Andreas Rüdig

Fußball im Vatikan

Die Fußballnationalmannschaft des Vatikan besteht aus Schweizergardisten, päpstlichen RÄten und Museumswächtern. Da nur einige wenige hundert Menschen die vatikanische Staatsbürgerschaft besitzen und das Personal nicht in großer Zahl für länger Zeit entbehrt werden kann, tritt die Mannschaft nur sehr selten zu Freundschaftsspielen an. Der Vatikan gehört weder der FIFIA noch der UEFA an, kann daher nicht an offiziellen internationalen Meisterschaften teilnehmen. Auch an der Weltmeisterschaft für Nichtmitglieder der FIFA scheiterte eher an praktischen Problemen. Da der Vatikan zu klein für einen Fußballplatz ist, werden die "Heimspiele" des Stadtstaates  im Stadio Pio XII, der Platz für rund 1.500 Personen bietet, ausgetragen.

So, so, da hat der Vatikan also auch eine  Fußball-Nationalmannschaft, dieses rückständige, prüde, zölibatäre Zwerggebilde von Papisten-Fürtentum. Wissen die da schon, daß es Frauen gibt? Haben sie überhaupt schon mal eine nackte Frau gesehen? Na wartet! Wir werden es euch zeigen, was es heißt, Fußball zu spielen. Wir sind schließlich nicht umsonst die gefürchteten Amazonen aus Amazonien, dem geheimnisvollen und bekannten Land, in dem es nur Frauen gibt.

Puh. Der Termin für unser Länderspiel steht endlich. Es war schon schwierig genug, die Herren der vatikanischen Schöpfung davon zu überzeugen, daß wir ach so schwachen Weibchen keine ernstzunehmende Gefahr für ihre männliche Fußballerehre sind. Es ist ja schon erstaunlich genug, daß sie sich dazu herabgelassen haben, zu diesem offiziellen Länderspiel gegen uns anzutreten.

Hört mal her, Mädels: Sehr ihr die alten Knacker dort drüben? Gegen die Jungens werden wir in drei Wochen spielen. Und dafür müssen wir jetzt üben. Zuerst ist Lauftraining angesagt, Sprintübungen und so etwas. Dann Balltraining, Dribbeln, Flanken, Ecken, Freistöße und das alles. Und dann die Spezialsachen, auf die ihr euch schon so freut: Schwalben und Fallen in besonderen Situationen.

Trainieren? Üben? Brauchen wir nicht. Laut Bibel sind wir Jungen Gottes Erfindung und die Weibchen unser Abklatsch. Da werden wir die doch im Handumdrehen im Fußball besiegen können.

Die Vatikanische Fußballnationalmannschaft der Herren hat gestern zum ersten Mal ein offizielles Länderspiel gegen eine Damen-Mannschaft ausgetragen. Und prompt eine schallende Ohrfeige erhalten. Dank der überragenden Maria und ihrer Tore gewann die Mannschaft aus Amazonien mit 5 : 0.

Meine Herren, sagt mal, Jungens: Wie konnte das nur passieren? 5 : 0 gegen eine Damentruppe  zu verlieren.

Es lag am Platz...

                           ...an der Hitze..
      
                                                     ...am Ball...

                                                                   Sie waren so schön...



Ihr habe allesamt Keuschheit geschworen! Meine Herren, Sie gehen alle miteinander für die kommenden 6 Monate ins Kloster und beten dort den Rosenkranz. Ich hoffe, das wird Sie alle von den Freuden des Fleisches kurieren. Ihr Herz hat für Gott und den Fußball zu schlagen und sonst nichts!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.12.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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