Hedy Hubmann

Seniorin Fuchs begeht einen Banküberfall

1

Frau Fuchs sitzt in der Küche und liest die Zeitung, Der fetten Schlagzeile „Dreister Banküberfall –
ausländische Täter konnten mit grosser Beute entkommen..“
folgt eine genaue Beschreibung
über den Tathergang. Auf der betroffenen Bank in einem Aussenquartier der Stadt hat auch Frau
Fuchs ihr bisschen Erspartes. Obwohl Frau Fuchs als ehemalige Geschäftsfrau beruflich erfolgreich
war, blieb ihr im Alter nur noch eine kleine Pension. Dafür freut sie sich an ihren Enkeln, pflegt ihre
hübsche Altenwohnung und geniesst ihre Spaziergänge auf dem Land.
Ihre dürftige Rente bessert sie jeweils noch etwas auf mit Schreib- und Übersetzungsarbeiten.
Jahrelang ist sie als Personalfachfrau tätig gewesen und verfolgt deshalb das Geschehen auf dem
Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft immer noch aufmerksam.
Unser Land wäre dringend auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen, ist da immer wieder zu
lesen. Inländische Arbeitnehmer über 50 werden und bleiben dafür arbeitslos. Der Tourismus lahmt,
der Kriminaltourismus boomt.

Im letzteren Wirtschaftszweig kommen hochqualifizierte Fachkräfte in unser Land – ganz ohne
Rekrutierung. Schliesslich sind auch bei einem Bank- oder Bijouterieüberfall gute Fachkräfte am Werk.
So ein Coup muss von langer Hand sorgfältig geplant werden. Zudem braucht es verlässliche,
spezialisierte und loyale Mitarbeiter. Seniorin Fuchs findet es völlig in Ordnung, dass Bankräubern
mindestens eine Summe in der Höhe von bankenüblichen Bonis zusteht. Im Gegensatz zu den CEOS,
die noch eine grosszügige Abgangsentschädigung erhalten, nachdem sie die Firma an die Wand
gefahren haben, müssen Bankräuber ihren Rückzug selber sichern.
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Das Geld für ihre höchst anspruchsvolle Arbeit erhalten sie nur bei Erfolg. Als geglückt bezeichnet
aber Seniorin Fuchs einen Überfall nur, wenn er ohne Geiselnahme und Blutvergiessen gelingt.
Seniorin Fuchs legt die Zeitung weg, verstaut sorgfältig ihre Brille und macht sich für den Einkauf
zurecht. Sie ist immer noch eine gepflegte Erscheinung. Aus ihren guten Zeiten besitzt sie eine
qualitativ hochstehende Garderobe in zwei Kleidergrössen und ohne Make-up geht sie nie aus
dem Haus. OMA-Einkaufstaschen- und wägelchen sind ihr fremd. Sie nimmt ihren modischen
Shopper, den sie bei einem Kreuzworträtsel-Wettbewerb gewonnen hat, zieht ihren eleganten
Kapuzenmantel aus ihren guten Zeiten an und legt noch leichte Handschuhe zurecht. Für diese
Jahreszeit ist es doch noch ziemlich kühl und im Autobus zieht es immer. Sie prüft noch den
Barbestand ihrer Geldbörse. Sie gehört zu den aufgeschlossenen Seniorinnen, Bargeld hebt sie vom
Bancomaten ab und ihre Zahlungen leistet sie per E-Banking. Deshalb muss sie nur selten am
Schalter ihrer Hausbank anstehen – mit andern Worten – man kennt sie dort nicht wirklich..
Schnell ruft sie noch ihre Schulfreundin Ursula an, die unmittelbar neben der Bank in einem
unscheinbaren Mehrfamilienhaus wohnt. Hast Du Zeit für einen Kaffee bei Dir? Sie hat – sie ist ja
schliesslich auch pensioniert.
Frau Fuchs schreibt noch schnell einen Einkaufszettel – dann dreht sie diesen um und malt in gut
leserlichen Grossbuchstaben folgenden Text auf die Rückseite: Dies ist ein Überfall – schieben sie
mir die gebündelten Noten unauffällig hinüber. Nach 7 Minuten können Sie den Alarm
betätigen.

