Thomas R.

Urbem Secretorum ( Ort des Schreckens)

 

 

Urbem Secretorum

( Ort des Schreckens)

 

Sie waren sieben unzertrennliche Freunde, die sich schon seit der Kindheit kannten und alles gemeinsam unternahmen. Mike, George, James,Thomas, Hank, Carl und Henry, nannten sich selbst „Die Glorreichen Sieben“. Das sie allesamt Einzelkinder waren störte sie wenig, denn sie hatten ja sich.
Sie sind in einem Vorort östlich von Austin (Texas) aufgewachsen, ihre Eltern kannten sich untereinander und waren Dank der großen Weltfirmen die dort ansässig waren nicht gerade als arm zu bezeichnen. Von ihren Jungs erhofften sie sich viel und ebneten ihnen den Weg so gut es ging. Die Eltern von Mike spendierten ihm sogar als Lockmittel den Pilotenschein.
Die „University of Texas“ hat einen guten Ruf und dort sollten sie auch studieren.
Den Freunden stand sozusagen das Tor zu Welt offen. Mit viel Mühe, vielen Stunden Nachhilfeunterricht und sehr „verständnisvollen“ Lehrern, schafften sie jedoch gerade mal die Highschool.
Aber das war ihnen egal, viel lieber verbrachten sie ihre Zeit in der Natur und überall dort wo es ihnen gefiel, nur nicht in der Schule. Sie lernten fischen,jagen, wie man Feuer machte und eine Hütte baute. Im Laufe der Jahre war aus einer einfachen Strohüberdachung eine richtige kleine Hütte geworden vor der sie abends saßen und ihr erbeutetes Wild verzerrten. Sie erzählten sich Geschichten von Abenteuer und Entdeckern, starrten dann stundenlang den Sternenhimmel an und träumten davon Helden wie Kolumbus ,Magellan, Cortes oder James Cook zu werden.Eines Tages riss ein Schreiben der Einberufungsstelle sie aus ihren Tagträumen. Sie wurden zum Militär gerufen.

Die Stimmung war gedrückt und keine Spur von Abenteuer lag in der Luft. Sie sprachen kein Wort sondern starrten immer wieder auf das Schreiben. Carl erschien ein paar Stunden später. Auch er hielt das Schreiben in der Hand, schien aber noch bedrückter zu sein als die anderen.

Meine Grandma ist gestorben“, sagte er leise. Tränen rannen aus seinen Augen. Dann holte er ein kleines schwarzes Buch aus seiner Tasche. „ Ich weiß nicht warum, aber als ich Grandma da hab liegen sehn, bin ich auf dem Dachboden und habe die große Kiste die mein Grandpa mir mal zeigte geöffnet. Und da habe ich das gefunden“. Er fing wieder an zu Weinen. Keiner beachtete das Buch, sondern sie versuchten Carl zu trösten. Erst als er sich ein wenig beruhigt hat zog Hank das Buch ganz vorsichtig zu sich und die anderen versammelten sich hinter ihm

Auf dem Deckblatt stand nur  "Karl Müller".

Der Vater von meinem Grandpa war Deutscher“ ,erklärte Carl seinen Freunden, „ Er war eine Art Forscher, der es sich zum Ziel gemacht hatte unerforschte Gegenden zu Erkunden. Er kam aber von einer dieser Reisen nie zurück.“

Sie öffneten das Buch ganz langsam und eine gewisse Enttäuschung machte sich unter ihnen breit. Das meiste war nicht mehr zu entziffern und einige Seiten fehlten. Aber das was sie noch lesen konnten, weckte in ihnen den Entdecker.

Die Reise des Karl Müller ging in den Amazonas. Er schrieb von undurchdringlichen Wäldern und fremden Völkern. Mit drei weiteren Kameraden sei er aufgebrochen um unentdecktes zu Endecken und fremde Kulturen zu erforschen. Dann fehlen wieder viele Seiten. Eine Art Skizze mit Kreuzen und Symbolen waren noch zu erkennen.
Die letzte Seite ist wieder lesbar. Dort steht: Ich bin allein, die Kreaturen haben meine Freunde geholt und fürchterliches ,was ich in Gottes Namen nicht aussprechen kann, mit ihnen angestellt.

Sie kom...

Die Freunde starren das Buch an, keiner sagt ein Wort. Carl ist der erste der wieder spricht:“ Dieser Zeitungsausschnitt war noch in dem Buch, er ist ziemlich alt.“

Der Zeitungsausschnitt mit einem Bild stammte aus dem Jahr 1871. Da wurde berichtet, das man einen längst verschollenen Missionar im Amazonas lebend gefunden hatte. Er war mit fünf weiteren Missionaren in den Amazonas aufgebrochen um den Völkern den „ richtigen“ Glauben beizubringen. Seine Aussagen waren wirr. Er sprach von Kreaturen die schlimmer waren als die Höllenhunde selbst es nicht sein können und die seine Begleiter auf widerlichster Weise das Leben genommen haben. An dem Ort wo er war waren riesige Statuen von Dämonen in Menschengestalt in Fels gehauen. Er nannte diesen Ort "Urbem Secretorum".
Dann berichtete er wieder von kleinen Menschen die sehr freundlich waren aber doch waren sie Monster. Der Missionar wurde für verrückt erklärt und starb kurze Zeit an Fieber. Seine letzten Worte sollen Urbem Secretorum gewesen sein.

Die Jungs waren fasziniert, ja gerade zu in einem Rausch. Henry betrachtete sehr lange den Zeitungsausschnitt, wie vor sich selbst sprechend sagte er langsam: „ Er hat was in der Hand“ und deutete auf das Bild, „ etwas wie ein Buch aussieht, ein kleines schwarzes Buch“.

Alle betrachteten jetzt das Bild und schauten immer wieder zum Buch.

Das ist das Buch von Carls Urgroßvater“ ,schrie er plötzlich, „ der Missionar hat es gefunden“!

Aber wie und wo“ rief Carl.

James, der bis jetzt nur zugehört hatte und sich seine Gedanken gemacht hatte, sprach das aus, was alle irgendwie dachten. „ Wir finden es heraus. Wenn nicht jetzt dann niemals. Das Militär will uns und wer weiß ob wir uns jemals wiedersehen.“

Ruhe, nein Totenstille trat ein. Nur das Knistern des Feuers war noch zu hören.

Nach eine halben Ewigkeit meldete sich Carl wieder zu Wort.“ Wie wollen wir das anstellen und wo fangen wir an?“

Wir gehen zur Uni, ne nicht zum studieren, sondern in die Bibliothek. Dort finden wir alles was wir brauchen.“ lachte George.

Ein Lachen ging durch die Runde der „ Glorreichen Sieben“ das Abenteuer kann beginnen.

Sofort wurden Gruppen gebildet. George und James kümmerten sich um die Ausrüstung, Hank,Carl und Henry recherchierten in der Universität. Mike, dessen Vater ein Privatflugzeug besaß, sollte mit dem Versprechen das er doch noch zur Uni noch ein paar Flugstunden erschnorren um seine Lizenz zu behalten. Was ihm auch sehr gut gelang.

Zuerst suchten sie den Artikel über den Missionar der gefunden wurde. Sie vergrößerten das Bild und konnten tatsächlich den Namen Karl Müller auf dem Buch erkennen. Das war die Bestätigung und das Abenteuerfieber erfasste sie vollends.

Das Zielgebiet zu Finden erwies sich als deutlich schwieriger. Sie hatten wenig Anhaltspunkte und der Amazonas ist sehr groß. Nach wochenlangen Recherchen im Netz und dem wälzen von hunderten von Büchern stießen sie auf eine kleine Zeitungsanzeige aus dem Jahre 1869. Darin stand: Sechs Missionare werden seit Monaten vermisst. Sie waren auf dem Weg um im Amazonas Gottes Glaube auch in diese entlegene Welt zu verbreiten.

Das Interessanteste an diesem Bericht war jedoch der Ort an dem sie zuletzt gesehen wurden. Am Rio Tefe ! Also mitten in der grünen Hölle. Tefe selbst hat auch einen kleinen Flughafen, und da sollte das „ Abenteuer“ beginnen.

 

Jetzt musste alles schnell gehen. Sie trafen sich zum letzten mal in ihrer Hütte, kontrollierten ihre Ausrüstung und studierten die Karten. Mike hatte noch ein paar Fische gefangen die sie, jeder vor sich hinträumend, aßen.

Henry unterbrach die Träumerei. „ Was ist mit dem Flugzeug? Wie kommen wir auf das Gelände?“.

Mike konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen.“ Meine Eltern sind irgendwo in Kanada zum Skifahren, die werden das Flugzeug nicht vermissen, dann nahm er sein Handy und rief jemanden an. Zehn Minuten später kam ein Wagen und eine hübsche Blondine stieg aus. „ Darf ich vorstellen, das ist Marie, meine Kusine. Sie kennt den Wächter vom Flugplatz „sehr“ gut. Sie wird ihn ein wenig „ ablenken“.

Erst schauten die Jungs nur auf die Kusine, sie war wirklich sehr hübsch, dann fingen alle an zu lachen.

Es wird Zeit“ unterbrach Hank „ es geht los“.

Er hatte Recht, denn es war schon später Nachmittag und die Sonne würde bald untergehen.

Sie brachen auf Richtung Flugplatz und Marie sorgte für freien Zugang. Die Maschine, eine Piper PA-31 stand etwas abseits der Piste. Mike öffnete sämtliche Gepäckklappen Türen und das Gepäck wurde verstaut. Die Freunde nahmen ihre Plätze ein und Mike setzte sich das Headset auf. Gerade als er den Tower an funken wollte, riss ihm Hank, der auf dem Kopilotensitz saß, das Headset vom Kopf und schrie ihn an: „ Bist Du bescheuert? Du kannst doch nicht den Tower um Starterlaubnis fragen. Gib Gas.“

Mike kontrollierte kurz die Instrumente, besonders die Tankanzeige die „Voll“ anzeigte, startete die Motoren und hob ab Richtung Süden. Richtung „ Grüner Hölle“.

Nach zwei Zwischenstopps auf kleinen Flugplätzen in Guatemala und Kolumbien, die James irgendwie über seinen Onkel und dessen dunklen Beziehungen aufgetan hat, sollte es direkt nach Tefe gehen.

Die Welt unter ihnen wechselte von grünen Wäldern und bewirtschaften Flächen mit Dörfern und kleineren Städten. Irgendwann war nur noch grüner Wald zu sehen. Grün, so weit das Auge reicht. Das monotone Motorengeräusch ließ alle, auch Mike, in einen Halbschlaf verfallen.

Wie weit ist es noch bis Tefe?“ fragte in dieser Stille Hank. Mike erschrak, schaute auf Karte und Kompass und meinte ca. 300 Meilen.

In diesem Moment drehte sich der Kompass um 180 Grad und die Horizontanzeige ebenfalls, die Tankanzeige stieg von „Voll“ auf „Leer“. Alle Instrumente spielten verrückt. Die Piper stieg in einen Steigflug um gleich darauf wieder zu Boden zu stürzen. Mike versuchte die Maschine aufzufangen, doch sie tat was sie wollte. Plötzlich beruhigte sich alles und die Piper ging in einen langsamen Gleitflug über. Wie von Geisterhand gesteuert flog sie direkt auf eine kleine Lichtung inmitten der grünen Hölle zu. Die Motoren setzten aus und das Flugzeug stürzte wie ein Stein auf die Lichtung . Das bersten von Metall und die Schreie der Freunde übertönten die Geräusche der vielen Tiere die hier lebten. Aber ein Geräusch übertönte alles. Es war unmenschlich und doch zu verstehen.

Menschenfleisch!!!“.

Die Freunde haben von dem nichts mit bekommen. Sie erwachten langsam aus ihrer Bewusstlosigkeit. Einer nach dem anderen stieg aus der völlig zerstörten Maschine und sie wunderten sich, wie sie das überlebt haben konnten. Sie alle hatten Schnittwunden und bluteten sehr heftig. Sie versammelten sich und kontrollierten ihre Verletzungen. „ George, wo ist George?“ schrie Hank. Alle vergaßen ihre Wunden und durchsuchten die Trümmer des Flugzeugs und die Umgebung. Doch George war nicht zu finden.

Sie trafen sich wieder am Wrack der Maschine. Ihre Augen waren unsicher, die Hände zitterten. „ George“ schrie plötzlich James, „ da ist George“. Und tatsächlich stand George an einem Baum, kaum 150 Meter von ihnen und schien ihnen zu zuwinken. Mit Tränen in den Augen stürmten sie auf ihn zu und wollten ihn umarmen. Doch die Tränen erstarrten zu Eiskristallen und zerbrachen. James rutschte kurz vor George aus. Er stand auf und hielt etwas ähnliches wie eine Schlange in den Händen, eine blutrote Schlange. Die „ Schlange“ endete bei George, es waren seine Gedärme. Nur seine Haut hing wie eine Marionette an den Zweigen des Baumes und winkte. Alles Fleisch und die Knochen waren nicht mehr vorhanden.

