Am Nebentisch sitzen zwei ältere Frauen. Sie haben bereits gegessen, die Gläser sind auch leer, sie bezahlen ihre Zeche, und danach sagt eine zur anderen: „JETZT GEHEN WIR WIEDER HEIM ZU UNSEREN MÖBELN“. Den Ausspruch hatte ich durch Zufall gehört.
Erst dachte ich, mich überhört zu haben, aber meine Freundin neben mir hat das Gleiche verstanden.
So etwas hatten wir beide noch nicht gehört.
Wir schauen uns erst einmal verdutzt an.
Sollen wir darüber schmunzeln oder haben wir Mitleid mit den beiden Frauen?
Klingt das nicht nach Einsamkeit? Wenn man darüber nachdenkt, drückt dieser Satz aus, dass sonst niemand daheim ist, außer eben die Möbel, die nicht weglaufen können.
Nicht einmal ein Hund oder eine Katze warten.
Scheinbar haben sie dabei nicht an ihre Blumen gedacht. Es sind Lebewesen, die liebevoll umsorgt werden wollen. Sie brauchen die Aufmerksamkeit von uns, denn sie wollen ihr Wasser, ab und zu Dünger, und vielleicht auch mal ein liebes Wort, damit sie auch öfters einmal blühen und damit unser Herz erfreuen. Ja, sie warten bis man nach Hause kommt. Sie kennen die Person, das behaupte ich nun mal, die sich um sie kümmert. Liebend gerne hätte ich es den beiden Frauen gesagt, doch als mir das einfiel, waren sie schon verschwunden.
Eigentlich schade, denn vielleicht hätten sie ihre Zimmerpflanzen mit anderen Augen angesehen und sich nicht mehr so allein in ihrer Wohnung gefühlt.
© C.W.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Christine Wolny).
Der Beitrag wurde von Christine Wolny auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.07.2012.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Christine Wolny als Lieblingsautorin markieren
Modellversuch Chemnitz
von Ronald Willmann
Der Journalist Arne Heller sucht die Herausforderung; eine packende Story, die ihn berühmt machen soll. Nur zu gern lässt er sich von der Sozialarbeiterin Sabrina in die „Wiking-Jugend Süd“, eine Gruppe jugendlicher Neonazis, einschleusen. Er glaubt, den Spagat zwischen journalistischer Recherche und seiner Zuneigung zu der eigenwilligen, Frau im Griff zu haben. Dabei stößt er nicht nur auf junge Leute aus gutbürgerlichem Haus, die ihn provozieren, in Sicherheit wiegen und zugleich misstrauen, sondern auch auf unglaubliche Machenschaften und Interessenskonflikte zwischen Nachrichtendiensten und alten DDR-Seilschaften. Das ganze Ausmaß der Charade bleibt ihm jedoch verborgen. Er merkt nicht, dass er nur eine Schachfigur in einem abgekarteten Spiel ist. Zu sehr verlässt er sich auf Sabrina sowie seine scheinbare Unangreifbarkeit als Medienvertreter – ein lebensgefährlicher Fehler!
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: