Hedy Hubmann

Ein Hund namens Saphir

Im Februar 2002 bezog Saphir - ein junger Hovawart-Rüde - sein neues Zuhause in Zürich. Mit seinen drei Monaten hatte er bereits eine beachtliche Grösse und ein nicht minder beachtliches Gewicht.  Der Einstand in seinem neuen Heim war eindrücklich. Kaum abgeleint spurtete er schnurstracks in die Küche und schlang dort mit zwei Bissen die auf dem Küchentisch stehende Quarktorte hinunter. Hier lässt es sich doch leben, muss er wohl gedacht haben. Der Film „ Ein Hund namens Beethoven“ lässt grüssen.
 
Saphir wurde gross und grösser – grösser als ein Hovawart eigentlich werden sollte. Mit seinem blonden Langhaarfell war er eine imposante Erscheinung – er war lebhaft, immer zu irgendwelchem Blödsinn aufgelegt – schmiss im Spiel Kinder um – mischte sich bei den Nachbarn ins Tischtennis-Spiel ein und ging gerne auf Entdeckungstouren. Er badete vergnügt in kunstvoll angelegten Gartenteichen und kam dann mit Seerosen auf dem Rücken geschmückt wieder nachhause. Seine Besitzer verteilten wöchentlich Pralinen und Blumen an die Nachbarn.
 
Saphir brauchte viel Bewegung und nur mit ausgedehnten Spaziergängen zum nahegelegenen romantischen Türlersee wurde man seinem Temperament gerecht.  Während einem dieser Spaziergänge zu diesem mit Schilf und Wald umgebenen See verschwand er plötzlich. Er reagierte auf kein Rufen mehr und den Besitzern wurde langsam ungemütlich. Hoffentlich hat er keine Ente erlegt. Mit dem Wildhüter in dieser Gegend war nämlich nicht zu spassen.
 
Die Suche nach ihm führte über Morast und durch dichtes Schilf zu einem kleinen versteckten Bootssteg.  Darauf hüpfte ein  magerer nackter Mann umher, der die Aufforderung zum Spiel von Saphir so gar nicht annehmen wollte. Vielmehr war er damit beschäftigt, sein bestes Stück mit einer Coca-Cola Flasche zu schützen. Der FKK-Anhänger war sichtlich erleichtert, als endlich die Besitzer des lästigen Köters auftauchten und ihn aus der ungemütlichen Lage befreiten. Ist  Nacktbaden am Türlersee eigentlich erlaubt?
 
 
 
 
 
 
 

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