Bevor sie zur Tür geht, packt sie noch den ungeladenen Revolver ihres seligen Mannes in den
Shopper und verlässt die Wohnung. Sie wohnt in einem kleinen Dorf. Eine Bank oder eine Post gibt es
dort nicht. Deshalb fährt sie per Bus ins Aussenquartier der nahegelegenen Stadt, wo sie jeweils ihre
Einkäufe erledigt. Während der Fahrt lässt sie sich den Plan nochmals durch den Kopf gehen.
Nach 10 Minuten ist sie bereits bei ihrer Bank angelangt. Sie betätigt aber nicht den Bancomaten
sondern betritt ausnahmsweise die Schalterhalle und stellt sich in die Wartereihe.
Die Schalterangestellte ist neu, Frau Fuchs hat sie noch nie gesehen. Sie stellt ihren Shopper auf die
Schalterfläche aus Marmor, kramt darin herum, grüsst freundlich, schiebt zuerst den Zettel unter der
Glasscheibe hindurch und - um der Aufforderung Nachdruck zu verleihen - den Revolver mit dem
Finger am Abzug hinterher. Die junge Dame am Schalter war ohnehin bleich, so brauchte sie ihre
Gesichtsfarbe nicht zu ändern, während sie mit leicht zitternden Händen Geldbündel um Geldbündel
herüber schiebt. Frau Fuchs packt diese sogleich in den Shopper. Freundlich verabschiedet sie sich,
wünscht noch einen schönen Tag, geht an den der Schlange der wartenden Bankkunden vorbei und
verlässt ohne Hast die Schalterhalle. Draussen verschwindet sie im Hausgang des
Mehrfamilienhauses nebenan und klingelt im 2. Stock an der Wohnungstür ihrer Schulfreundin.
Diese öffnet ihr sogleich die Tür – im Arm ihren Mini-Dobermann – und bittet ihre Freundin herein. Wie
immer serviert sie einen koffeinfreien Instant-Kaffee mit einem Stück Kuchen.
3
Von draussen ertönen Polizeisirenen – Ursula blickt aus dem Fenster und meint: „wahrscheinlich
wieder ein Fehlalarm“. Frau Fuchs pflichtet ihr bei. Vorgestern zwar, erzählt Freundin Ursula, war
wirklich etwas los, stand heute in der Zeitung. „Ja habs gelesen“ erwidert Seniorin Fuchs mit
gleichgültiger
Stimme.
Immer diese Ausländer – man traut sich kaum mehr aus dem Haus. Eine zeitlang ist die Bank noch
umstellt von Polizisten, doch bald wird es wieder ruhig. Frau Fuchs steht auf: „ich muss auf den
nächsten Bus“ sagt sie und zieht den Mantel an. Der Mini-Dobermann folgt ihr bis zur Tür. Beinahe
hätte sie ihren Shopper vergessen. Im Bus setzt sich Frau Fuchs jeweils auf den Sitz hinter der
Fahrerkabine. Sie fühlt sich dort sicherer. Doch bald kommt das nächste Problem........................
4
Wohin mit dem Geld?
Seniorin Fuchs stellt ihre Einkaufstasche mit dem beim Banküberfall erbeuteten Geld vorerst
mal in eine Ecke ihres Schlafzimmers. Zuerst muss sie sich etwas ausruhen. Auch Banküberfälle sind
anstrengend. Da tut man den Bankräubern bitter unrecht, wenn von leichter Beute gesprochen wird.
Wohin nun mit dem Geld überlegt sie und machte es sich bequem auf der Corbusier-Liege, die – wie
ihr eleganter Kapuzenmantel - ebenfalls aus ihren bessern Zeiten stammt.
Auf eine Schweizer Bank bringen kann sie es nicht. Neuerdings sind die Banker verpflichtet, die
Herkunft von Geldern genau zu überprüfen. Das haben wir nur diesen deutschen Steuerflüchtlingen
zu verdanken. Sie könnte es natürlich auf eine grenznahe deutsche Bank bringen, überlegt sie.
Als Geste der deutschen Regierung gegenüber – so eine Art Finanzausgleich. Wäre eigentlich nur
fair.
