Manfred Bieschke-Behm

Sprechblasen-Facharbeiter im Bundespresseamt

- Politische Satire -
Schon immer wollte ich Sprechblasentexter werden. Mein Traumberuf. Dass ich es letztendlich geschafft habe Sprechblasentext-Facharbeiter im Bundespresseamt zu sein, macht mich glücklich und stolz. Uninformierte werden denken, dass Sprechblasentexter ein schwer auszuübender Beruf sein muss. Ich antworte; „Ja, Sprechblasentexter ist ein schwerer
Beruf. Bevor ich als Sprechblasen-Facharbeiter im Bundespresseamt eingestellt wurde, hatte ich eine dreijährige Lehre zu absolvieren und anschließend ein zweijähriges Praktikum bei einer großen Tageszeitung.
Ich erinnere mich, dass ich von allen Sprechblasentext-Bewerbern derjenige war, der die inhaltslosesten, abwegigsten, bedeutungslosesten und nichtsaussagendsten Sprechblasentexte liefern konnte.
So einen wie mich haben sie gesucht, haben die Verantwortlichen mir im Bewerbungsgespräch gesagt.
Zurzeit bereite ich mich auf meine Meisterprüfung vor. Wenn ich den Meistertitel in der Tasche habe, bewerbe ich mich bei der Bundeskanzlerin als ihr Sprechblasentexter. Ich bin fest davon überzeugt, dass es mir gelingen wird, ihre Sprachakrobatik hinsichtlich sprechen und nichts sagen, zu verbessern. Die von ihr zurzeit benutzten Sprachbilder sind aus meiner Sicht zu wenig nichtssagend. Da sind ihr Berufskollegen um Längen voraus. Das muss anders werden.
Angela Merkel ich komme.
 
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Manfred Bieschke-Behm).
Der Beitrag wurde von Manfred Bieschke-Behm auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.03.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Manfred Bieschke-Behm als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Menschen ohne Skrupel von Ursula Aswerus



Im Altenheim „Sonnenschein “gehen merkwürdige Dinge vor sich. Plötzlich erkranken Bewohner an seltsamen Symptomen Schmuck und Geld verschwindet aus den Schränken und Spinden. Die Angst greift um sich unter den Senioren, die um ihr Hab und Gut und um ihr Leben fürchten müssen ...

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Satire" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Manfred Bieschke-Behm

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Das Urteil zum ICH von Manfred Bieschke-Behm (Metaphern)
Mein Dank an mich selbst von Norbert Wittke (Satire)
Bennys Weihnachten von Monika Klemmstein (Abschied)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen