Andreas Rüdig

Die Eroberung der Conny

 

Cornelia "Conny" Zimmer-Raum ist eine hübsche junge Dame. Große, rehbraune Augen, sinnliche, kirschrote Lippen, schulterlange braune Haare, melonengroße Titten, kilometerlange Beine und eine einladende Körpersprache, die besagt: "Ich bin bereit. Nimm mich!". Ihre aufreizend freizügige Kleidung unterstreicht ihr einladendes Wesen.

Ich wäre gerne enger mit ihr befreundet. Nein, eigentlich mehr: Conny ist nicht verheiratet, hat also immer eine sturmfreie Bude. Warum das nicht ausnutzen? Warum also nicht unser beider Hosen geöffnet (und natürlich auch ihre Bluse!) und die Freuden des Lebens genießen?

Ach, weißt du, Kasimir, ich bin noch Jungfrau. Und das möchte ich auch noch möglichst lange bleiben.

Ottokar! Ottokar! Was soll ich nur von dir denken? Hast du noch nicht mitbekommen, dßa ich lesbisch bin und von Jungens nichts wissen möchte?

Balthasar - ich bin empört! Hast du wirklich nicht mitbekommen, dßa ich Vorsitzende des Freundeskreises Onanie und Masturbation bin?

Conny hat viele Ausreden, nicht wahr?

Gehört Conny vielleicht zum liegenden Gewerbe? Muß ich erst mit einem Geldschein (500 Franken, 25 Pfund Sterling, 30 $) winken, damit ich ein wenig fummeln darf?

                                                                                                                                                                                                                                                                         Aber, aber, Willibald, was denkst du nur von mir?

Daß du in einer horizontalen Position am besten bist. Zumindest behaupten das viele Jungen.

                                                                                                                                                   Überlege doch mal bitte, was die anders gemacht haben könnten als du.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Okay, ich habe verstanden. Um dich zu buhlen, heißt, Perlen vor die Säue zu werfen.


Liebesbrief an Conny

Hallo, Conny,

du beliebtes, geliebtes und begehrenswertes Geschöpf. Ich bin es, dein Fridolin. Ich nehme heute geziehlt Kontakt zu dir auf. Schaue mir doch bitte mal ins Gesicht. Dunkle Ringe wirst du dort rund um meine Augen sehen. Bartstoppeln. Dreck unter den Fingernägeln, ungeschnittene Fußnägel und Schweißränder im Oberhemd. Ich sei ungepflegt, behauptet du nun? Stimmt. Der Grund dafür ist einfach. Die Liebe hat mir den Schlaf geraubt und meine Sinne verdunkelt und vernebelt. Ich muß nur noch an dich denken. Ich kann nicht anders. Bitte rette mich. Darf ich dir meine Liebe vor deine Füße legen? Darf ich Unwürdiger in deiner Nähe sein und deine Füße küssen? Darf ich dich in Rosen betten und dir jeden Wunsch von den Augen ablesen? Bitte sei nicht so grausam, mich mit einem "Nein!" abschlägig zu bescheiden! Diese Eiseskälte würde ich nicht überlegeben!

Dein liebeskranker Fridolin


(Anzeige im örtlichen Tageblatt)

Liebe ist ein grausam Ding
die noch jeden Herrn einfing
doch bei Conny
schmerzt sie wie noch nie
sie ist grausam, sie ist hart
behandelt Jungen niemals zart
mit kalten Fingern im Brustkasten
tut sie liebend´  Herzen tasten
stehen diese starr und still
hat sie, was sie will.

(Antwort, 2 Tage später)

Jungen sind bescheuert,
wenn die Liebe sie anheuert
unter Herren wahre Liebe
zeigt die schönsten Triebe
bist du homosexuell,
dein Pimmel anschwell´,


(Auszug aus einem Chanson)

Ich erober die Herzen der schnsten Frauen
damit sie mir ihr Herzen anvertrauen
doch liegen sie erst einmal flach,
vertreibt mich Wissen auf das Dach
wie geht das bloß, was mach ich nur?
es kommt zum Unwissenheits-Schwur!

Ich kenn sie nicht!
Sie kennt mich nicht!
Liebe ist so käuflich
im Alkohol versäuflich
sie herzt
und schmerzt
laß mich alles vergessen
ich wäre gern von mir besessen
dann gibt es keinen Liebeskummer
und kein Herzgewummer


(Auszug aus einer Rede anläßlich einer Ausstellungseröffnung)

... und nun, meine Damen und Herren, kommen wir zum Mahnmal des feminisierten Mannes. Auf den ersten Blick sehen wir einen Astralkörper. Er ist muskelbepackt, in herrischer Pose, mit kantigem Gesicht, befehlendem Gesichtsausdruck und dominant. Doch schauen wir genauer hin. Ihm fehlen Bar sowie die männlichen Geschlechtsorgane Schamhaar, Pimmel und Hoden. Ein Büstenhalter wurde gezielt künstlerisch und transgender auf seiner Brust-"Brust" drapiert. Und was auf ersten Blick als Keule in seiner Hand aussieht, entpuppt sich bei genauserem Hinsehen ganz leicht als Nudelholz. Vor lauter Mitleid möchte man ihm eine Barbie-Puppe in die andere Hand drücken.

Daneben sehen wir die sportliche Ritterfrau. Sie ist nich quadratisch, praktisch und gut, wie in der Werbung immer behauptet. Na ja, quadratisch = kräftig, kompakt, stämmig nahe an der Grenze zum fetten ist sie ja schon. Daß sie ein Schaftsgesicht hat, kommt nicht von ungefähr. Frauen gelten oft als zickig und widerswortegeben. Ein bißchen mehr Freundlichkeit und Willfährigkeit dem Mann gegenüber wäre schon angenehm. Und um gut zu sein, müßte sie auch küssen und kochen können.

(Auszug aus einem Vortrag)

Ich komme nun zum Ende meines Vortrages. Ich habe versucht, Ihnen dazulegen, daß Sex für Männer schädlich ist. Sie sehen, wenn sie verliebt sind, die Welt durch eine rosarote Brille. Und übersehen prompt das Stopschild, das ihnen sagt, ob eine Frau schlecht für sie ist oder nicht. Und viele Frauen sind eine Gefahr, glauben Sie mir oder nicht. Sie plündern unser Portemonnaie aus und beuten uns Männer seelisch aus.

Verliebte Männer sind ein medizinischer Notfall. Ihre Hormone und ihr Stoffwechsel spielen verrückt. Welcher Androloge kann da schon für ruhige Zeiten sorgen?

Und wird die Liebe verschmäht, ist der Mann ein Fall für den Seelenklempner, vom Pfarrer bis zum Psychiater. Auch das ist teuer. Nicht nur finanziell. Auch gesellschaftlich. Wer gibt schon gerne freiwillig zu, daß er nicht der große, begehrenswerte Zampano ist?

(Conny in Aktion)

Nikolaus ist ein Idiot. Er bildet sich ein, er wäre in mich verliebt. Gut, dann werde ich ihn kurieren müssen. Ich ziehe seine Unterhose und mein Höschen runter, seine Vorhaut zurück, nehme seine erigierte Männlichkeit und dringe sie bei mir ein. Dann greife ich zum bereitliegenden Schlachtermesser. Ein gekonnter Schnitt und Penis und Hoden sind von seinem restlichen Körper abgetrennt. Meine Güte, wie das blutet. So geht das aber gar nicht. Nikolaus, du mußt jetzt aber wirklich gehen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.10.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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