Die Freunde übergaben sich und schrien wie die Wahnsinnigen.

Menschenfleisch!!!“

hallte es wieder durch den Dschungel. Und diesmal haben alle es gehört. Der ganze Urwald schien plötzlich ohne Leben zu sein. Es war kein Laut mehr zu hören, nur noch das wimmern der Jungs.

Was machen wir jetzt?“ fragte Henry mit zitternder Stimme. Wieder schweigen, keiner wusste darauf zu antworten.

Wir gehen erst einmal zurück zum Flugzeug und überlegen da weiter.“ schlug Hank vor.

Auf allen vieren schlichen sie zurück zum Wrack, sie machten sich in die Hosen und kotzen sich an. Aber das war ihnen egal, sie hatten Angst, panische Angst.

Es waren nur noch ca. zwei Meter zum Wrack, da erfüllte ein lautes zischen die Luft. Eine Art Peitsche schoss aus dem Urwald, umschlang ein Bein von Thomas und zog ihn in die grüne Hölle. Es ging Blitzschnell, die Freunde konnten nicht mal Reagieren.

Nur die Hilfeschreie von Thomas konnten sie noch vernehmen. Da wo Thomas verschwunden war, fing der Wald plötzlich an zu rascheln als würden sich dort viele versammeln. Die Dunkelheit kam und mit ihr eine unheimliche Stille.

Und dann kamen sie, die entsetzlichen Todesschreie begleitet von monotonen Trommelschlägen. Sie hielten sich die Ohren zu, doch die Schreie durchdrangen alles. Auch die Freunde fingen an zu schreien, dabei starrten sie sich mit gebrochenen Blicken an.

Plötzlich wie die Schreie kamen verstummten sie wieder. „ Ist Thomas tot?“, fragte Carl fast lautlos und hoffte gleichzeitig das keiner antwortete.

Bleibt hier“ unterbrach Henry die Stille „ ich schau mal nach“.

Bevor einer der anderen was erwidern konnte durchwühlte Henry die Ausrüstung, griff sich ein schlecht kopiertes Rambo Messer und schlich in die Richtung wo Thomas verschwunden war. Kurz vor erreichen des Waldrandes verharrte er und schaute sich noch einmal nach seinen Freunden um. Er sah sie kaum, konnte aber ihre Blicke spüren und musste sich heftig übergeben. Er hatte Angst und wollte zurück aber dann dachte er an Thomas und das er ihn helfen wollte nein musste. Langsam schlich er durch das Unterholz versucht möglichst keine Geräusche zu machen. Das hatten sie schon oft in ihrer „ Wildnis“ geübt um Wild zu erlegen.

Bei den Gedanken „ Ihre Wildnis“ musste Henry lächeln. Was verstanden sie schon von Wildnis.

Er kroch weiter und erreichte nach einigen Minuten, die ihm wie Stunden vorkamen, eine Lichtung die von kleinen Feuerstellen schwach beleuchtet war. Um diese Feuer erkannte Henry kleine menschliche Wesen die recht friedlich aussahen. Gerade als Henry sich aufrichten wollte ertönte wieder dieses monotone trommeln und Hektik breitete sich unter den kleinen Wesen aus. Henry presste sich wieder auf den Boden und schaute dem Treiben zu. An den Feuerstellen wurden Fackeln entzündet und wie auf ein geheimes Kommando bewegten sie sich auf die Mitte der Lichtung zu. Dort entzündeten sie ein großes Feuer, welches die ganze Lichtung in ein unheimliches Licht erhellte.

Henry konnte jetzt alles ganz genau erkennen. Die kleinen Wesen waren wirklich Menschen, er hatte sie mal im TV gesehen. Sie wurden als Menschenfresser bezeichnet, was aber nie bewiesen wurde. „ Menschenfresser“ schoss es Henry durch den Kopf. Was ist, wenn dieses Volk nie entdeckt wurde? Panik ergriff ihn doch er zwang sich ruhig zu bleiben und beobachtete weiter. Er musste Thomas finden.