Vorerst muss sie jedoch ein sicheres Versteck in ihrer Altenwohnung finden – feuerfest und
wasserdicht. Ihre Nachbarin, Frau Hugelshofer, ist nämlich in letzter Zeit ein Sicherheitsrisiko für die
andern Hausbewohner geworden. Ihr Wasserkocher pfeift jeweils solange, bis kein Wasser mehr drin
ist, sie hört es nicht. Kürzlich hat sie für eine Überschwemmung gesorgt, indem sie in der Küche den
Wasserhahn nicht mehr schloss und einkaufen ging. Da der Stöpsel in der Küchenspüle den Ablauf
verhinderte, floss das Wasser bald auch in die untere Wohnung. Als Frau Hugelshofer vom Einkaufen
nach Hause kam, war die Feuerwehr damit beschäftigt, das Wasser in ihrer und der untern Wohnung
abzupumpen. Dafür war der Boden wieder mal so richtig sauber. „Ob sie wohl Streichhölzer oder ein
Feuerzeug besitzt“, fragt sich Seniorin Fuchs.
Da fällt ihr ein, dass im Keller noch ein Metallkoffer steht. Dieser stammt aus der Zeit ihrer
abenteuerlichen Reisen, die sie mit ihrem Mann – Gott hab ihn selig – unternommen hat. Schnell steht
sie auf, holt den Koffer, schichtet das Geld vom Shopper in den Metallkoffer um und stellt ihn in den
Kleiderschrank. Fürs erste ist das Geld mal gesichert – zumindest gegen Feuer und Wasser. Morgen
ist auch noch ein Tag, sagt sich Frau Fuchs, da hab ich genügend Zeit um zu überlegen.
5
Die Polizei bleibt nicht untätig
Ausgeruht trinkt Seniorin Fuchs ihren Morgenkaffee. Ohne den geht nämlich gar nichts. Sie schaltet
den Fernseher ein – die Nachrichtenschau ist zwar eine Wiederholung von gestern – aber gestern
hatte sie ja auch keine Zeit dafür. Plötzlich wird sie aufmerksam. Einige Videokamerabilder flimmern
über den Bildschirm. Der Nachrichtensprecher übermittelt eine Fahndung der Polizei. Eine mit einem
langen Mantel bekleidete Gestalt zieht sich beim Verlassen eines Bankgebäudes die Kapuze über.
Die Polizei sucht einen als Frau verkleideten Bankräuber mit blonder Perücke. Erst jetzt realisiert sie,
dass damit sie gemeint ist. So eine Frechheit – ein als Frau verkleideter Mann soll den Überfall
begangen haben? Von wegen blonder Perücke – für ihr Alter hat sie immer noch schönes, dichtes
Haar, - auch wenn ihr Friseur farblich etwas nachhelfen muss Zugegeben, vom jahrelangen Rauchen
hört sich ihre Stimme an wie diejenige eines pubertären Jungen, der gerade den Stimmbruch hinter
sich hat. Am Telefon wird sie deshalb öfters mit „Herr Fuchs“ angesprochen.
Trotzdem –Frau Fuchs ist beleidigt. Es genügt nicht, dass man einer Seniorin keinen
Hypothekar-Kredit mehr gewährt, den Führerschein in Frage stellt – nein, man traut einer
Seniorin auch keinen Banküberfall zu.
Und dass man in der heutigen Zeit keine besseren Bilder
hinkriegt mit der Videokamera, kann sie auch nicht verstehen.
Frau Fuchs macht sich für einen Besuch in der Innenstadt bereit und fischt ein paar
Hunderternoten aus dem Metallkoffer. Sie hat die beim Banküberfall erbeuteten Geldscheine noch gar
nicht gezählt. Mal sehen, ob in der Zeitung steht, wie viel Geld beim Überfall vorgestern abhanden
gekommen ist. Dann braucht sie nicht zu erst zu zählen. Doch die Polizei und die Bank hielten sich bei
der Zeitungsmeldung bedeckt und meldeten lediglich eine grössere Summe.
Sie muss sich beeilen. Der Bus fährt in ein paar Minuten. 500 sollten fürs Erste reichen.
In der Innenstadt angekommen schlendert sie an den teuren Boutiquen und Bijouterien vorbei. Vor der
Bijouterie Goldmann bleibt sie stehen. Das war doch das Schmuckgeschäft, das vor noch nicht allzu
langer Zeit Ziel eines spektakulären Überfalls geworden ist. Am helllichten Tag fuhr einfach ein Auto
vor – vier vermummte Gestalten schüchterten die Verkäuferinnen und die anwesenden Kunden mit
Maschinenpistolen ein, rafften alles zusammen und nach 5 Minuten war der ganze Spuk vorbei. Mit
hoher Geschwindigkeit fuhren sie über den belebten Platz in der Innenstadt, die Polizei hinterher.
