Paul Rudolf Uhl

Reise durch den Harz


Ende April 07 im Harz - das ist keine KURZ-Geschichte (2705 Wörter!)
 
Gerlinde – mein braves Weib – hat mir endlich den Gefallen getan: Sie fliegt dieses Jahr in der Walpurgisnacht nicht mit Ihrem Besen und mit Hilfe der Flugsalbe zum Blocksberg, sondern fährt mit mir in unserer Benzinkutsche zum Brocken.
Der Brocken (und auch ein paar andere Berge) werden ja Blocksberg genannt. Und die Walpurgisnacht ist die vom 30. April zum 1. Mai. Dort feiern die Hexen (auch in der bravsten Ehefrau steckt ja bekanntlich eine kleine Hexe) – wie jeder weiß - mit dem Teufel ein orgiastisches Fest…
 
Wir fahren also Ende April in den Harz, dessen höchster Berg der Brocken mit 1142 Metern ist und dort hat der Teufel auch schon eifrig plakatiert. Eines der Plakate habe ich fotografiert und zeig´ es gleich:
 
Aber nun mal der Reihe nach: Natürlich fahren wir ein paar Tage früher schon los, weil die Gegend toll und die Städtchen im Harz sehenswert sind… Auf dem Weg liegt u.a. auch die Lutherstadt Eisleben, und so schauen wir rein, finden nach kurzer Suche auch einen Parkplatz. Viel an Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt nicht, sie hatte ja schwere Kriegsschäden…
Aber im Zentrum steht an verkehrsberuhigtem Platz ein Ensemble von schön restaurierten Bauwerken, eine Kirche (wegen Bauarbeiten geschlossen, das haben wir schon gerne!) und das Denkmal für Martin Luther. Nach kurzer Zeit haben wir alles gesehen und kehren zum Auto zurück, fahren weiter.
 
Südlich der A6 sehen wir einen Höhenzug mit Bauten darauf. Das muss der Kyffhäuser sein, den ich auch schon lange mal besuchen wollte! Wir verlassen die Autobahn, finden aber nicht sofort den Weg hinauf. Nach zweimal Fragen haben wir´s kapiert: Über den Ort Kelbraführt eine Straße auf den Höhenrücken.
Hier oben stand einst die Reichsburg Kyffhausen, eine der größten und stärksten mittelalterlichen Burganlagen mit 600 m Länge und 60 m Breite. Davon sind noch sehenswerte Reste erhalten. Mitten hinein aber hat man 1890 bis 1896 – unter Verwendung des Baumaterials der Ruine – das imposante, 81 m hohe Kyffhäuser-Denkmal gebaut. Mitten in riesenhaften Mauern sitzt Kaiser Barbarossa im Berg als Relief und darüber, am Turm, sehen wir das Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. in Erz gegossen…
 
Die Quadern aus rotem Sandstein wirken archaisch, die Ecken werden von in Stein gehauenen Drachen und Fratzen „bewacht“ - beeindruckend!
Natürlich besteigen wir den 81 m hohen Turm, in dem sich - zentrisch angeordnet - eine enge Spiraltreppe hinauf windet. Der Rundblick von der umlaufenden Balustrade aus ist herrlich: Überall leuchten knallgelbe Rapsfelder, verträumte Dörfer, im Osten sehen wir Schutthalden von Bergwerken, im Norden ist der Brocken wegen des starken Dunstes nur zu erahnen, Gerlindes Ziel…
 
Im ehemaligen Burghof finden wir einen sehr tiefen Brunnen, nämlich mit 176 m Tiefe, was uns erschauern lässt.
 
Wir finden ein Hinweisschild auf die 9 km entfernte Barbarossa Höhle, eine Anhydrit-Gipshöhle von erstaunlichen Ausmaßen. Leider reicht die Zeit nicht dazu, aber Höhlen kennen wir ja schon so viele…
Nach dem 12-minütigen Abstieg zum Parkplatz hinunter, fahren wir weiter, in den Harz hinein.
Unterwegs stoßen wir auf eine kleine Burg, die Roseburg, welche heute ein Café ist. Für ein paar nette Bilder ist sie aber gut:
 
Unser Ziel ist ein kleines Dorf mitten im Harz: Tanne heißt es. Wir erreichen es trotz vieler Umleitungen. Offensichtlich werden gerade alle Straßen im Harz repariert…
In Tanne wohnen wir in der Pension Edelweiß, die Zimmerwirtin empfängt uns freundlich und das Zimmer ist in Ordnung. Nach dem Auspacken unserer Sachen nehmen wir drunten im Ort, direkt an der Warmen Bode, einen Imbiss und fahren noch ein wenig herum: hinauf nach Braunlage und zum Torfhaus, wo der Brockengipfel gut zu sehen ist. Ich mache mir Gedanken, ob Gerlinde an Walpurgis heuer mit dem Besen (den vermute ich ja im Kofferraum versteckt)… Oder vielleicht doch lieber den Wagen nimmt?
 
Auch einen Abstecher hinunter zur Oker-Talsperre wagen wir, ehe es dunkel wird und es Zeit zum Schlafen ist…
In den folgenden Tagen sehen wir noch manche *Merkwürdigkeiten*:
 
Quedlinburgist ein überaus schmuckes Städtchen und als erstes sticht uns das über der Stadt thronende Schloss ins Auge. Hier oben stand schon um 800 herum ein viereckiger Bau, der Vorläufer des heutigen Schlosses. Diese Quintlingaburg hatte Herzog Heinrich I., als er König des Ostfrankenreiches wurde, zu seiner Reichspfalz ausgebaut. Auch ein Stift wurde gegründet.
 
Darunter entstand parallel dazu eine Stadt. Als diese sich 1426 der Hanse anschloss, wurde das Städtchen vom Burgherren wieder zum Anschluss an Burg und Stift gezwungen. Die Reformation und die begleitenden Verheerungen schwächten die Stadt schwer und mit der Säkularisation wurde das Stift aufgelöst.
Im Dritten Reich verstieg sich Himmler sogar zu der Behauptung, er sei die Re-Inkarnation von Heinrich I. und in der Stiftskirche fand dazu eine gespenstische „Weihefeier“ statt…
 
Die Stiftskirche hat noch einen bescheidenen Domschatz, der gut repräsentiert wird. Die Kirche selbst ist relativ schmucklos. Vom Garten aus genießen wir den Blick über das Städtchen, steigen dann auch wieder hinab und bummeln durch die Straßen und Gässchen voller Fachwerkhäuser. Am Rathaus stelle ich mich zu der Steinfigur eines kleinen Rolands, wir bewundern das aufwändige Stadtwappen, und am Bläserbrunnen auf dem Hauptmarkt lasse ich mich vor einer knallrosa Klassizissmus-Fassade von Gerlinde knipsen… Verschiedene Kirchen sind geöffnet, wir schauen überall kurz rein und ich knipse:
                                                                
Interessant finden wir die Marktkirche St. Benedikt: Ein geschnitzter, vergoldeter Nebenaltar, in einer Seitenkapelle König David mit Harfe, die Kanzel (1559) ist ebenfalls geschnitzt und zeigt den Leidensweg Christi, der Hochaltar aus 1700 zeigt gedrechselte Säulen. Die Stilrichtungen sind ziemlich durcheinander. Dennoch ist die Besichtigung ein Erlebnis!
                                              
In den Kirchen ist es kühl, draußen scheint die warme Sonne, also nix wie raus: Der Brühlpark ist voller junger Blüten um diese Jahreszeit, auf der anderen Seite des Schlossberges steht das Münzmuseum (Museen locken uns aber weniger!) und Reste eines Klosters,
Hier ein Eis, dort einen Cappuccino – viel herumlaufen und Knipsen… Am Schlosshotel mit halb offenem Turm steht unser Auto… Quedlinburg ist einen Abstecher wert!
 
Halberstadt als Bischofstadt gibt es auch seit etwa 800. Kaiser Ludwig der Fromme verlegte nämlich vor 1200 Jahren den Bischofssitz für den Osten seines Frankenreiches von Osterwieck nach hier. Das Städtchen hat schon seit über 100 Jahren auch eine Straßenbahn!
 
