Marlene Remen

Eine kleine und wahre Geschichte über Liebe und Treue 2. Teil

Opas Garten war für uns Kinder der Schönste, den wir uns vorstellen konnten. Er war breiter als alle Gärten
hier bei uns und mehr als doppelt so lang. Ganz vorne, wenn man hinein kam, sah man ganze Reihen von
Blumen. Im Frühling wuchsen dort Krokusse, Tulpen, Osterglocken und Vergißmeinnicht. Im Sommer
dann Margeriten, Gerbera, große Nelken, Iris und Löwenmäulchen, nicht zu vergessen die wunderschönen
Gladiolen. Der Herbst brachte Astern, Dahlien und die Chrisanthemen in den tollsten Farben. Rund um den
Garten waren Hecken voller kleiner Heckenröschen, in weiß, rosa und in rot.
Mitten im Garten stand ein riesiger Kirschbaum, seine Kirschen waren groß, dunkelrot und so lecker. Es gab 
auch Mirabellenbäume, Aprikosen, ein Pfirsischbaum, dessen Früchte aussahen wie kleine graue Mäuse.
Unsere Mutter nannte sie so, denn sie hatten ein rotes Fruchtfleisch und die Schale war weich und grau.
Auch hatte mein Opa einen Birnenbaum, Apfel und Pflaumenbaum. Und überall zwischen den Bäumen
gab es so viele Sräucher mit den verschiedensten Beeren. Johannisbeeren, weisse rote und fast Schwarze,
Himbeeren und Stachelbeeren, Brom und Heidelbeeren.
Unser Opa pflanzte auch sehr viel Gemüse an, es gab Salat, Kohlrabi, Möhren, Erbsen und Bohnen.
Ganz besonders lecker waren auch die Erdbeeren, sie mochten wir Kinder und konnten davon gar nicht
genug kriegen. Meine Mama machte dann eine riesige Schüssel mit Vanille oder auch Grießpudding, damit
schmeckten die Erdbeeren und auch die Kirschen ganz wundervoll. Auch unser Ströppi bekam ein kleines
Schälchen mit Pudding ab, da war er ganz verrückt drauf. Zwischen den Beerensträuchern haben wir
Verstecken gespielt und Ströppi mußte uns suchen, das hat Spaß gemacht. Aus Gänseblümchen  flochten
wir kleine Kränzchen und er bekam auch eins ab. 
Den ganzen Tag waren wir bei unserem Opa im Garten und unser Ströppi war immer mit dabei.  Opa wußte,
es würde uns nichts passieren, wenn er bei uns war, darauf konnte er sich verlassen. Wenn wir vom
Herumtoben müde waren, legten wir uns auf die Wiese unter dem Kirschbaum und haben mit ihm ein
kleines Schläfchen gemacht.  Am Ende vom Garten  floß ein kleiner Bach, der nicht sehr tief war, dort haben
wir im Frühjahr Kaulquappen gefangen oder kleine Frösche. Die haben wir in einer Reihe hingesetzt und wenn
man sie leicht antippte, machten sie einen Hüpfer nach vorne, das war lustig.  Mein Opa hatte einen kleinen
Dreiradwagen, den er mit den Blumen, dem Gemüse und auch dem Obst, je nach Jahreszeit belud und
sie in der nahegelegenen kleinen Kreisstadt auf dem Markt verkaufte.
Ja, das war wirklich eine schöne Zeit damals für uns.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.04.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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