Johann Wochner

Ich, und mein 50 Meter Rollmaßband, als die Frau meines Leben

Ich, und mein 50 Meter Rollmaßband, als die Frau meines Lebens.

Hallo Mike, irgendwann möchte ich ein Haus bauen, und als erstes Werkzeug habe ich mir deshalb ein Rollmaßband gekauft für 0,397 Euro! Die erste Überraschung erlebte ich, als mir der Verkäufer die Bedienungsanleitung dafür mit einem Gabelstabler brachte. Bei der Heimfahrt wurde ich natürlich von der Polizei angehalten, da das Hinterteil am Boden die schönsten Funken versprüte. Wo kummst`n her, wo moagst`n hi? Gerade wollte ich den Polizeibeamten aufklären, da mischte sich im höchsten Boarisch das Rollmaßband ein und die Sache war geklärt. Ich durfte über Nacht die Einzelzelle belegen. Heute morgen hat man mich frei gelassen, nachdem mein Rollmaßband einen Grundriss des Gefängnisses inklusive Ausbruchsplan aufgezeichnet hatte. Die Beamten wußten garnicht, dass sie soviele Räume hatten, und vor allem, dass ihr Chefso ein so großes Büro hatte! Wozu er das nur braucht, wollte einer wissen, das brachte mir nochmals eine Nacht in der Einzelzelle, denn mein Rollmaßband erzählte von den zahlreichen Roundevous, die ihr Chef dort hatte, und vor allem mit welcher Frau. Eigentlich bin ich mit einer Nacht zusätzlich noch gut weg gekommen, denn einer war bereits dabei seinen Revolver zu laden. Mein Rollmaßband zuckte mit keinem Millimeter, sicher stand ihr eine Kugel optisch ganz gut. Am nächsten Morgen wurde ich mit einem Frühstück empfangen, denn mein Rollmaßband hatte alle Beamten einfach so befördert. Aus dem Kommissar wurde ein Hauptkommissar, der mir dafür erneut eine Nacht Einzelzelle verordnete. In der Nacht hörte ich sie fluchen, denn sie hatten tatsächlich gegen mein Rollmaßband Poker gespielt. Mein Rollmaßband hatte jetzt vier Polizeiwägen mit modernster Ausstattung und ich wieder eine Nacht in der Einzelzelle. Auch die nächste Nacht verlief nicht ruhig, denn sie verleiteten mein Rollmaßband zu einer Striptease Nummer bis 50 Meter. Klar, am nächsten Morgen hatte ich erneut eine Nacht Zuschlag in der Einzelzelle, denn sie waren alle geblendet von den üppigen Brüsten meines Rollmaßbandes. Auch diese Nacht verging, doch es war verdächtig ruhig, bis es ein paarmal klatschte, so ein klatschen hatte ich noch nie gehört, ich glaubte jeden einzelnen Beamten von großer Höhe auf den Erdboden fallen zu hören. Mein Maßband machte in dieser Nacht die so ruhig war, den Vorschlag sie sollten doch alle einen Höhenflug mit dem Flugzeug machen. Als sie alle hoch genug waren, kam die Sonne raus, und das Rollmaßband eröffnete bei dem schönen Wetter das Heimfußballspiel im Freien in 12489 Meter Höhe über Null, leider hatten sie alle keinen Fallschirm dabei. Nein, nicht alle, mein Rollmaßband hatte einen eigens angefertigten Fallschirm und landete froh gelaunt in meiner Einzelzelle. Dies brachte mir eine weitere Nacht in der Einzelzelle ein. Das Frühstück am nächsten Morgen war erbärmlich, denn die Polizeibeamten konnten sich so schlecht bewegen in Ihren Gipsverbänden, die bei dem einen zu eng und beim anderen zu weit waren, denn ausgemessen hat es mein Rollmaßband. Ja, ihr wißt es schon, dafür erhielt ich wieder eine Nacht in der Einzelzelle. Diesmal drehte und drehte ich mich in der Nacht und versuchte irgend ein Geräusch aufzufangen, und plötzlich stürzte die Wand neben mir ein, das Rollmaßband hatte seinen Freunden Bescheid gegeben, und die meinten, mich befreien zu müssen, dass allerdings schief ging, und mir erneut eine Nacht in der Einzelzelle einbrachte. Ich hatte genug und verschenkte das Rollmaßband an einen Beamten, der nahm es in sein Dienstfahrzeug mit, als er bei einer Einsatzfahrt war, sprang die Feder meines Rollmaßbandes und verletzte ihn so schwer, dass er sein Lenkrad verzog und einen Auffahrunfall mit ca. dreißig Fahrzeugen verursachte! Diese Aktion brachte mir wieder eine Nacht in der Einzelzelle, ich war mit meinen Nerven fertig und versuchte mit ein paar netten Worten das Rollmaßband von ihren Scherzen, die mir ständig eine Nacht in der Einzelzelle einbrachten so zu überzeugen, dass sie dies nicht mehr machte. Sie war einverstanden und ich packte meine privaten Dinge in der Einzelzelle zusammen und wartete auf den Beamten der mich hier heraus bringen sollte. Ich glaubte es nicht, das Rollmaßband hatte sich um ihn gewickelt und beide liebten sich so intensiv, dass sie die Inspektion der Einzelzelle durch den Polizeipräsidenten und der öffentlichen Presse nicht bemerkten. Ich durfte erneut eine Nacht in die Einzelzelle und meine persönlichen Sachen auspacken. Ich war ganz ruhig, als sie mir am nächsten Morgen gratulierten, denn das Erlebnis meines Rollmaßbandes blieb nicht ohne Folgen, jetzt hatte ich zwei Rollmaßbänder und bekam dafür 2 Nächte Haft in der Einzelzelle. Als Dreingabe schenkte man mir, nachdem alle Beamten zusammen gelegt hatten eine Großpackung Verhütungsgummi`s ! 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Johann Wochner).
Der Beitrag wurde von Johann Wochner auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.08.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Johann Wochner als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Vier Graupapageien und ein Happy Oldie von Fritz Rubin



Gestatten, dass ich mich vorstelle. Ich heiße Pedro und bin ein Graupapagei, ja, genau, der mit dem schwarzen Krummschnabel, der weißen Maske, dem grauen Gefieder und den roten Schwanzfedern. Meine drei Freunde Kasimier, genannt »Karl-Karl Kasel«, Grete, genannt »Motte-Maus« oder »Prinzessin«, Peter, genannt »O«, und ich leben seit Dezember 1994 in einem schönen Einfamilienhaus in einem Dorf in der Vorharzregion. Ich habe mir vorgenommen, aus meinem Leben zu berichten, was mir alles so passiert ist, wie mein Tagesablauf ist und war und was mich alles so bewegt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Einfach so zum Lesen und Nachdenken" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Johann Wochner

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Weißt du es noch, wir waren Essen vor unserem ersten Tanz... von Johann Wochner (Trauriges / Verzweiflung)
Flaumis Entscheidung von Helga Edelsfeld (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)
Viel zu wenig Kommentare! von Jürgen Berndt-Lüders (Fragen)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen