Um Wörter, die auf – itis enden, sollte man einen Bogen machen. Einen weiten. Sie tragen schon in ihrem Klang den Beigeschmack der Unannehmlichkeit in sich. Gastritis etwa zaubert niemandem ein Lächeln ins Gesicht, sehr wohl aber Schmerzen in den Oberbauch. Wer an Arthritis leidet, kann Geschichten darüber schreiben, wenn es seine Fingergelenke noch erlauben. Otitis media klingt zwar nur halb so schlimm, man sollte sich trotzdem darüber nicht allzu sehr freuen. Das „media“ kann sich sehr unangenehm bemerkbar machen. Rhinitis ist weniger schmerzhaft, dafür aber sehr unvorteilhaft. Nun, wie auch immer, diesen Itissen kann man zumindest stimmungsaufhellend entgegentreten. Rein sprachlich.
Oft kann die Benennung mit einer Umschreibung, eine Einfügung, kurz, eine winzige Abänderung schon eine andere Sicht auf gewisse Dinge werfen, den Bezug zu ihnen in ein ganz anderes Licht rücken. Ein Wolferl, nur so als Beispiel angeführt, nimmt Isegrim jeglichen Grimm. Ein Herzinfarkterl ist zwar nicht angenehm, aber man kann offensichtlich damit gut leben. So komme ich auf die Bedeutung des „l“, das nicht unbedingt als Diminutiv allein zu gebrauchen ist. Bei –itis würde es vorzüglich hinter das „i“ passen und zumindest Tierfreunden so manches Leiden erträglicher machen.
Wer würde bei der Diagnose Rachiltis nicht eher schmunzeln als verzagt sein. Sinusiltis ließe an Marder mit herrlichen Rundungen denken und bei Conjunctiviltis würde man sofort ein Frettchen vor sich sehen – einen möglichen Iltis. Ich gebe zu, das letzte Beispiel war jetzt eher ein Scherz – die durchaus ernste Materie ruft geradezu nach einem solchen. Abschließend möchte ich mich an alle praktischen - aber auch unpraktischen - Ärzte wenden, die erläuterte Alternativtherapie nicht grundsätzlich zu verwerfen.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Ingo Baumgartner).
Der Beitrag wurde von Ingo Baumgartner auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.02.2014.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Ingo Baumgartner als Lieblingsautor markieren
Kopfkissenliteratur
von Gabi Mast
Alltagssatire, Glossen, skurrile Geschichten, mal ein Gedicht, Liebe oder Krimi – und nach 3-4 Seiten dürfen Sie getrost einschlafen. Meist mit einem entspannten Lächeln auf den Lippen…Es sei denn, Sie haben noch Lust auf eine zweite Story.
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: