Wolfgang Scholmanns

Land unter

An manchen Tagen scheint ihm die Welt ein Greuel. Dann bleibt er daheim, zieht die Vorhänge zu und träumt von einem Ort, wo man noch Luft zum Atmen hat. Veranstaltungen, Feste und Partys, wie immer man solche Treffen von Menschenmassen auch nennt, sie sind ihm widerlich. Die Menschen kommen in Scharen, stellen sich und ihre" tollen Klamotten" zur Schau, kaufen überflüssigen Trödel, grölen und saufen auf Konzerten, geben sich andächtig an Ostern und Weihnachten, schlagen und beschimpfen sich wegen einer Parklücke oder einer Vorfahrtsmissachtung. Lauscht man Gesprächen, geht es meistens um Handys, Computer, Autos und sonstige Neuerrungenschaften. Der labile Geist widersteht diesem „Fortschritt“ natürlich nicht. Auch auf der Arbeitsstelle wird mit Erfolgen jeglicher Hinsicht geprahlt. Da gibt es zum Beispiel Leute, die die erbärmliche Segnung ihres geistigen Potentials mit Kleidung, Uhren und anderem materiellem Protz überspielen wollen. Andere wiederum schmücken sich mit fremden Federn - ich habe, wenn ich nicht gewesen wäre, das habt ihr mir zu verdanken und so weiter. Ach ja, und dann oft noch die Frage: „Wie habe ich das wieder gemacht?“ Na ja, Unterstützung aus den Medien haben sie reichlich und aus dem Meer unermesslichen Vorgaukelns können sie endlos schöpfen. Noch intensiver und nachhaltiger wirkt dieser Einfluss auf unseren Nachwuchs. Ihm wird heftig suggeriert worin der Sinn des Lebens liegt. Natürlich gab es zu allen Zeiten Dinge die begeisterten, die man haben wollte und mit denen der ein oder andere sich identifizierte. Aber wo bleibt heute, als Ursache der Schöpfung, die geistige Natur? Geist steht doch über Materie, oder!? Programmiert wurde man früher auch. Eltern versuchen seit ewigen Zeiten, ihre Kinder solange zu steuern, wie es eben geht. Heute basteln die Medien gewaltig mit an der Erziehung und das Ruder, das den „Guten Weg“ steuert, scheint oftmals aus der Bahn zu geraten. Erst gestern stand in der Zeitung, dass zwei fünfzehnjährige Schüler einen Mitschüler verprügelt und ihm sein Handy gestohlen hatten. An anderer Stelle wurde ein dreizehn Jahre alter Junge zusammengetreten. Ein paar gleichaltrige Burschen hatten es auf sein neues Bike abgesehen. Na ja, das ist nicht die Regel, aber immer häufiger wird von solchen brutale Szenen berichtet.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.10.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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im einen oder anderen der Worte wieder,
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