Manche Feste kann man nicht ausstehen. Für die einen ist es Weihnachten, für die anderen ist es Silvester. Für mich ist es Karneval. Das Verkleiden ist ganz nett, die Süßigkeiten interessieren mich zwar nicht, aber für die kleinen Kinder sicher toll. Was mich stört ist diese elendige Helau-Stimmung. Tag ein, Tag aus, im Fernsehen immer nur dieses TATA-TATA-TATA. Ah, hört auf.
Ich stehe morgens auf, will in Ruhe frühstücken, ist schon der Fernseher laut. Mein Vater schaut sich diese angeblichen Comedians an, die Jahr für Jahr das gleiche bringen und witziger wird es dadurch auch nicht. Nein, ich lache nicht und wenn wieder dieses TATA-TATA-TATA kommt...renne ich aus dem Zimmer. Nicht zum aushalten. Alle sind fröhlich, diese Fröhlichkeit, nicht zum aushalten! Und wer in Köln lebt, darf sich das monatelang antun, jeden Tag, jede Nacht, nicht zum aushalten! Wenn ich dann Zeitung lese, wenn ich im Internet surfe, es ist überall. Nicht zum aushalten!
Es ist wie ein Virus, das sich verbreitet um nach dem Karnevalszug wieder zu verschwinden. Und dann kommt diese ganze deutsche Depression wieder raus, hängende Köpfe, miese Stimmung. Nein, auch das ist nicht zum aushalten. Was geht in den Köpfen der Menschen so vor sich, ich weiß es nicht. Stimmungsschwankungen, wie in der Pubertät. Deutschland, deine pubertierende Bevölkerung? Zumindest zu Karneval. Ein Fest das nichts für mich ist. Vielleicht bin auch zu engstirnig, da besinne ich mich lieber dem Schreiben. Wie dem Schreiben über Karneval und wie ich es nicht ausstehen kann.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.02.2013.
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