In den Primarschulklassen waren wir alle "Freunde", die sich freundschaftlich
mehr oder weniger grob verprügelten, ohne uns wirklich zu hassen. Die
älteren Schüler nutzten ihre biologische Ueberlegenheit jüngeren Schülern
gegenüber um sich ihrer körperlichen
Stärke zu vergewissern. Man musste aufpassen, dass man nicht in den
zufälligen Brennpunkt der allgemeinen Feindessuche geriet. Dort angelangt,
konnte man sich nur durch spektaktuläre Heldentaten befreien, wenn nicht,
dann blieb man der heimlich geliebte Prügelknabe als der ausgewählte" Feind."
Seltsamerweise setzte sich dieses Prinzip bei den Erwachsenen und im
Berufsleben fort : Man brauchte einen Feind !
Nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" war in der Politik des Westens weit und breit
kein Feind mehr zu sehen, was die Menschen verunsicherte:
Man suchte einen neuen "Feind" und fand den "Rassisten", den vermeintlich-Gottlosen
oder den Fleisch-Esser oder den scharfsinnigen Bekämpfer von schwachsinniger,
grenzenloser Toleranz als Allheilmitel gegen die Probleme der Welt.
Da ein Feindbild unbedingt gebraucht wird für das Wohlbefinden der Massen
und für die psychische Gesundheit der Völker, habe ich mich
manchmal als "Feind" zur Verfügung gestellt: Dazu muss man Angriffsfläche bieten
und eine vermeintliche "Schwäche" vortäuschen, ohne gleich Mitleid zu erzeugen.
Bei E-Stories funktionierte das nicht, ich wurde nie beleidigt oder angegriffen:
Entweder sind dort alles liebe Engel oder ich eigne mich einfach nicht,
um in der Foren- Gruppendynamik den "Feind" zu spielen...(Schmuzel*).
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c/G.E.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.06.2014.
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