Die Nr. 4 Geschichte 2. Teil

Es kam genauso, wie Mama es gesagt hatte. So viele Menschen hatte
Nr. 4 noch nie auf dem Bauernhof gesehen. Der Bauer hatte Tische und
Bänke aufstellen lassen, es gab Kaffee und Kuchen und Limonade für
die Kinder, die mit ihren Eltern gekommen waren. Die Frühlingssonne
strahlte von einem wolkenlosen Himmel und die Luft war erfüllt vom Duft
der Blumen. In großen Körben wurde erstes Gemüse und Obst angeboten,
auch die Blumen wurden verkauft. So einen Trubel hatte Nr. 4 noch nie
gesehen. Sie lag wieder auf ihrem Lieblingsplatz, dem Scheunendach und
hatte dort einen Prima Ausblick auf das ganze Treiben.

Dann wurden die Türen der Ställe geöffnet und die Knechte führten die
Tiere auf den Hof. Zwei Kälbchen, ein Fohlen und mehrere kleine Ferkel,
die laut quiekend herumliefen. Hühner, Hähne und kleine, gelbe, flauschige
Küken, sowie ein Zicklein, alles lief auf dem Hof herum. Sie wurden von den
Menschen begutachtet und besonders die Kinder konnten gar nicht aufhören,
sie zu streicheln. Auch in die Scheune, in der Mama mit den Geschwistern von
Nr. 4 war, gingen sie. Und es dauerte nicht lange, bis sie die Kleinen gefunden
hatten. War das ein Oh und Ah, Nr. 4 hörte es bis hinauf auf dem Dach. Mit
einem anmutigen Satz sprang sie herunter und lief in die Scheune und zu ihrer
Mama. Sie schien traurig zu sein, aber auch ein wenig erleichtert.

"Siehst du, Nr. 4, wie ich es gesagt habe, nun fängt auch für diese Rasselbande
ihr eigenes Leben an. Ich hoffe, es wird ihnen allen gut gehen und daß man sie
lieb hat."  Nr. 4 kuschelte sich an ihre Mama und meinte : "Du bist nicht allein,
Mama, ich bleibe bei dir !" Doch dann schrak sie zusammen und versuchte sich
aus den Händen, die sie ergriffen hatten, zu befreien. Es gelang ihr nicht und
auch ihr lautes Miauen half ihr nichts, sie wurde in einen Transportkorb gesetzt
und mit ihm aus der Scheune getragen. Alle ihre Rufe und ihre Schreie nach Mama,
sie wurden ignoriert. Die Menschen nahmen sie mit , weg von Mama, weg vom
Bauernhof und weg von Allem,was sie liebte. Was würde mit ihr geschehen,
sie hatte große Angst, was würde geschehen ?
 

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