Marlene Remen

Kleine Raupe Luisa

Luisa, die kleine Raupe, hatte leider keinen Platz gefunden,
wo sie den Winter verbringen konnte. In allen Blumenkästen
auf der Fensterbank des Hauses, waren schon so viele Raupen,
es gab keinen Platz mehr für sie. Der Winter kam bald und sie
war schon ganz verzweifelt. Wo sollte sie nur bleiben, in der
Kälte würde sie erfrieren. Ihr Blick ging hinauf zur Mauer  des
Hauses und sie sah etwas, was ihr doch sehr interessant erschien.

Sie mußte ein ganzes Stück hochkrabbeln und dies war gar nicht
so einfach für eine kleine Raupe. Aber sie schaffte es und sah, es
war eine Ritze in der Mauerwand. Sie kroch hinein und es war sehr
gemütlich darin, Platz genug für sie und auch schön warm.
Ja, dachte sie, hier bleibe ich, da hab ich meine Ruhe und kann den
Winterschlaf machen. Sie rollte sich zusammen, wie Raupen es tun
und schon war sie eingeschlafen.

Der Winter war vorbei und die Frühlingssonne weckte alle Raupen
in den Blumenkästen auf. Nur Luisa schlief noch immer, das kam dem
Käfer Paul aber doch komisch vor. Er flitzte rauf zur Mauerritze und
schaute hinein. "Hey. Luisa, rief er, du hast dich wohl verpennt, du
Schlafmütze, der Frühling ist doch schon da !" Ganz verwundert öffnete
Luisa ihre Augen, was war nur geschehen. Warum war es auf einmal
so eng in der Ritze ? Langsam krabbelte sie heraus und blinzelte in den
Sonnenschein. Sie reckte und streckte sich und breitete ihre Flügel aus.
Eine kleine Raupe war sie nicht mehr, sondern ein wunderschöner
Schmetterling und sie machte ihren ersten Flug. Hin zu all den schönen
Frühlingsblumen im Garten, die schon blühten.

Und jeder Blume gab Luisa ein kleines Küßchen und kostete von ihrem
Nektar. Die Sonne schien und die Farben der Blumen leuchteten,
was konnte es Schöneres für einen Schmetterling geben ?


 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.02.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Autorin, geboren 1960, wohnt im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen/Hessen/Rheinland-Pfalz. Erst spät hat sie ihr Talent zum Dichten entdeckt und ihre Gedanken und Erfahrungen zusammengetragen. So entstand eine Gedichtsammlung, an der die Autorin gerne andere Menschen teilhaben lassen möchte, und daher wurde der vorliegende Band zusammengestellt.

Das Leben ist zu kurz, um es mit Nichtigkeiten zu vergeuden oder um sich über die Schlechtigkeit der Welt allzu viele Gedanken zu machen. Wichtig ist, dass man sich selbst nicht vergiften lässt und so lebt, dass man jederzeit in den Spiegel schauen kann.

In diesem Sinn denkt die Autorin über Natur, Naturereignisse und ihre Lebenserfahrungen nach. Dem Leser wünscht sie eine positive Lebens-einstellung, viele gute Gedanken und Freude an der Lektüre.

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