Kurz nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, wusste er, dieses Leben hatte keinen Sinn mehr.
Jack war ein depressiver junger Mann. Vor 3 Jahren lernte er seine grosse Liebe Kathleen kennen. Sie war für ihn das rettende Licht, der Stern am Himmel. Kurz nachdem Jacks Eltern bei einem tragischen Flugzeigabsturz ums Leben gekommen waren, heiratete er seine Liebste. Nach und nach verschlechterte sich sein Verhältnis zu Kathleen, auch sein seelischer Zustand nahm ab. Immer öfter ging sie alleine an Partys und traf sich auch mit anderen Männern. Ständig stritten sie darüber, doch Kathleen stritt immer alles ab. Schon zu dieser Zeit, dachte Jack immer häufiger daran sich das Leben zu nehmen. Ohne Kathleen konnte und wollte er nicht mehr leben. Immer wieder suchte er Rat im virtuellen Netz, doch keiner der gut gemeinten Ratschläge konnten ihm weiterhelfen.
„Ich kann und will nicht mehr. Deine Eifersucht ist das letzte. Jack, es geht wirklich nicht anders, ich will die Scheidung.“ Lange nach diesem Telefonat sass Jack in seinem Sessel und grübelte vor sich hin. „Was soll ich nur ohne sie tun?“ Sein Entschluss stand fest, er wollte nicht mehr leben… Bevor er seinem trostlosen Leben ein ende setzten wollte, loggte er sich noch einmal im Netz ein um sich bei all seinen virtuellen Kumpels zu verabschieden. Schon kurze Zeit später, meldete sich ein Chatter, mit dem Namen *InHeaven* bei ihm. Irgendwie verspürte Jack die Lust, diesem Menschen sein Leiden zu klagen. Die unbekannte Person las geduldig und schrieb schliesslich: „Manchmal geschehen Dinge im Leben, die nicht zu ändern sind. Wir können nicht verstehen, warum uns das Schicksal so hart bestraft. Doch all diese Dinge lassen uns wachsen, uns stärker werden. Die Liebe kommt und geht. Wir müssen uns an die schönen Zeiten erinnern und nie die Hoffnung verlieren, das es eines Tages noch schöner wird.“ Diese Worte berührten Jack sehr und er wusste dass diese fremde Person die Wahrheit gesprochen hatte. Er fragte nach dem Namen. „Mein Name ist Nathalia, ich bin 20 Jahre alt und ich kenne das Gefühl, das dich quält.“ Jack begriff, dass er nicht mehr alleine war. Er frage spontan nach einem Treffen, er war sehr neugierig geworden. „Warum?“ fragte Nathalia. Er wolle sich nur bei ihr bedanken, fast hätte er einen furchtbaren, unüberlegten Fehler begangen. „Danke nicht mir, danke Gott!“ Mir diesen Worten verabschiedete sich Nathalia. Irritiert darüber, was gerade geschehen war, machte sich Jack daran, die Identität von Nathalia zu ermitteln. Er war ein geschickter Hacker und es schien kein Problem, heraus zu finden wo sie wohnte.
Kurz darauf, fand er sich in seinem Wagen wieder. Jack wusste, dass dies ein verrücktes Unterfangen war, doch er war wild entschlossen sich bei Nathalia zu bedanken. Nur 10 Minuten später klopfte er an der etwas morschen Haustüre. Eine Gutaussehende Frau, mitte 40, öffnete ihm die Türe. „Guten Tag, ich bin Jack“ grüsste er freundlich. „Ich wollte mich bei ihrer Tochter bedanken, sie hat mir so gesagt, das Leben gerettet.“ Die Dame lächelte freundlich und bat ihn ins Haus. Alles war schlicht und schon etwas älter eingerichtet. „Setzen sie sich, junger Mann, ich werde gleich schauen wo Sarah steckt.“ Jack sah die Frau verwirrt an, hatte er sich etwa in der Adresse geirrt? „Ist etwas nicht in Ordnung?“ fragte die nette Dame höflich. Jack räusperte sich und gab ihr zu verstehen, dass er nicht diese Tochter meine. Traurig blickte ihn die liebenswerte Frau an und antwortete: „Ich habe nur diese eine Tochter. Vor 10 Jahren nahm sich meine andere Tochter, Nathalia hiess sie, das Leben. Sie starb an einem gebrochenen Herzen…“
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.03.2003.
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