Julia Rhodes

Das Treffen

Als ich den ersten Tag nach meinem Urlaub wieder auf der Arbeit war, hoffte ich insgeheim, dass mein heimlicher Schwarm TB gegen halb 4 die Post bringt. Die Zeit zog sich bis dahin, Stunden voller Hoffnung, dass mein Plan aufgeht. Ich möchte mich heute mit ihm verabreden. Die Stunden bis zur Mittagspause waren endlich vorbei und ich hatte 45min Pause. Da ich im Grunde schon wusste, was ich zu ihm sage, machte ich mir darüber keine Gedanken, umso mehr über seine mögliche Reaktion. Ich gehe von einer Absage aus, kp warum, ich habs so im Gefühl. Ich bin bestimmt nicht sein Typ. Aber egal, abwarten… Der Paketabholer kam noch und holte die Pakete ab, Karlheinz wollte noch was von mir wissen, die Zeit verging irgendwie schnell. Ich stempelte gerade die Briefe vom Schornsteinfeger, als TB die Post betrat und mir die Briefe hinlegte. Ich begann zu schmunzeln. Er sah mich an und fragte, warum ich denn so schmunzle. Ich sah hoch, lächelte ihn an und meinte: „Das ist eine lange Story. Die kann ich dir bei Gelegenheit mal bei einer Cola erzählen.“ Dann wartete ich auf seine Reaktion. Moment of silence trat ein. „Gerne, warum denn nicht.“ hörte ich plötzlich. Ich schaute hoch, ihn an und fragte, ob ich richtig gehört habe. Er nickte und wiederholte seine Aussage. „Wann hast du denn Zeit?“ fügte er hinzu. Ich spürte, dass meine Wangen Farbe bekamen und ich wusste nicht, was ich darauf antworten soll. „Ähm… Sonntag?“ stotterte ich. Er nickte und ich erwähnte: „Ich schreib dir heute Abend bei Facebook meine Adresse.“ „OK. Ich würde auch gerne mehr über dich erfahren.“ sagte TB und zwinkerte mir zu. Ich nickte und lächelte. Die anderen Kunden wurden schon ungeduldig, weil das so lange dauerte. Ich entschuldigte mich. Als TB bezahlt und seine Quittung hatte, verabschiedete er sich von mir und ging. Ich war immer noch total baff von seiner Zusage. Den wahren Grund kann ich ihm schlecht sagen. Egal, ich weiß schon, was ich ihm erzähle. Um 18 Uhr hatte ich Feierabend, machte alles fertig und fuhr heim. Zuhause facebookte ich mit Sarah und schrieb TB meine Adresse. „Freu mich schon!“ kam zurück. „:-)“ schickte ich. Sarah war überrascht, dass TB zugesagt hat. „Und ich erst!“
Der Sonntag war gekommen. Um 13 Uhr klingelte es. Ich war ganz aufgeregt, als ich an der Tür stand und auf ihn wartete. Er stand vor mir und keiner wusste so recht, wie er reagieren sollte. „Setz dich auf die Couch, ich hol uns was zu trinken.“ Er nickte und ging in Wohnzimmer. Ich stellte das Trinken auf den Tisch und setzte mich neben ihn. Er sah mich an und fing an. „Jetzt erzähl mir die Story.“ „Ich habe mich mit meiner Mam unterhalten, wie ich dich am besten ansprechen könnte. Da ich schon lange keine Kerle mehr angesprochen habe, bin ich in der Sache bissi aus der Übung. Dann sagte sie mir, ich soll dich mal auf eine Cola einladen. Ich wollte dich schon länger ansprechen, nur ich traute mich nicht, dann hatte ich das Gespräch mit Mam und jetzt sitzt du neben mir auf der Couch. Was willst du wissen?“ „Ja, im Grunde ging’s mir nicht anders wie dir. Ich finde dich schon interessant. Aber da du einige Zeit einen Ring anhattest, traute ich mich nicht dich anzusprechen. Dann hattest du irgendwann keinen mehr an, dann traute ich mich auch nicht.“ erwähnte er. Ich nickte, legte meine Hand auf sein Bein und erwähnte: „Ich bin in 3 Monaten geschieden. Mein Mann hat eine andere kennen gelernt und ist ab.“ TB schaute auf meine Hand, die auf seinem Bein liegt, dann sah er mich an und fragte: „Ich würde dich gerne küssen. Darf ich?“ Ich musste grinsen, aber nickte. Als wir uns küssten, legte er seine Hand an meine Wange. Der Kuss war total schön. Klar, dass es nicht bei einem normalen Kuss blieb. Ich legte mich auf die Couch und er beugte sich über mich. Ich zog ihn in meinen Arm und wir lagen zusammen auf der Couch. Ich sah ihn an und meinte: „Mehr möchte ich noch nicht. Ich wollte normalerweise nur was mit dir trinken, denn ich möchte die Aura, die dich umgibt, wenn du die Post betrittst, nicht zerstören. Ich finde dich total lieb und würde mich gerne öfters mit dir treffen. Ist das auch für dich OK?“ Er lächelte, küsste mich und erwähnte: „Genau so sehe ich die Sache auch. Ich fand dich schon seit du angefangen hast niedlich. Aber wie gesagt, der Ring irritierte mich…“ „Vergiss den Ring, den werde ich nicht mehr tragen.“ Er nickte und lächelte. Danach lagen wir bis abends zusammen gekuschelt auf der Couch und sagen fern. Es war so toll, in seinen Armen zu liegen. Gegen 21 Uhr musste er so langsam nach hause. Wir küssten uns noch mal, danach verabschiedete er sich von mir und ging. Ich schloss die Tür und legte mich zufrieden auf die Couch und freute mich auf morgen, wenn ich ihn wieder sehe…

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.07.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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