Karsten Herrmann

Insel des Bösen II.

Insel des Bösen II.
 
Er hätte Bedenkzeit bis Mitternacht,
sonst sei auch er vogelfrei,
dabei wurde Dexter tot hereingebracht,
begleitet von Annies Schreckensschrei.
 
Wütend stellten sie sich gegen ihn,
doch er ließ sie in ein Verließ schließen,
was zur Abschreckung perfekt schien,
denn sie sahen blutige Köpfe an Spießen.
 
Es mussten hunderte sein,
Menschenköpfe als Jagdtrophäen,
ihre Augen funkelten im Fackelschein,
wie neugierig lauernde Krähen.
 
Nach einer Weile schlug es Mitternacht,
der Graf hatte Jacks nein vernommen,
einen Hirschfänger für ihn mitgebracht,
zwei Stunden Vorsprung solle er bekommen.
 
Daraufhin stieß man ihn in die Dunkelheit,
überlebe er, bis vier Uhr, wäre er frei,
indessen hatte sich Annie befreit,
 rief wütend zu Jack, sie stehe ihm bei.
  
Igor lachte, ließ sie aber ziehen,
er übertönte die kläffende Hundemeute,
„Lauf nur, du kannst mir nicht entfliehen,
du Schöne wirst meine Liebesbeute“.
 
Ängstlich rannten beide los,
sie hörten die Brandung vom Meer,
die Insel war nicht all zu groß,
ein Plan zum Überleben musste her.
 
Annie weinte an Jacks Hand,
immer tiefer zog er sie in den Wald hinein,
bis er einen abgeknickten Baum fand,
dieser sollte seine Falle sein.
 
Jack erklärte Annie sein Vorhaben,
ein alter indianischer Trick,
er würde die Verfolger begraben,
all das verlangte viel Geschick.
 
Der Auslöser war gut präpariert,
im Pfade, unter Laub ausgerichtet,
sie hofften, dass Igor hineinmarschiert,
und der fallende Baum ihn vernichtet.
  
 Inzwischen waren die Stunden vergangen,
Igor nahm die Pfeile mit Schlangengift,
hatte sich die Armbrust übergehangen,
mit der er immer seine Beute trifft.
 
Er zog erst mal alleine los,
 Hunde mit Diener konnten warten,
sein stolzer Jagdtrieb war viel zu groß,
um gegen Jack mit Hilfen aufzuwarten.
 
Annie und Jack versteckten sich,
nicht weit vom Wegesrand,
sahen wie Igor, in ihre Richtung schlich
und einer seiner Pfeile die Falle fand.
 
Der Baum war krachend zerbrochen,
Igors Lachen wieder hämisch hallte,
wie ein Luchs hatte er die Gefahr gerochen,
sie liefen davon, als ein Pfiff erschallte.
 
Sofort waren die Hunde am Bellen,
Igor brauchte diese Bestien nun,
denn die Jagdzeit tat voran schnellen,
seine Beute sollte nun nicht mehr ruh ‘n.
  
Abgerichtet auf menschliches Strandgut,
von einem seiner Diener geführt,
mit wenig Futter,  gehalten zur Höllenbrut,
hatten sie noch jeden aufgespürt.
 
Ein kleiner Vorsprung blieb ihrer Flucht,
da endete der Pfad, sie erschraken,
an einer zwei Meter breiten Schlucht,
Annie und Jack mussten es wagen…
 
…beide sprangen hinüber,
Jack sah die Gelegenheit,
sie legten schnell Zweige darüber,
mit dichten Blätterkleid.
 
Davor präparierte er noch einen Strauch,
mit messerscharfen Spitzen,
diese Art Peitsche traf auch,
ein Diener tat es die Kehle aufschlitzen.
 
Einige Hunde stürzten sich auf ihn,
die Anderen sprangen den Gejagten hinterher,
sie konnten unter einen Wasserfall fliehen,
der in einen Fluss stürzte, hin zum Meer.
 
Fortsetzung folgt….

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.11.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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