Wilhelm Westerkamp

Eine Negation

Die nicht wollen, ja die wollen dann auch nicht mehr! Sie sehen die Welt durch die schwarzen Gläser einer Sonnenbrille. Im Sommer dann, tanzen sie nicht mehr, sie tanzen vermutlich nie wieder; es ist als wäre der Winter bereits eingekehrt und die heraufziehende Kälte, würde all jene schöne Gefühle abtöten, die die Menschen ansonsten, bis in eine ekstatisch aufgeladene Stimmung versetzen können.

Das Negieren, die Negation des Lebens an sich, der gewichtige Antipode zur aktiven Lebenseinstellung, muss aber keinen Widerspruch darstellen. Denn aus der Verneinung des Lebens, erwächst dann doch der Wunsch sich einer lebensbejahenden Lebensform anzuschließen, jedenfalls so lange nicht wieder Tendenzen auftauchen, die in eine Isolierung des Subjekts mündet.

Die Lust an der Lust oder auch Unlust, spiegelt auch jenen Widerspruch wieder, die die Negation mit ins Spiel bringt. Ja, aus der Lust, in eine Spirale der Unlust zu geraten, ist nie von der Hand zu weisen, denn jede hohe Mauer hat auch ihre Schattenseiten, die man, wenn man direkt vor ihr steht nicht sieht, die erst hinter der Mauer, verschlagen und dunkel auf ihre Opfer wartet.

Auch wenn das Leben in seiner Blüte steht und wenn die Lust an der Liebe, die menschlichen Triebe zum Glühen bringt, so warten die Schattenseiten jenes liebestrunkenen Gefühls, bereits, um die Umkehr eines Gefühls der Verliebtheit, vielleicht in einen schwer zu verdauenden Liebeskummer zu verwandeln, so das aus Liebe Kummer wird und hier an diesem Beispiel sehr anschaulich gezeigt wird, das die Negation, das Negative, seine Daseinsberichtigung hat. Ja, sie ist nur logisch und konsequent und sie versteht sich als Gegenpol zu den schönen Momenten des Lebens.


© Wilhelm Westerkamp, Februar 2013
 

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