Wir parken unmittelbar am Martiniplan, wo das Rathaus und eine Kirche stehen, die Martinskirche.
Sie hat zwei ungleich hohe Spitztürme, die mit einer Brücke verbunden sind. Nach Osten schließt sich der Fischmarkt an. Überall stehen Einsatzfahrzeuge der Polizei, niemand aber sagt uns, welche prominente Person heute in der Stadt ist.
St. Martin ist verschlossen, so wandern wir hinüber zum Domplatz, der gut 450 m lang ist, der Dom ist enorm groß, sehr hoch und ein Wunder der Gotik:
 
Im Dom ist knipsen ohne Blitz erlaubt, aber der vordere Teil des Raumes ist gesperrt. Ich versuche, dennoch ein paar Bilder zu bekommen und bemühe das Teleobjektiv… Da kommt eine der Aufsichten, öffnet uns die Sperre mit den Worten: „Sie haben einen Schein als Spende eingeworfen, da sollen Sie auch ordentlich was sehen!“ Und sie führt uns herum, erklärt alles. Eine Sonderführung nur für uns zwei… Toll!
Als wir genug gesehen haben, flanieren wir über den riesigen Platz, hin zur romanischen Liebfrauenkirche. Welch ein Unterschied! Sie ist zwar ebenfalls sehr groß, aber eine evangelische Kirche, ausgegliedert aus dem Bistum, schlecht erhalten, aber dennoch interessant. Ein Mann erlaubt auch hier, zu fotografieren und erklärt ein wenig. Einige Fresken an den Wänden, ein paar Reliefs mit Jesus, Maria und den Aposteln…
In dem an das Kloster angegliederten Kreuzgang gibt es schöne Ausblicke. Im Kloster selbst ist das Stadtbauamt untergebracht. Während ich dort zur Toilette gehe, beobachtet Gerlinde ein Pärchen Turmfalken bei der Paarung. Sie ist so fasziniert, dass sie zu Knipsen vergisst, obwohl sie meinen Fotoapparat in der Hand hält…
Wir bummeln an den Fachwerkhäusern vorbei und gucken…
 
Natürlich waren wir auch ein paar Stunden in Wernigerode. Diese Ortsnamen übrigens, welche auf …rode enden, bezeichnen jeweils Rodungen. Sie tragen den Namen des Eigentümers, Besitzers oder Lehensmannes, der sie zugeteilt bekommen hatte. Da fällt mir ein, dass im Harz besonders viele Ortsnamen mit …leben enden. Diese tragen den Namen des ehemaligen Lehensnehmers, kommen also von… Lehen.
 
Wernigerode ist eine quirlige Stadt am nördlichen Rand des Harzes, es besitzt ein herrliches Schloss, das über der Stadt auf hohem Hügel thront. Herman Löns war 1907 hier und pries die Schönheit der Stadt, die 1121 erstmals urkundlich erwähnt ist. Gut hundert Jahre später erhielt die Siedlung Stadtrecht.
Das schönste Gebäude am Marktplatz ist wohl das Rathaus, ein Fachwerktraum mit gotischem Brunnen davor. Ansonsten gibt es am Markt fast nur Cafés, Restaurants und Gasthäuser. Im Harzmuseum wird Gustav Klimt ausgestellt. Daneben gibt es die Pfarrkirche St. Sylvestry, eine Mischung aus Gotik und Romanik. Gegenüber der Pfarrkirche steht das kleinste Haus, das nur 2,95 m breit ist und bis zur Dachtraufe nur 4,20 m hoch…
 
Wir besteigen zuerst den Schlossberg, was einen 20 minütigen Fußmarsch bedeutet und besichtigen das Schloss ausgiebig. Im Vorhof „schießt“ Gerlinde mit einer Kanone talwärts und am Eingang zu den inneren Gebäuden „beißt mich“ der eiserne Wachhund, was sehr schmerzhaft ist... (;-)) Quatsch nur ein entspechendes Foto!)
 
Das Schloss stammt aus dem Mittelalter, als die Kaiser es während ihrer Jagdzüge als Unterkunft benutzten, später wurde es zu einer Renaissancefestung umgebaut.
Die Gebäude im Innenhof sind aus schönem Fachwerk! Drinnen ist alles vom Feinsten und ich knipse heimlich, obwohl es nicht gestattet ist. Das Schicksal bestraft mich prompt mit einem leeren Accu und mein Ersatzaccu liegt unten im Auto…
Die Schlosskirche ist in französischer Gotik gehalten und die Böden der restlichen Räume sind aus sorgfältig gelegten Intarsien…
Wir essen drunten im Städtchen zu Abend, bummeln noch ein wenig und fahren „heim“ nach Tanne…
 
