In der übernächsten Nacht kam Wendel wieder in den Keller hinter sein Gurkenglas, nachdem er sich von der Eule verabschiedet hatte.
Am Morgen holte die Mutter ihn wieder ab und führte ihn in Pauls Zimmer. Jetzt war es nicht mehr dunkel dort. Das Rollo war hochgezogen. Aber da es draußen regnete, bestand keine Gefahr für ein Gespenst.
Paul freute sich sehr über den Besuch. Er war schon fast wieder gesund und vermisste seinen Kindergarten sehr.
„Wollen wir etwas spielen?“ fragte er Wendel.
Ja, das wollte der wohl. Paul schlug ein Würfelspiel vor, denn er musste ja noch im Bett bleiben. „Wir spielen Mensch ärgere dich nicht.“
Wie aber sollte das kleine Gespenst würfeln? Es konnte doch keinen Würfel heben und auf das Tablett auf Pauls Bettdecke werfen.
Paul wusste Rat: „Ich würfele für dich und du sagst mir, welchen Stein ich setzen soll.“
Damit war Wendel einverstanden. Paul würfelte also erst einmal für sich und setzte seinen Stein. Dann würfelte er für Wendel und wartete, mit welchem Stein er wohin setzen sollte.
Als Wendel kurz vor dem Gewinnen stand, fing Paul an zu schummeln. Er setzte Wendels Stein nicht die gewürfelte Zahl weiter. Zuerst merkte das kleine Gespenst nichts, aber als es nicht richtig vorwärts kam, passte es besser auf und erwischte Paul.
„Was machst du?“, rief es empört, „du setzt den Stein nicht richtig!“
Paul wurde ganz rot im Gesicht.
„Entschuldige bitte. Bitte, bitte, sei nicht böse, aber ich will so gerne gewinnen!“
„Das kannst du ja auch, wenn du richtig würfelst. Aber wenn du falsch weiterrückst für mich, dann ist das kein richtiges Spiel.“
Sie spielten weiter, aber Wendel wurde so müde, dass er auf Pauls Kissen einschlief.
„Nun habe ich doch noch gewonnen“, dachte Paul zufrieden und legte seinen Kopf neben den schlafenden Freund.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.02.2014.
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