Aber aus Rücksicht auf die vielen Passanten am Samstagmorgen war eine Verfolgungsjagd oder eine
Schiesserei zu riskant. Die Räuber entkamen, das Fluchtauto wurde unweit vom Tatort aufgefunden,
doch von den Tätern fehlte jede Spur.
Seniorin Fuchs überlegt, ob sie das nächste Mal nicht eine Bijouterie überfallen soll. Eine Maschinen-
Pistole besitzt sie allerdings nicht. Seit ihrem Umzug in die Altenwohnung hat sie auch den Militär-
Karabiner ihres seligen Vaters nicht mehr. Alles konnte sie nicht mitnehmen in ihre kleine Wohnung in
der Altensiedlung. Deshalb rief sie die Polizei an und fragte, was sie mit dem alten Militärgewehr
machen soll. „Sie können die Waffe einfach ins Zeughaus bringen“, meinte der diensthabende Polizist.
„Und wie stellen Sie sich das vor?“. „Soll ich mit dem Gewehr in der linken Hand, meinem Shopper in
der Rechten in den Autobus steigen und eine Fahrkarte zum Zeughaus verlangen?“ „Ja ist denn die
Waffe geladen?“ fragte der Polizist am andern Ende der Leitung. „Das weiss ich nicht“ erwiderte
Seniorin Fuchs. „Soll ich es mal ausprobieren?“. „Nein nein – lassen Sie nur“. Die Stimme des
Polizeibeamten klang nun leicht beunruhigt. „Wir schicken jemanden vorbei und holen die Waffe ab!“
Zehn Minuten später klingelte es an der Haustür. Zwei uniformierte Polizisten standen davor und
nahmen die Waffe in Empfang. Nein – ein Bijouterie-Überfall kommt nicht in Frage. Frau Fuchs
möchte sich ihren Schmuck in aller Ruhe aussuchen. Und genug Geld für ein paar schöne Stücke hat
sie ja schliesslich. Aber….
6
Was tun mit dem vielen Geld?
Seniorin Fuchs legt sich auf ihre Corbusier-Liege und genehmigt sich einen Capuccino. Das tut sie
immer, wenn sie nachdenken muss. Da gibt’s doch diese Eastern Union, die Geld in alle Welt
transferiert. Deshalb auch sehr beliebt bei allen legalen und illegalen Geldgeschäften ins Ausland.
Dabei fällt ihr ihre Schwester ein, die immer noch in Kalifornien lebt.
Auf nach Amerika!!!
Sie ruft ihre Schwester an:„Hallo Hanna – wie geht’s? Kannst Du mir einen Gefallen tun? Ich
überweise Dir eine grössere Summe, die Du dann bei der Eastern Union abholen und bei Dir gut
verstecken musst. Nein - nicht auf eine Bank bringen – wir Schweizer haben so unsere Probleme mit
den USA in Sachen Geld.“
Ich mache eine Schiffsreise nach San Francisco und bleibe dann ein paar Wochen bei Dir. Keine
Sorge, wir mieten dann ein grösseres Haus, damit wir uns nicht auf die Nerven gehen.“
„Und woher hast Du soviel Geld?“ fragt sie. „Das erkläre ich Dir dann später.“
Frau Fuchs packt ihre Koffer, bucht die nächste Schiffsreise nach San Francisco und tätigt bei der
Eastern Union den Geldtransfer. Dann geht sie in ihren Schuhladen, wo sie Stammkundin ist und
fragt nach leeren Schuhschachteln. Diesmal nimmt sie ein Taxi nachhause mit den sperrigen Kartons.
Sie verteilt das Geld gleichmässig in 5 Schachteln und adressiert sie:
Die erste Schachtel adressiert sie an ihren Grossneffen. Der sitzt zwar grad eine längere Strafe in
der Strafanstalt „Büschelwies“ ab. Aber wenn er wieder frei kommt und kein staatlich subventioniertes
Sondersetting erhält, kann er einen Zustupf sicher gut gebrauchen.
Die zweite Schachtel geht an die Stiftung Alterswohnungen „Am Schärme“ in Mättlihofen.
Getreu ihrem Motto – „ich helfe nur Kindern und Tieren – die andern sollen selber schauen“
adressiert sie zwei weitere Schachteln mit der Anschrift Kinderheim Sonnenstrahl und Tierheim
Schnäuzli.
Die letzte Schachtel packt sie in ihren Reisekoffer und legt noch etwas Unterwäsche über die
Geldscheine. Mit vier der fünf Schuhkartons fährt sie zu ihrem Anwalt und beauftragt ihn, die Pakete
der Post zu übergeben, falls ihr etwas zustösst auf ihrer Amerikareise.
