Das kindgerechte Weihnachtsgedicht
Vom finstren Tann, da kommt ein Mensch her,
er ähnelt sehr dem Deutschen Genscher.
So möchte ich ein Kinder-Weihnachtsgedicht beginnen lassen, weil sich zu Mensch passend einfach kein Reim finden lässt. Bis jetzt ist die besinnliche Stimmung noch etwas zurückgenommen.
Der Mann trägt eine Konifere,
sein Blick jedoch geht bang ins Leere.
Jetzt könnten die Kinder erstens einmal den Begriff Konifere nicht richtig zuordnen und zweitens Fragen nach der Richtung des Blickes aufwerfen. Aber dazu sind ja Gedichte da, dass man über ihre Aussage nachgrübelt.
Der Grund für fehlende Ekstase,
ein Stalaktit hängt an der Nase.
Gleich zwei Gelegenheiten, die Kleinen mit Fremdwörtern vertraut zu machen, wo doch besonders der Stalaktit seine liebe Mühe hat nicht mit dem Stalagmiten verwechselt zu werden. Obwohl – ein Stalagmit auf der Nase wäre besonders stimmungsmäßig besonders weihnachtlich.
Die unteren Extremitäten
sind steif, als ob sie frieren täten.
Das klingt weihnachtlich, fürwahr. Einmal muss ich ja das Besinnliche deutlicher hervorkehren. Vor allem, weil das Gedicht mit den letzten zwei Versen schon wieder endet.
Jetzt sehe ich, es ist nicht Genscher,
ein Wunder, wenn er dieser Mensch wär.
So zerrissen, wie das Gedicht jetzt da steht, kann es in der ganzen Fülle seiner adventlichen Gedanken nicht erfasst werden, also schnell ein Blick auf die seinen Gesamtumfang.
Ein Weihnachtsgedicht für Kinder
Vom finstren Tann, da kommt ein Mensch her,
er ähnelt sehr dem Deutschen Genscher.
Der Mann trägt eine Konifere,
sein Blick jedoch geht bang ins Leere.
Der Grund für fehlende Ekstase,
ein Stalaktit hängt an der Nase.
Die unteren Extremitäten
sind steif, als ob sie frieren täten.
Jetzt sehe ich, es ist nicht Genscher,
ein Wunder, wenn er dieser Mensch wär.
Wenn da die Mädchen und Buben nicht leuchtende Augen bekommen, dann weiß ich’s auch nicht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.12.2014.
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