Ein Besuch in der Stadt Goslar ist meine Idee. Ich lese in der Unterkunft, dass Goslar im Krieg kaum Beschädigungen ab bekam. Hier muss die Bausubstanz noch alt sein und die Geschichte hat dort kräftig ihre Spuren hinterlassen.
Wir beginnen unsere Erkundung am Rande der Innenstadt, und wir merken, dass Parkplätze hier schwer zu finden sind. Ich fahre daher in die Hochgarage des Kaufhauses Karstadt, wo wir einen Imbiss nehmen. Dann bummeln wir durch die Altstadt.
Das Ratsgymnasium ist ein romanischer Bau mit Türmchen und Rosette, sieht eher wie eine Kirche aus! Dicht daneben steht die zweitürmige Jacobikirche, vor der eine eherne Plastik mit einem Sitzenden angeordnet ist, sehr zur Freude mancher Schüler, die darauf herumturnen… Drinnen steht eine geschnitzte Kanzel, sehr kunstvoll sind auch die Beicht -und Betstühle. Dazu ist alles geschmackvoll bunt bemalt. Ebenfalls mit gedrechselten Säulen und bunt bemalt sind der Haupt- und ein Nebenaltar. Die Empore ist mit farbigen Bildern geziert. Diese Kirche ist in unseren Führer gar nicht erwähnt und doch so sehenswert!
 
Durch Straßen und Gassen mit Fachwerkhäusern an denen sogar das Fachwerk geschnitzt ist und Sprüche in goldenen Buchstaben prangen, kommen wir zur Marktkirche, deren Nordturm wir besteigen. Die alte Holztreppe knarrt und es ist weit hinauf! Der Ausblick auf das Städtchen ist sehr genussvoll, da wir die Fenster in der Türmerstube in 52 m Höhe öffnen dürfen! Drüben sehe ich die Kaiserpfalz! Die müssen wir besichtigen!
 
Zuvor aber schauen wir uns den Innenraum der Marktkirche an: Er ist hell und licht, vorne der Hauptaltar aus Naturholz geschnitzt und filigran, ebenso, wie die hölzerne Kanzel, die aber dazu noch farbig bemalt ist… Die schweren romanischen Bögen wirken durch die Bemalung leichter:
 
Als wir wieder draußen stehen, bewundere ich noch die schmiedeeisernen Wirtshausschilder und die Schönheit der Fassaden, da zeigt Gerlinde auf ein kleineres, schmales Bauwerk. Es ist – wie wir lesen können, der Eingangsvorbau eines ehemaligen Domes.
 
Auf dem Hauptplatz steht ein Brunnen mit einem goldenen Hahn, der die Stadt bewachen soll und am Ende des Platzes die Attraktion: ein Glockenspiel mit laufenden Figuren!  Selbstredend: Ich muss das Glockenspiel filmen, was mich die letzten Reserven des Accus in der Kamera kostet…Gut, dass ich noch den kleinen Apparat dabei habe…
 
Dahinter liegt eine große Wiese, der Vorplatz der ehemaligen Kaiserpfalz! Davor stehen in Erz gegossene Figuren: zwei Löwen und das Reiterstandbild des Kaisers Barbarossa, Abseits auch noch die des Kaiser Wilhelm I. Das Gebäude ist wohl einer der schönsten Profanbauten, die es in Deutschland gibt.
Natürlich schreiten wir würdig hinein und erstarren fast vor Ehrfurcht: Der Hauptsaal ist gewaltig, hat hölzerne Kassettendecken, die auf hölzernen Pfeilern ruhen und an den Wänden prangen Kolossalgemälde!
 
Die Besichtigung der anderen Räume ist interessant, aber nicht so umwerfend wie der Kaisersaal. Die Aufsicht ist nett, schaut einen Augenblick weg, als ich mein Foto stehle und wir kommen ins Gespräch: Sie stammt aus Neuseddin in Brandenburg und kennt natürlich das Hotel „Haus am See“, die ehemalige Urlaubsadresse für Parteibonzen, das ich nach der Wende dann verwaltet habe. So klein ist die Welt!
Als wir zurück sind im Kaufhof, erwirbt Gerlinde schnell noch Unterwäsche, dann fahren wir aus der Stadt hinaus, sehen dabei nochmals die imponierenden Reste der Stadtbefestigungen und die gewaltigen Mauertürme aus dem Mittelalter:
 