Schwester Hanna wartet bereits ungeduldig am Pier, als das Schiff im Hafen von San Francisco
anlegt und platzt beinahe vor Neugierde. Als erstes mieten sie ein Auto und brausen – so schnell es
die amerikanische Polizei erlaubt – über die Küstenstrasse nach Santa Barbara. Auf dem Rückweg
nach San Francisco auf der Route 66 machen sie Halt bei einem Freund. Der alternde Hippie
renoviert immer noch mit Begeisterung Oldtimers. Der rosa Cadillac sticht den
Schwestern sofort ins Auge. Seniorin Fuchs bezahlt selbstverständlich bar.
7
Im offenen Cabriolet machen sie sich laut singend auf den Rückweg nach San Francisco:
California here we come!! (Lied der Band Shocking Blue)
Und während sie singend nach San Francisco zurückfahren, schmieden sie Zukunftspläne. Entgegen
der allgemeinen Auffassung haben auch Senioren noch Pläne. Bald hatten sie die zündende Idee:
„Wir eröffnen ein Bistro - mit Schweizer Spezialitäten. Nein, nicht Fondue oder Gschnätzlets mit
Röschti, solche Swiss Houses gibt es schon. Wir verkaufen Wähen, Birewegge, Birchermüesli,
Lebkuchen, feines knuspriges Brot, Zopf und vieles mehr.“
„Über die Gasse, mit ein paar Stehtischlein. Die Amis essen sowieso im Stehen.“
„Und wie nennen wir es“, fragt Hanna. Seniorin Fuchs, die mit Vornamen Heidi heisst, muss
nicht lange überlegen. „Heidi’s Swiss Cookies“. Die Amerikaner glauben sowieso, dass in der
Schweiz alle Heidi heissen, sofern sie die Schweiz nicht mit Schweden verwechseln.
Aber seit dem Steuerstreit wissen alle Amerikaner Bescheid: die Schweiz ist das Land, wo
die unversteuerten amerikanischen Gelder liegen.
„Ob das unserm geplanten Geschäft nicht abträglich ist?“ überlegt Hanna.
War es nicht, wie sich bald herausstellte.
Die Amerikaner konnten nicht genug bekommen von den leckeren Swiss Cookies. Die
amerikanischen Stammgäste konnten bereits Chriesiwähe und Chäschüechli fast akzentfrei
aussprechen. Schon bald mussten die Schwestern einen Schweizer Bäcker zur Verstärkung nach
Kalifornien holen und eröffneten ein zweites Bistro
8
.
Innerhalb eines Jahres war in jeder grösseren Ortschaft in Kalifornien ein „Heidi’s Swiss Cookies“ zu
finden. In der Presse war bereits darüber zu lesen:
„Heidi’s Swiss Cookies“, die etwas andere Fastfoodkette.
Die „Fox-Sisters“, wie sie inzwischen genannt wurden, genossen ihren Erfolg, kurvten in ihrem rosa
Cadillac in der Gegend herum, sangen schweizerische und amerikanische Volkslieder
…und wenn sie nicht gestorben sind, dann singen und backen sie heute noch.
Hedy Hubmann 2013

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Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Hedy Hubmann).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.08.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Heut' ist der Tag und jetzt ist die Zeit!: Gedichte und Aphorismen für eine bewahrte Zukunft von Jürgen Wagner



Diese Sammlung von Gedichten und Aphorismen aus den Jahren 2016-19 spiegelt auch die globalen und klimatischen Entwicklungen, deren Auswirkungen immer sichtbarer und deren Folgen immer konkreter werden. Die Poesie hat ihre eigene Art, damit umzugehen und darauf zu reagieren. Diese Gedichte schüren weder Ängste, noch flüchten sie in ein poetisches Traumland. Sie bleiben verwurzelt im Hier und Jetzt, der Erde treu und dem Himmel geöffnet wie die Bäume. Sie setzen besonnene Ruhe gegen panische Zukunftsängste; sie setzen aber auch ein waches Bewusstsein gegen ein bequemes Immer-weiter-so! Sie ziehen einige große Linien in die Vergangenheit – und in die Zukunft. Zentral ist die Liebe zum Leben, die Freude am Dasein und der Natur, die Verbundenheit mit allen Wesen, mit allem, was ist.

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