Nelly Braunstein

Ohne Worte

Es war seltsam ihn dort sitzen zu sehen. Sie hatte lange darauf gewartet und nun da es so wei war, wusste sie nicht wohin mit sich.
Sie überlegte noch, ob sie wieder gehen sollte, da hatte er sie entdeckt und winkte ihr zu.
Alles schien so unerklärlich vertraut und normal zu sein, also ging sie lächelnd auf ihn zu.
" Du siehst gut aus!", lächelte er sie an und küsste sie auf die Wange.
Wie bei einem verliebten Teenager lief ihr bei diesen Worten eine leichte Röte über das Gesicht.
Sie sezte sich schnell.
"Warum bist du gekommen?", fragte sie ihn direkt, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
Er fuhr sich durch seine kurzen Haare und sah sie an.
"Du hast mich darum gebeten!"
Warum konnte sie seinem Blick nicht stand halten?
Seine kühlen grauen Augen suchten ihren Blick, doch sie sah auf ihre Hände.
"Aber warum ausgerechnet jetzt?"
Er zuckte die Schultern.
"Es kam mir richtig vor."
Jett sah sie ihn wieder an.
Sie sah verlezt aus, was ihn erschrecken ließ.
"Was ist anders als damals? Habe ich dich da nicht gebraucht?"
Er glaubte eine Träne in ihren Augen zu sehen, doch sie schlug die  Augen nieder.
"Ich konnte nicht! Ich hätte dir nicht helfen können!" , sagte er sanft, ohne seine Haltung zu ändern.
Sie schluckte den Klos herunter , der in ihrem Hals steckte und Atmete tief ein.
"Was hat sich geändert? An dir? An mir?"
Sie richtete ihren Blick fragend auf ihn und traf den seinen.
Kühl  und unnahbar wie damals.
Anstatt ihr zu Antworten, stand er auf und sagte: "Komm!", mehr nicht.
In ihr erwachte der Trotz, doch sie stand auf und folgte ihm.
Wie immer.

Zuerst lief sie hinter ihm, doch er nahm sie an der Hand und zog sie an seine Seite. Ohne ihre Hand loszulassen, liefen sie so nebeneinander her.
Sie fragte nicht wohin er ging, alles schien ihr auf einmal so Fremd, so dass sie seine Hand fester hielt.
Sie kamen an ein Haus, dass ihr -wie aus einem Traum- bekannt war.
Er öffnete die Tür und zog sie hinein. Sie durchschritten eine große Halle und gelangten an eine Treppe, welche sie emporstiegen. Als sie unterm Dach angelangt waren, führte er sie in ein Zimmer und zog sie zum Fenster.
Es war ein prachtvoler Anblick der sich ihnen bot.
Die Bäume blühten, die Sonne ließ das grün der Blätter golden erscheinen und anmutig flog ein Vogel in das Geäst.
Stumm standen sie so da, Hand in Hand und sahen nach draußen.
Als sie ihren Blick von dem Schauspiel vor dem Fenster abwandte, begegnete sie dem seinen, der weich und warm geworden war.
Er zog sie näher an sich heran und berührte zährtlich ihren Mund mit seinen Lippen.
Es war ihr als ob tausend Ketten zersprängen und sie zitterte am ganzen Leib.
Er nahm sie in die Arme um sie zu halten und küsste sie wieder und wieder, bis sie seinen Kuss erwiderte.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.03.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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