Vanessa Henke

Dark Secrets ♣•♦•♣ (Kapitel 5)

Wo war ich denn hineingeraten? War es nur ein Versuch gewesen, mich loszuwerden? Oder doch sein purer Ernst?
Damon starrte finster aus dem Fenster, wo mehrere Personen in schwarzen Anzügen vorbeikamen. Solche hatte ich schon einmal in London gesehen. Damals dachte ich es wären Spione oder etwas in der Art gewesen, aber jetzt bezweifelte ich das.

"Komm Katy, wir gehen ", meinte Damon schließlich und zog mich aus dem Raum.
"Du kannst sie nicht alleine beschützen!", rief der alte Mann uns hinterher, aber ich konnte mich nicht einmal mehr umdrehen, so sehr zerrte Damon mich hinterher. Er war auf einmal ganz anders als am Anfang. So verbissen.

Nach einige dunklen Gängen in diesem Haus blieben wir vor einer Tür stehen auf der "Zimmer 205" stand. Er öffnete die Tür und begutachtete den Raum. Ich stand im Türrahmen und wartete darauf, dass er mich hereinbittete. Ich hätte noch ewig warten können.
Er legte sich einfach auf das Bett und machte es sich gemütlich. Langsam betrat ich den Raum und stellte mich neben das Bett.
"Ähm und was machen wir hier? Meinst du ich habe keine Familie oder Freunde, dich mich vermissen werden oder wie stellst du dir das vor? Ich kann doch nicht einfach hier bleiben und vor allem macht ihr mir Angst!", sprudelte es aus mir heraus. 
"So richtig hab ich noch gar nicht darüber nachgedacht. Also du gehst einfach ab sofort auf ein Internat, die werden dich dann schon vergessen und jetzt solltest du dich ausruhen."

Ich starrte ihn ungläubig an. Er dachte wohl, dass ich für niemanden wichtig war. Da täuschte er sich.
Ich wurde richtig wütend. Er hielt mich wohl für eine von diesen Mädchen, die alles für einen Typen aufgeben würden. Aber ich war nie so jemand gewesen.. Ich funkelte ihn böse an.
"Hey, schau doch nicht so. Ich kann verstehen, dass du sie nicht einfach aufgeben willst, aber sie werden dich nach einiger Zeit vergessen und sich anderen Dinge zuwenden. Alle Menschen sind so", meinte Damon lässig und zuckte mit den Schultern.

Was bildete er sich eigentlich ein? Die Menschen, die ich kannte, waren sicherlich nicht so. Wieso dachte er nur sowas? 
Ich wollte weg. Weg von dieser Angst. Weg von diesen fremden Leuten. Aber am wichtigsten: Ich wollte weg von ihm!

Ich blickte ihn noch einmal finster an, drehte mich um und rannte blitzschnell weg. Das schien er nicht erwartet zu haben, denn er rief mir nur hinterher, aber ich konnte keine Schritte von ihm hören.
So schnell ich konnte, rannte ich nach draußen. Das große Tor, durch das wir gekommen waren, ließ sich nur schwer öffenen, doch ich schaffte es trotzdem. Endlich draußen angekommen, lief ich in Richtung der Allee, weil es der einzige Ort war, den ich kannte.

Nach einer Weile war ich total erschöpf und ließ mich auf die Knie sinken.
Mir schossen Tränen in die Augen und ich begann zu weinen....

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.04.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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