Iris Klinge

Starke Frauen

Als wir vor 40 Jahren in Zentralafrika lebten, war es üblich, dass sich mehrere Frauen einen Mann teilten.

Erstaunlicherweise gab es keine Eifersucht sondern eher schwesterliches Einverständnis unter den beteiligten  Ehefrauen, denn sie waren froh, sich die Arbeit in der Landwirtschaft teilen zu können. Streit gab es ab und zu nur, wenn eine der Frauen mehr Schmuck geschenkt bekam als die anderen.

Unser Hausmädchen arbeitete immer mit ihrem jüngstes Kind in einem Tuch auf den Rücken geschnallt, und die größeren Kinder wurden von anderen Frauen oder Großmüttern in der Großfamilie versorgt.

Auch waren es die Frauen, die auf dem Markt ihre Produkte verkauften, und dadurch besaßen die meisten Geld, waren relativ unabhängig von ihrem Ehemann, dessen einzige Beschäftigung oft darin bestand, vor seinem Haus sitzend an der Nähmaschine Kleider zu fertigen oder zu besticken.

Und was hat sich an dieser Sitte der Polygamie inzwischen geändert? - Nichts. Es ist noch immer so, dass eine Frau in Schwarzafrika alles tut, um einen Ehemann zu ergattern, denn weiterhin wird sie als Unverheiratete nicht respektiert und empfindet sich als wertlos.

Selbst wenn die moderne afrikanische Frau einen guten Beruf erlernt hat, was in den großen Städten heute üblich ist, setzt sie alle ihre Verführungskünste ein, um den Männern zu gefallen. Sie zieht sich sexy an, schmückt sich mit Glitzerkram und Ketten, verbringt viel Zeit bei der Kosmetikerin, um sich eventuell eine hellere Haut verpassen zu lassen, weil damit ihr Ansehen bei den Männern steigt.

Hat sie schließlich einen Mann ergattert, muss sie alles daran setzen, ihn zufrieden zu stellen, denn die Konkurrenz ist groß, und es besteht immer die Gefahr, dass sie verlassen oder vernachlässigt wird.

Die schwarzafrikanische Frau ist stark. Sie kämpft ständig um Anerkennung und richtet sich unentwegt nach den Wünschen der Männer. Sie ist erfolgreich im Beruf und gleichzeitig eine perfekte Mutter. Wenn sie älter wird, akzeptiert sie die Heirat ihres Ehemanns mit einer oder zwei Jüngeren. Die Töchter wachsen in dieser Tradition auf und kommen nicht auf die Idee, stark und schön nur für sich selbst zu sein.

Die fortschreitende Islamisierung zementiert dieses Verhalten zusätzlich.

Wie lange wird es noch dauern, bis diese wunderbaren, stolzen Frauen ihr eigentliches Potential entdecken und aufhören, vom Wohlwollen eines Mannes abhängig zu sein?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.01.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Mit dem Schreiben und Dichten, ist das so eine Sache.So war ich oft der Meinung, nur lyrisch Schreiben zu können, falls ich mich in einem annähernd, seelischen Gleichgewicht befände, erkannte aber bald die Unrichtigkeit dieser Hypothese.Wichtig allein, war der Mut des Eintauchens.Das Eins werden mit dem kollektiven Fluss des Ganzen. Meine Gedanken, zärtlich zu Papier gebrachten Gefühle,schöpfte ich stets aus diesem Fluss.

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