Marlene Remen

Ein Sternchen leuchtet nicht

Eines Abends fiel dem Wächter der Sterne auf, dass eines nicht
leuchtete. Er schickte einen Helfer zu ihm hin und ließ ihn fragen,
was mit ihm los wäre. Doch das Sternchen gab ihm keine Antwort,
so sehr er auch fragte. Als der Wächter dies erfuhr, wurde er sehr
zornig und ging selbst, um nach diesem ungezogenen Stern zu sehen.
"Was fällt dir ein, warum leuchtest du nicht ? Alle anderen sind gehorsam,
nur du wagst es, dich zu widersetzen ?" Das Sternchen blickte ihn traurig
an, es hatte keine Angst vor ihm.

Eine kleine Träne lief aus seinen Augen und der Wächter sprach nun mit
gütiger Stimme zu ihm : "Nun sag mir schon, was mit dir los ist, bist
du krank oder müde ? Warum weinst du, es muß doch einen Grund haben."
Das Sternchen sagte mit leiser Stimme, welche durch sein Weinen kaum
zu verstehen war : "Nein, ich bin nicht krank, ich bin nur sehr traurig.
So lange warte ich schon darauf, dass mein Kind, für das ich leuchte, mich
sieht. Aber, es geschieht nicht, so sehr ich mich auch anstrenge. Vielleicht
weiß es nicht, dass ich sein Stern bin. Ich möchte so gerne, dass es mich
sieht und dann ganz ruhig schlafen kann."

Der Wächter wurde sehr nachdenklich und sagte : "Das kann ich ja
verstehen, aber dein Leuchten darfst du deswegen nicht aufgeben. Zeig
mir doch mal das Kind, vielleicht kann ich helfen !" Das Sternchen zeigte
hinunter auf die Erde, auf das Haus, in dem das Kind lebte. Es war ein sehr
großes Haus und in ihm schliefen viele Kinder. Das Bett des Kindes stand
mit drei Betten zusammen in einem Zimmer. Auch in ihnen schliefen Kinder.
"Oh, sagte der Wächter, das ist ein Krankenhaus und diese Kinder sind alle
sehr krank. Und gerade deshalb mußt du dich ganz besonders anstrengen.
Dein Kind braucht dein Leuchten so sehr, um wieder gesund zu werden.
Versprich mir, deine ganze Leuchtkraft einzusetzen, damit es hilft."

Das versprach das Sternchen ihm gerne, denn nun wußte es, wie wichtig
sein Leuchten war.

 

Sternchen, denke endlich daran, dein Versprechen
einzulösen. Dein Leuchten wird so sehr gebraucht....
Marlene Remen, Anmerkung zur Geschichte

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