Andreas Rüdig

Stadthistorisches Museum Duisburg

Das Kultur- und Stadthistorische Museum ist ein städtisches Institut in der Altstadt von Duisburg Bis 1990 trug es den Namen Niederrheinisches Museum. Das Museum liegt am Innenhafen. In unmittelbarer Nähe davon befinden sich Teile der historischen Stadtmauer und die archäologische Zone auf dem Alten Markt. Ein Modell auf der Dachterrasse des Museums erlaubt einen guten Bezug zum historischen Stadtkern mit Rathaus, Salvatorkirche und Burgplatz im ehemaligen Pfalzbezirk.

Es befasst sich mit der Stadtgeschichte Duisburgs und der Volkskunde am Niederrhein. Eine bedeutende Sammlung zum Lebenswerk des Mathematikers und Kartografen Gerhard Mercator sowie Präsentationen von Münzen und Antiken aus der Sammlung Köhler-Osbahr gehören zu den Dauerausstellungen. Das Haus stellt das letzte erhaltene Faksimile eines Corputius-Plans von 1566 aus, der Duisburg, exakt vermessen, aus der Vogelperspektive zeigt. Das Faksimile gehört dem Stadtarchiv Duisburg, das im Nachbargebäude untergebracht ist. Erst Anfänge des Aufbaus einer Sammlung von archäologischen Fundstücken gab es im Duisburger Gymnasium spätestens etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Über Funde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde schon 1820 berichtet. Einzelne Objekte wurden im Gymnasium ab etwa 1840 gesammelt und Grabungen wurden von Lehrern und Schülern schon in den 1850er und 1860er Jahren durchgeführt.

In den 1890er Jahren kam es darüber hinaus zu einer privaten Schenkung eines Duisburger Bürgers an die Stadt mit der Bedingung, die übereignete Privatsammlung vorgeschichtlicher Fundstücke in geeigneten Räumen den Bürgern öffentlich zugänglich zu machen.

Hierauf wurde auf Initiative von Heinrich Averdunk - unterstützt durch zahlreiche Bürger und die damalige kommunale Stadtverordnetenversammlung - 1896 eine Altertümerkommission gegründet.

Mit der Einrichtung eines ersten Museums in Dachgeschossräumen des neuen Rathauses im Jahre 1902 sah die Kommission ihre Arbeit in einem gewissen Grade als abgeschlossen an und wandelte sich noch im gleichen Jahre in einen (Altertümer- und) Museumsverein um.

Seit 1907 erweiterte der Museumsverein seine Sammeltätigkeit auf Werke der zeitgenössischen Kunst.

Der Museumsverein schenkte sein Sammlungsgut 1913 der Stadt Duisburg, die in diesem Jahr auch 100.000 Goldmark für die Errichtung eines eigenen Museumsgebäudes bewilligte. Zur Ausführung dieses Museumsneubauprojekts kam es jedoch kriegsbedingt nicht mehr.

Museumsleiter ist bis 1919 Averdunk, danach leitet zunächst ein engerer Museumsausschuss die Einrichtung unter Federführung des Oberbürgermeisters, von 1926 bis 1930 Eduard Wildschrey, gefolgt von dem Hamborner Museumsleiter Rudolf Stampfuß.

Der Museumsverein stellte 1924 August Hoff als Geschäftsführer ein, der zum Gründungsdirektor eines eigenständigen Kunstmuseums wurde, das bis heute als Lehmbruck-Museum existiert.

Dieses entwickelte sich in wenigen Jahren aus dem 1924 abgezweigten und in der Tonhallenstraße 11 a ausgestellten Teil der Sammlung. Dort wurden Kunst- und kunstgewerbliche Ausstellungen und die inzwischen vergrößerte Lehmbruck-Sammlung gezeigt.

1927 erfolgte eine Umbenennung des im neuen Rathaus verbliebenen Teils des Museums in Averdunk-Museum.

Nach dem Zusammenschluß der Städte Duisburg und Hamborn wurden die vorgeschichtlichen Bestände des Averdunkmuseums im Jahre 1931 in dem 1925 gegründeten Städtischen Museum Hamborn zusammengeführt, welches zunächst die Bezeichnung Städtisches Heimatmuseum führt.

Es folgten weitere Umbenennungen: im Jahre 1935 Niederrheinisches Heimatmuseum und Niederrheinisches Museum im Jahre 1942.

1935 zieht das Museum in eine Villa im Duisburger Kant-Park. Ein Bombenangriff zerstört das Gebäude im Jahre 1945.

Die Museumsbestände werden 1942 ausgelagert und erleiden gleichwohl im 2. Weltkrieg einige Kriegsverluste, wobei die vorgeschichtlichen Bestände den Krieg noch relativ gut überstehen.

Nach dem Krieg wird das Museum 1952 im obersten Stockwerk des wieder aufgebauten Duisburger Stadttheaters neu eröffnet, wird aber bereits fünf Jahre später in eine alte Villa der Fabrikantenfamilie Böninger verlegt.

Weitere Umzüge erfolgen 1961 in das Haus Königsberg und 1969 in den Bau der ehemaligen Duisburger Stadtbücherei im Kant-Park, wo es erstmals nach Kriegsende mit seinen gesamten Beständen wieder kompakt in einem Gebäude konzentriert arbeiten, sich einigermaßen gut entfalten und seine Bestände umfassender darbieten kann. Leiter ist zu diesem Zeitpunkt der Stampfuß-Nachfolger Fritz Tischler.

1991 ändert das Museum seinen Namen in Kultur- und Stadthistorisches Museum und erhält sein neues Domizil in einer umgebauten ehemaligen Rosiny-Getreidemühle am Innenhafen, in der auch das „Museum Haus Königsberg“ untergebracht ist.

Das vom Niederrheinischen Museum verlassene Gebäude aus der Wiederaufbauphase nach dem 2. Weltkrieg im Kant-Park wird vorübergehend noch "zur Aufbereitung der Duisburger Ausgrabungen genutzt" und soll schließlich im Zuge der Erweiterung des Lehmbruck-Museums abgerissen werden. Es kann dann aber von der cubus kunsthalle, die ein für die Stadt Duisburg kostenneutrales Arbeiten zusichert, übernommen und bis heute erhalten werden. Die cubus kunsthalle wurde von Claudia Schaefer ab 1986 aufgebaut und bezieht das Gebäude 1995.

Im Jahr 2002 feierte das Kultur- und Stadthistorische Museum sein 100-jähriges Jubiläum. Im Juni 2007 wurde die völlig neu konzipierte ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte eröffnet.

Die grundlegende Neuausrichtung des Museums unter Aufgabe des tradierten vor- und frühgeschichtlichen Schwerpunkts etwa seit Anfang der 1990er Jahre ist allerdings nicht unumstritten.
 

Das Förderprogramm der Bundesregierung ist groß angelegt. Die Sammler und Gegenständezusammenträger bei uns im Lande soll gefördert werden. Das neue Förderprogramm soll es ihnen ermöglichen, die Ergebnisse ihrer ganz privaten Sammelaktivitäten vor Ort vorzustellen.

 

Welche Objekte sie dabei zusammengetragen haben, ist dabei völlig egal. Briefmarken und Ansichtskarten dürfen es genauso sein wie Bierkrüge, Münzen, Autogrammkarten oder historisches Eßgeschirr.

Der jeweilige Kurator vor Ort entscheidet, welche Gegenstände in seiner Ausstellung gezeigt werden. Es wird dann ein Werkvertrag geschlossen, in dem ein Honorar für die Beteiligung an der Präsentation vereinbart wird. Außerdem wird eine Versicherung abgeschlossen – Wasserschäden, Schäden durch Unachtsamkeiten der Besucher oder Feuersbrünste sind ja nie so ganz auszuschließen.

Auch bei uns in Duisburg soll es eine solche Ausstellung geben. Keine große Ausstellung – die könnte sich unser Heimatverein trotz aller Förderung nicht leisten. Wir sind da aber auf einen interessanten Sammler gestoßen. Er war vor seiner Rente Bergmann unter Tage. Und Sie wissen es ja, liebe Leser, wie sich die Bergleute früher vor giftigen Gasen geschützt haben: Genau: Sie nahmen Kanarienvögel mit nach unten. Fielen die Vögel tot um, mußten die Bergleute ganz schnell nach oben.

Franz-Xaver hat daraus ein ganz besondere Sammelleidenschaft entwickelt: Er hat diejenigen Kanarienvögel zusammengetragen, die bei ihrem Einsatz dem Tode anheim fielen. Er hat die Kadaver ausgestopft und bei sich im Wohnzimmer aufgestellt.

„So habe ich immer eine lebendige Erinnerung an meine Zeit unter Tage,“ beschreibt er seine Begeisterung für das ungewöhnliche Spezialthema, die er nun mit den Ausstellungsbesuchern teilen möchte.

Doch ganz so friedlich wird es wohl nicht vonstatten gehen. Die ersten Proteste haben sich bereits angekündigt. „Das ist gelebte Tierquälerei,“ entrüsten sich Tierschützer. „Woher wissen wir denn, ob die hübschen kleinen Piepmätze nicht gezielt für die Ausstellung massakriert worden sind? Müßten die Federn nicht mit einer feinen Kohlenstaubschicht bedeckt sein? Und müßten die Vögel nicht ihre Federn über ihre Nase halten, um sich vor dem Gestank zu schützen?

 

Fragen über Fragen, auf die der Duisburger Ausstellungsmacher auch keine Antwort weiß. „Das ist mir aber auch alles egal,“ meint er auf Rückfrage lapidar. „Ich finde die Idee so klasse, daß ich die Ausstellung durchführen werde, zumal ich sie ja auch durch öffentliche Gelder finanziert bekomme. Wer will mich da schon hindern?“

Fast wäre es eine kleine Maus gewesen. Sie war gerade auf dem Wege, einen geheimen Weg in die Ausstellung zu finden, als dem Kurator eine Idee kam: „Ich könnte ja auch eine Ausstellung über Mausefallen machen.“ Was lag da näher, als zu dem örtlichen Jäger zu gehen und ihn um ein paar verschiedene Exemplare zu bitten?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.07.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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