Vorsichtig schüttelt sie den Kopf, die Tränen wegzuwischen, zu entfernen, unsichtbar zu machen, um nicht zu fallen.
Kein fest verschlossenes Töpfchen öffnen, schon gar nicht den großen Container. Es würde nimmermehr versiegen. Diese Wehmut,
ein Schmerz, der Feuer brennt, Fluten zu strömen bringt, in dem Zirkus, dem Gehüpfe der Gedanken, wie ein Lichtstrahl,
der flackert aus einer Taschenlampe, mal hier, mal dort, in einem raschen Zickzack, die Augen zu erblinden,
und doch Bilder in hundertstelsekundenschnelle sich einbrennend, zerberstend, einem Vulkane gleich, versunken im Ascheregen.
"Ich bin hier!" "Sieh mich!", sei es nur für ein Weilchen, im zarten Moment des Verstehens, einem Streicheln schmetterlingsflügelhaft,
Hauch von Verwandtschaft der Seelen - unvergesslich - ein kurzer AugenBlick, immer wieder aufs Neu.
Augen leer, der Boden verschlammt, leicht zu fallen, ausrutschen in dem Morast Einsamkeit. Nur den Blick schnell wenden ins Licht,
in die Gewissheit des Erlebten, Verspürten, immer wieder neu, Seelenverwandtschaft und fliegen, sei es auch nur ein bisschen gewesen.
Ein klitzekleiner Wimpernschlag Verstehen, Liebe ohne Fordern, im Sein und Wissen.
Erhebet euch, Geliebte im Fliegen, Geliebte im Sein, dem Moment des Erkennens, "Alles ist gut".
Es ist Frieden im Verlust - gewesen, gespürt, erkannt und geflogen.
Erhebe dich -
© Monika Wilhelm
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.10.2012.
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Monika Wilhelm als Lieblingsautorin markieren
Dem Leben entgegen
von Monika Wilhelm
Zwei sensible Frauen, die sensible Gedichte schreiben. Beide schürfen tief. Da bleibt nichts an der Oberfläche. Beide schöpfen aus ihrem emotionalen Reichtum und ihrem souveränen Umgang mit Sprache. Dabei entfalten sie eine immer wieder überraschende Bandbreite: Manches spiegelt die Ästhetik traditioneller formaler Regeln, manches erscheint fast pointilistisch und lässt viel Raum für die eigenen Gedanken und Empfindungen des Lesers. Ein ausgefeiltes Sonett findet sich neben hingetupften sprachlichen Steinchen, die, wenn sie erst in Bewegung geraten, eine ganze Lawine von Assoziationen und Gefühlen auslösen könenn. Bildschön die Kettengedichte nach japanischem Vorbild! Wer hier zunächst über Begriffe wie Oberstollen und Unterstollen stolpert, der hat anhand dieser feinsinnigen Texte mit einem Mal die Chance, eine Tür zu öffnen und - vielleicht auch mit Hilfe von Google oder Wikipedia - die filigrane Welt der Tankas und Rengas zu entdecken. Dass Stefanie Junker und Monika Wilhelm sich auch in Bildern ausdrücken können, erschließt an vielen Stellen eine zusätzliche Dimension [...]
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