Georges Ettlin

Die Grundlagen des Gedichteschreibens


Jeder Mensch, der Romane oder Gedichte schreibt ist ein Dichter. Der Lyriker ist  ein
Lieder-Dichter, seine Dichtkunst ist eine lyrische, was eine
gewisse Musikalität im Text erfordert: Der Lyriker schreibt -genau gesehen- Lieder,
die ohne weiteres sofort und ohne Schwierigkeiten vertont werden können.
Dazu ist Metrik nötig, man soll und darf sie anwenden. Der musikbegabte Lyriker
kann ohne Metrikkenntnisse harmonische Texte schreiben. Wer das nötige Sprachgefühl nicht hat,
merkt die Mängel seiner eigenen Dichtkunst nicht und kann auch nicht andere
Lyriker beurteilen. Darin liegt die Gefahr des Kommentierens, da liegt
Streit in der Luft. Deshalb schreibt man vorsichtshalber immer nur Nettes im Kommentar, was dem
lernenden Neu- Lyriker nicht dienlich ist und Illusionen schafft.

Da es  keine existenzabdeckende poetische Berufsdichter gibt mit Stundenlohn und nennenswertem Einkommen aus Büchern,
gibt es auch keinen Dichterberuf und keine Berufsdichter, sondern gelegentlich Berufs-Schriftsteller, die mit der Möglichkeit des
Geldverdienens mit eigenen Büchern ihre Professionalität unter Beweis stellen.

Somit ist der Begriff Hobbydichter falsch und für den ernsthaften Dichter ehrverletzend.
Man ist entweder Dichter oder kein Dichter: Ein Beruf ist
es nicht. Es gibt trotzdem keine Hobbydichter. Der Geltungstrieb ist nicht entscheidend,
der Dichter verfügt über eine Sonderbegabung, die sich in besonderer Kreativität und Vorstellungskraft manifestiert.
Er muss kein Gutmensch und kein Schwarmgeist sein. Er darf auch "böse" sein.
 Aber  auch ein unbegabter Handwerker ist so lange ein Handwerker, als er sich
mit dem Hammer auf die Finger schlägt: Voraussetzung: Er hat den Hammer in der Hand zwecks
handwerklicher Leistungserbringung. Aber er ist eben kein Berufsmann im handwerklichen Bereich.


Die Dichtkunst ist eine kulturrelevante Kunst der besonderen geistig-seelischen Miteilung von Mensch zu Mensch:
Man überlege zuerst, ob man wirklich
etwas Neues zu sagen hat oder ob man die Dichterei nur als Selbsttherapie verwendet oder in den
Foren oberflächliche Freunde sucht. Das Zu-Müllen der Foren mit Gedankenmüll und Streitereien kann
dem Forum schaden...und auch den wenigen echten Dichtern, Poeten und Lyrikern,
die der Welt etwas Neues und Erbauliches zu sagen haben oder zumindest gelegentlich
einen gewissen Unterhaltungswert generieren und transportieren.
Die Grundlagen des Gedichteschreibens liegen weniger in der jeweiligen modischen Rechtschreibung,
sondern in der kreativen Begabung für ganz neue Ideen und Texte, Fantasie und eine Allgemeinbildung und Intelligenz,
die ungefähr ein bisschen über dem Durchnitt ist und an eine lange Lebenserfahrung anknüpft.
Absichtliche, kreative  "Spinnereien " gehören zu Dichtkunst,
werden als solche gerne erkannt und geliebt: Es ist die Suche nach dem gelungenen dichterischen Experiment !
Auch Goethe hat gelegetlich einen schwachen Text geschrieben: Ich verzeihe ihm als völlig unbekannter Dichter und Lyriker
der Neuzeit, denn auch Goethe war immer auf der Suche: Bei seiner Dichtkunst und in allen
gedanklichen Bereichen des Lebens. Zu seiner Zeit wurde man aber nicht von milliarden von fremden Texten täglich zugemüllt:
Damit hatte er Glück, er durfte auffallen.(schmunzel*)
 Allerdings: Auch Goethe lebte nicht von seiner Poesie, sondern von
seiner Stellung als Staats-Beamter.
Ihn deshalb als Hobbydichter zu bezeichnen, wäre ehrverletzend und falsch.

***

c/G.E.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.10.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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