Die Seele ist unsterblich, heißt es. Doch kann sie auch alle Grenzen überwinden von Zeit und Raum.
Sie lernten sich kennen, als er schon sein Berufsleben hinter sich hatte und fern der Heimat seinen wohlverdienten Ruhestand genoss. Zuerst war es nur die afrikanische Musik, die beide liebten und sich Nachmittage lang gemeinsam anhörten. Er hatte eine Sammlung der Volksmusik Madagaskars, sie schwärmte für die wehmütigen Lieder aus Cabo Verde und Angola. Allmählich wurde aus ihrer Freundschaft Liebe.
Zehn Jahre lang eroberten sie gemeinsam die Welt. Nie fiel ein einziges böses Wort, es war eine Seelenverwandtschaft zwischen zwei Menschen, die für einander geschaffen waren.
Dann stand eines Tages der Umzugswagen vor seiner Tür. „Mon Amour“, sagte er, und umarmte sie ein letztes Mal, „Du weißt, dass Du die größte und meine letzte Liebe bist. Aber ich muss zurück zu meiner Familie. Meine Frau hat eine schwere Krankheit, und ich werde sie begleiten bis zu ihrem Tod. Das bin ich ihr schuldig nach all den Jahren der Trennung. Aber glaube mir, es wird kein Abschied für immer sein. Ich werde dich wiedersehen, egal, wo in der Welt du sein wirst.“
So trennten sich ihre Wege, doch die Seelen blieben verbunden. Sie wusste, er würde wieder kommen, wenn seine Mission beendet war. Die Seele, die liebt, hat Geduld.
Und dann stand er eines Tages wieder vor ihrer Tür. Es war, als ob keine Zeit seit ihrer Trennung vergangen war. Sie tauchten wieder ein in das Glücksgefühl, die ihnen verbleibenden Jahre gemeinsam erleben zu dürfen, frei zu sein von allen familiären Bindungen, im freien Flug gen Himmel steigen zu können wie zwei Kraniche in Richtung Süden, zurück in ihr Sehnsuchtsland Afrika.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.01.2014.
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