Freedom Fries

Normalerweise würde ich mich über so etwas halb tot lachen, wenn die Geschichte nicht so einen traurigen Hintergrund hätte.
Da haben die Amerikaner doch tatsächlich ihre French Fries in Freedom Fries umbenannt und französische Artikel aus vielen Ihrer Supermärkte herausgenommen.
Demnächst verbrennen sie wohl französische Literatur oder Fahnen?
Was sie wohl mit der armen Freiheitsstatue machen, auf die sie so stolz sind, wenn ihnen einfällt, dass diese ursprünglich auch aus Frankreich stammt?
Sprengen?
Köpfen?
Versenken?

Georg W. Bush, größter Feldherr dieses Jahrhunderts, den Titel hätte er wohl gerne.
Georg W. Bush, Papis artiges Söhnchen, das ist er wohl.
Saddam hat auch artige Söhne, die die gleichen Fehler machen wie ihr Vater.

Im Grunde hat Amerika doch keine Ahnung was Krieg wirklich bedeutet.
Krieg im eigenen Land!
Der 11. September war für die Staaten nur ein kleiner Vorgeschmack, was Krieg heutzutage wirklich bedeutet. Tausende von unschuldigen Toten, zerstörte Städte und Hass auf die Menschen, die einem alles genommen haben. Und jeder Machthaber wird diesen Hass zu seinem Vorteil nutzen, so auch Präsident Bush. So zieht er, unterstützt vom Großteil seines Volkes in einen, die Welt vom Terrorismus befreienden, Krieg.

Terrorismus.
Der Krieg der Armen, deren Wut geschürt wird von einer Handvoll Fanatiker, die Ihnen eine bessere Welt versprechen.
Saddam Hussein ist nicht der einzige Terrorist und Diktator auf Erden, aber wenn Bush so weiter macht, bald der Märtyrer aller Terroristen.
Was ist eigentlich ein Diktator?
Jemand der das Militär uneingeschränkt hinter sich hat und es auch befehligt?
Jemand der mit Waffengewalt seine Ansichten durchsetzt?
Jemand der auf die Meinung anderer keine Rücksicht nimmt?
Wo hört die amerikanische Demokratie auf und fängt die irakische Diktatur an?
Beim Geld?
Bei der Macht?

Auch ich wünsche mir für unterdrückte Völker die Freiheit, aber wird ein Volk, dass beschossen und ermordet wird, ihre Peiniger als Befreier betrachten?
Saddam ist ein schlechter Mensch und vielleicht bin ich auch kein guter, wenn ich ihm den Tod wünsche, aber es wird immer irgendeinen Saddam geben, der sein Volk knechtet, solange es sich das gefallen lässt.
Kann man ein Volk mit Krieg zur Demokratie zwingen?
Bush meint, bei uns Deutschen hätte das doch auch ganz gut geklappt.
Zu gut vielleicht. ?
Der Unterschied besteht aber darin, das Deutschland vor Hitler auch schon eine Demokratie hatte, während die meisten Menschen im Irak, ungebildet wie man sie ließ, gar nicht wissen, was sie damit sollen. Und eine Demokratie schützt leider auch nicht vor Terrorismus, weil es auch da immer Menschen gibt, die mehr haben als andere.
Was wiederum zum Neid und Hass der Minderbemittelten führen wird und wohl im nächsten Krieg endet.

Wie dem auch sei, im Moment ist Bush der Feind des irakischen Volkes und nicht Saddam.
Seit rund 10 Jahren lebt dieses Volk ausgehungert und von aller Welt abgeschnitten, im täglichen Überlebenskampf. Aus ihrer Sicht, durch die Schuld des Westens und nicht Saddams. Und jetzt greift Amerika mit seinen Verbündeten dieses bereits am Boden zerstörte Land mit seinen neuesten technischen Waffen und einem Heer von 250 000 Soldaten an.
Ein ungleicher Kampf.
Alles was diesen Menschen geblieben ist, ist ihr Glaube und ihr Stolz und beides werden sie wahrscheinlich bis zum letzten Mann/Frau/Kind verteidigen.
Also wird Mr. Bush sie wohl alle umbringen müssen, damit endlich Frieden herrscht.
Und wenn dann niemand mehr da ist, dem er das Land demokratisch überlassen kann, dann wird er einen auserwählten Hampelmann an die Regierung dort setzen „müssen“.
Über das Erdöl wird man sich dann schon einigen können.

Denn Macht ist Geld und Geld regiert die Welt.

Und als nächstes könnte man sich ja den Iran vorknöpfen und Saudiarabien, wäre doch ein Aufwasch, wenn man schon mal mit seinen Truppen da unten ist....

Ich bin wütend und traurig, dass sich dieser Krieg nicht vermeiden lässt. Ich denke an all die unschuldigen Leben die er fordern wird und fühle mich schuldig, weil ich nichts daran ändern kann und weil es mir so gut geht.
Eva-Maria Herrmann, Anmerkung zur Geschichte

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