Ich wollte immer lachen, doch was blieb sind Tränen. Als ich ins Feuer sprang erstarrte es zu Eis. Ich wollte fliegen und klebe noch immer am Boden. Tag wurde Nacht. Sie bleibt. Ich rase durch die Zeit - Zeit, die ich nicht habe. Die Entfernung nimmt zu - unüberwindbar.
Auf einem Floß treibe ich im Dunkel. Das Wasser bebt. Ich blicke nach oben und sehe riesige Zähne. Der Schlund öffnet sich. Er ist bereit mich zu verschlingen. Ich bleibe reglos. Feuchter Atem schlägt mir entgegen. In einem Wasserfall stürze ich endlos. Aufgenommen in einem schleimigen Meer treibe ich weiter dahin. Atmen kann ich nicht mehr. Alles dreht sich. Ein Strudel zieht mich nach unten. Enge. Dunkelheit. Ich werde ausgesaugt, verdorre. Dort hinten ist ein Licht. Benommen bleibe ich nach dem Fall liegen. Ein Grollen kündet mir den letzten Weg. Gleich bin ich am Ziel.
Verschlungen, ausgeschissen und weggespült friste ich nun mein Dasein in der Klärgrube, die einst mein Leben war.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.03.2003.
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