Andreas Rüdig

Fingerhakeln

Fingerhakeln ist ein alter alpenländischer Kraftsport. Er wird vorwiegend in Bayern und Österreich betrieben.

Beim Fingerhakeln sitzen beide Gegner einander an einem Tisch gegenüber und versuchen, den Gegner am Finger zu sich herüberzuziehen. Körperliche Kraft, Überwindung des Dehnungsschmerzes und eine entsprechenden Technik sind für diese Sportart unerläßlich. In der Regel haken die Gegner die Mittelfinger in einen Lederriemen ein. Manchmal werden auch nur die Zeigefinger ohne Riemen ineinander gehakt. Hinter den beiden Haklern sitzen zwei Auffänger. Dazu kommen ein Schiedsrichter, ein Vorsitzender und zwei Beisitzer.

Angeblich wurden so früher im Alpenland Streitereien ausgetragen. Tatsächlich ist Fingerhakeln in seiner heutigen Form ein organisierter Sport. Lederriemen (ca. 10 cm lang und 6 bis 8 mm stark), Tisch (79 cm hoch, 74 cm breit und 109 cm lang), Hocker (40 mal 40 cm, 48 cm hoch) und Abstand zwischen der Mittellinie und den seitlichen Linien (32 cm) sind genormt.

Die Redewendung „Jemanden über den Tisch ziehen“ im Sinne von betuppen, betrügen bezieht sich auf diese Sportart.

Das Fingerhakeln ist ein sehr männlicher Sport, nicht wahr? Wir Herren der Schöpfung können zeigen, wie gut, stark und männlich wir sind. Wir besiegen jeden Gegner, egal, wer es ist.

Nur in meiner Frau, in der habe ich einen Gegner (oder sollte ich besser sagen: eine Gegnerin?) gefunden, der mir ebenbürtig ist. Angefangen hat es mit der Frage, wer bei der nächtlichen Begattung oben liegt. „Ich natürlich. Ich bin doch der Mann, “ begründete ich, warum ich mir die Missionarsstellung  wünschte. „Ach, Quatsch, die weibliche Reiter-Stellung ist doch viel bequemer und genussvoller, “ bestand meine Frau auf ihrer Meinung.

„Wir fingerhakeln das aus, wer oben liegen darf,“ einigten wir uns am Ende. Meine Frau ist – wie alle Weibchen – schwach und beschützenswert. „Die besiege ich doch mit links,“ dachte ich in meiner Naivität, nicht daran denkend, daß meine Frau Linkshänderin ist.

So nahmen wir beide unsere linken Hände zum Fingerhakeln. Der Kampf dauerte nur einige wenige Augenblicke. Meine Frau zog einmal kurz und kräftig und dann war mein linker Mittelfinger abgerissen. An dem Abend kamen wir zwar nicht mehr zum Sex. Dafür weiß ich jetzt aber, wer bei uns die Hosen an hat.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.03.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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