Die verschwundene Anhalterin

Als  der unverheiratete George  Loversmouth seinen alten Bentley Continental GTC startetete, dachte er nicht an Gespenster,
sondern an Worcester, wo er auch hinwollte. Sein Weg führte aber von der Trafalgar- Street Brington
an einen alten englischen Friedhof vorbei, der so sehr von Moos überwachsen war,
dass man ihn als solcher nicht erkannte. Dort aber wartete eine hübsche Anhalterin. Wie
ferngesteuert durch Jugend, Testosteron und verborgene Sehnsüchte hielt George an und nahm sie
brav auf dem Rücksitz mit.

Natürlich dachte George nicht gleich an Sex, genoss aber die erotische Ausstrahlung
seines schönen Gastes, dessen Weiblichkeit unter dem hochgerutschen Rock schneeweiss
über den feinen, schwarzen  Strümpfen hervorblinkte. George wusste in solchen Fällen nie,
war das jetzt Absicht oder eine naive Ungeschicklichkeit der jeweiligen Anhalterin, die ihn in den Genuss
erotischer Wellen brachte, die warm von dem weichen Knie des Fahrgastes scheinbar direkt den
Weg zu seinen jetzt noch etwas verschlafenen Lenden fanden.

Die Frau war freundlich, wusste seine Gedanken scheinbar schon vorher, bevor George
sie mit der üblichen Konversation ansprach, öffnete öfters, wie zur Belohnung seiner
netten Worte  gelegentlich die überschagenen Beine, um sie neu zu positionieren. Dabei entstand
ein reizvolles Geräusch, welchs von den frischen Nyllonstrümpfen herrührte. 

Nach einer dunklen Waldduchfahrt auf schmaler Strasse verschwand die Frau
im Rückspiegel von George, der dann bei besserem Licht glaubte, weitehin den angenehmen Anblick
der Frau geniessen zu können. Bei der beleuchteten Strasse nach der Durchfahrt des
dunklen Waldstreifens war die Frau aber verschwunden, sodass George fast glaubte,
er sei einem Traum erlegen, erzeugt durch seine erotischen Sehnsüchte.

Um diesem heiklen Problem ein Ende zu setzen, steuerte George  in Worcester angelangt
einen freundlichen, sauberen Massagesalon an, den er schon kannte.
Als er dort neben einem aufgeklebten kleinen Plastickherzchen klingelte, öffnete ihm sofort
eine neue, bisher unbekannte wunderschöne Masseurin, die nette, saubere Männer liebte.
Sie war aber die verschwundene Frau im Auto: Sie war die freundliche Anhalterin...!

***

c/G.E.

 

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