Ich fange einfach an mit Schreiben ohne meinen Text schon im Voraus zu kennen.Dann
sind plötzlich alle Blätter volgeschrieben und ich möchte mir frisches Papier bestellen !
Die Septemberwälder haben Laubbäume, deren Blätter vom Frühling und von
dem Sommer vollgeschrieben sind. Im Oktober werden alle Worte des Jahres
bunt und sichtbar und erfüllen uns durch die Farbenpracht mit Begeisterung :
Alles ist da hingeschrieben, was zum Beispiel dem Ahornblatt durchs Jahr geschah:
Die Spuren von verliebten Käfern, wirren Spinnen,hungrigen Blattläusen und vom Wind,
dem Sturm, der Sonne, des ganzen Jahres Wonne, alles leuchtet da in Rot und Gelb.
Ich selber habe schon kleine Falten da und dort... auch rote, gelbe Farben auf der Haut dann
bald im Lebensherbst und werde wohl im Winter dunkelbraun. Oktoberhaft sind heute schon
die täglichen Gedanken. Im neuen Frühling aber...da bin ich sicherlich schon schwarz
und falle sehr ermattet zu den Eltern: Dort frage ich erschrocken: "Ich will hier raus,
wo sind die Fenster?" Antwort "Es gibt keine Fenster, wir sind unter der Erde !"
Ich fragte weiter: "Wo ist das unbeschriebene Papier,
ich will noch `was vom Leben schreiben !" Antwort: " Du musst zum Licht, du kannst bei uns nicht bleiben, wir haben nichts gedacht und nichts geschrieben, deshalb sind wir halt in dem
eignen Dunkeln hiergeblieben! "
Ich flog als glitzerndes Englein im Frühlingswind zu den lichten Wölklein, zu den hellen Seelchen rauf und auf blütenweisse Wolken habe ich meine Texte neu geschrieben. Nur das tote Laub von meinen dunklen Kinder-Jahren ist
bei meinen Eltern ...wahrscheinlich ewig noch, geblieben!
***
c/G.E.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.09.2013.
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