Dann ist es endlich einmal so weit: Heute will Gerlinde mit mir (mit Auto und Schmalspurbahn) auf den Blocksberg, sprich Brocken. Wir fahren bis nach Schierke, stellen den Wagen am großen Parkplatz ab und wandern 20 Minuten hinauf zum Bahnhof Schierke der Harzbahn. Dicht dabei besichtigen wir, da noch Zeit ist, die nahen „Feuersteine“, eine Felsgruppe die von Alpinisten auch zum Klettern benutzt wird. Die „Original Feuersteine“ standen einst im Ort Schierke, auf ihnen wurden Feuer abgebrannt, zum Teil als Osterfeuer, teils als Signalfeuer, um vor Feinden zu warnen… Die jetzt so genannten haben den Namen nur irgendwann übernommen… Ein Schild verkündet, dass Goethe auch schon mal hier war… Da bin ich als Dichter ja genau richtig. (;-))
 
Als der Zug in den Bahnhof prustet, steigen wir ein. Er fährt mit Dampf, auf Schmalspur 100 mm, pfeift recht oft und raucht und stinkt gewaltig, aber niemand stört sich daran…  Ich filme ein paar Mal von der Plattform aus, gebe es aber bald auf, weil es heute empfindlich kalt ist. Droben, dicht unter dem Gipfel mit Sendeturm, Hotel und Bahnhof, stehen + 2 Grad C auf dem Thermometer und der Ostwind fegt mit Stärke 7 über uns hinweg. Ungemütlich! So bleiben wir nicht lange, machen ein paar Bilder, laufen etwas herum (bei schönem Wetter wollten wir eine Stunde wandern!)
 
Bald besteigen wir den Zug wieder, trinken heißen Kaffe und freuen uns über den „Gipfelsieg“…
Ab Bahnhof Schierke wandern wir weiter hinunter, bemerken, dass der ganze Berg aus lauter aufgehäuften Felsblöcken (Brocken) besteht und wissen warum der Berg seinen Namen hat und warum er und ein paar Nachbarn „Blocksberg“ heißen…
 
Abends noch ein einen längerer Spaziergang durch den oberen Teil unseres Dorfes, wir schauen uns die tiefrotbraunen Kühe an, sehen ein Pferd, einen Haflinger-Hengst beim Bewegungstraining und ein Mädchen bei seiner ersten Reitstunde zu… Dann: „Gute Nacht, mein Schatz!“
 
Gerlinde ist ja ein braves Weib, offensichtlich will sie heute Nacht nicht mehr mit dem Besen… Aber ganz sicher bin ich nicht: als ich einmal aufwache, ist ihr Bett leer und ich weiß nicht, ob sie nur mal schnell Pipi ist oder ob sie länger… Wie schnell ist denn so ein Besen? Welcher Otto Normalbürger kennt sich denn auch mit so was aus?!
Jedenfalls begrüßt sie mich morgens gut ausgeschlafen mit einem dicken, warmen Kuss… Heute ist Tag der Heimreise. Wir packen unsere Sachen, zahlen nach dem Frühstück das Zimmer und fahren hinunter ins flache Land.
 
Ein Zwischenziel wollen wir auf der Heimfahrt aber noch mitnehmen: die Stadt Gotha soll sehr schön sein… Natürlich gibt es überall Straßenbau und Umleitungen, Schwertransporte und Staus, Blitzerampeln und Vorfahrt-Missachter… So bin ich schon etwas geschafft in Gotha. Auch hier ist es ganz schwierig, einen Parkplatz zu finden.
Dann aber sitzen wir in einem Straßencafé in der FuZo, Butterplatz heißt man es hier und der Cappuccino ist prima! Überall sehen wir schöne Brunnen.
 
Wir bummeln durch die Altstadt, sehen das Rathaus und die schönen Bürgerhäuser, kommen hinauf zum Schloss, von wo aus eine Brunnenanlage, die sog. „Wasserkunst“ ein schönes Geplätscher hinunter sendet bis zum Rathausplatz.
die „Wasserkunst“
Da gäbe es noch das ganze Schloss zu besichtigen und auch die unterirdischen Kasematten, aber wir sind heute ja nur auf der Durchreise…
 
Gerlinde steuert den Corolla auf die Autobahn und fährt über die A 4, vorbei an den Burgruinen „Drei Gleichen“, die A 9 und A 93, tapfer bis Regensburg, wo ich das Steuer übernehme.
 
Ich grüble noch ein paar Tage, warum es im Kofferraum so ein bisschen nach Schwefel riecht…
 
Paul Uhl, Anfang Mai 07
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.04.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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