Das Hauptfeuer erhellte die Lichtung immer mehr. Jetzt konnte Henry auch einen Felsen erkennen der auf der gegenüberliegenden Seite aus dem Boden ragte. Er schaute nach oben und er sah drei in den Felsen gehauene Dämonen in Menschengestalt die sich im Schein des Feuers zu bewegen schienen. „ Der Missionar war hier“, dachte Henry, „ und die kleinen Wesen sind die Monster“. Sein Magen krampfte sich zusammen und er wollte schreien. Doch in diesem Moment verstummten die Trommeln und die kleinen Wesen setzten sich im Kreis um das Feuer. Eine Schlale wurde herum gereicht und jeder nahm ein Schluck davon und nur noch das knistern der Flammen waren zu hören.

Das plötzlich ein lauter unmenschlicher Schrei. Irgendwas wurde in die Mitte der Lichtung gestoßen. Es war Thomas. Er sah fürchterlich entstellt aus, die Haut seiner Arme und Beine hing in Streifen herunter, die Hände hielt er vor dem Bauch aus dem die Gedärme zu quellen schienen. Seine Schreie gingen in ein leises Wimmern über.

Henry wollte die Augen schließen aber kein einziger Muskel funktionierte. Er starrte auf das Szenarium sah, das die kleinen Menschen sich erhoben haben und auf Thomas zugingen. Und noch etwas grauenvolles geschah. Einer nach dem anderen verfiel in Krämpfen die sie hin und her taumeln ließen. Sie schienen zu wachsen, nein sie wuchsen wirklich dabei stießen sie fürchterliche Schreie aus. Die Haut zerplatze regelrecht so das nur noch eine blutige Masse aus Muskeln und Sehnen zu sehen war. Ihre Köpfe verformten sich zu grauenvollen Monsterfratzen. Schleim,Blut und gelber Rauch quollen aus ihren Mäulern. Währen dieser Verwandlung haben sie einen Kreis um Thomas gebildet.

Die Trommel setzen wieder ein, diesmal lauter und immer schneller werdend. Die Kreaturen griffen mit ihren riesigen Pranken immer wieder nach Thomas, der bei jedem Hieb

fürchterlich schrie und mit jedem Prankenhieb wurde ihm ein Stück Fleisch herausgerissen. Sie schienen mit ihrem Opfer zu Spielen. Die Trommeln verstummten wieder, nur das wimmern von Thomas war zu hören.

Ein fürchterlicher viel kehliger Schrei erschütterte den Urwald.

Menschenfleisch!!!“

Sofort stürzten sich die Kreaturen auf ihr Opfer und zerfleischten es. Man hörte die Schreie von Thomas aber lauter waren die Geräusche von zerberstenden Knochen und vom zerreißen der Hautfetzen.

Henry starrte noch minuten lang auf das Gemetzel, unfähig sich zu bewegen doch sein Verstand arbeitete. „ Weg hier, bloß weg hier ich will nicht sterben, ich will nicht wie Thomas sterben“. Sein Körper entkrampfte sich und er sprang auf um zu Fliehen. In diesem Moment starrte er in die Fratze eines dieser Monster das keine zehn Zentimeter vor ihm stand. Er roch seinen verfaulten Atem und sah in die gelben Augen in denen sich das Höllenfeuer widerzuspiegeln schien. Mit einem Prankenhieb ergriff die Kreatur seine Haare und schleifte ihn auf die Lichtung. Sofort wurde er von den anderen umkreist und bei lebendigen Leibe zerfleischt. Seine Schreie endeten erst nach Minuten, dann war nur noch das monotone Trmmeln zu hören. 
Mike, James Hank und Carl waren Ohrenzeugen des grausamen Spektakels. Sie hörten die Schreie von Thomas und dann noch die von Henry. Eng umschlungen hockten sie sprachlos beim Flugzeugwrack und zuckten bei jedem Schrei zusammen. Es war ein kleiner nach Urin,Kot und erbrochenen stinkender Haufen Mensch von dem jeder wusste, das er der nächste sein konnte. Die ganze Nacht verharrten sie so und das dröhnen der Trommel raubte ihnen den Verstand. Doch die Nacht blieb ruhig und Tag erwachte als wäre nie was geschehen. Auch die Trommel verstummte bei Tagesanbruch und wurde vom Gesang der Vögel abgelöst.

Carl war der erste der nach langer Zeit wieder etwas sagte. „ Tot, sie sind alle Tot. George,Thomas,Henry, sie sind Tot“. Er fing an zu weinen. Plötzlich fingen alle den starren Blick von James auf. Er starrte auf die Lichtung und hielt die gestreckte Hand in die Richtung wo ihre Freunde starben. Keine zehn Meter vor ihnen steckten zwei Holzstangen im Boden an deren Ende die Köpfe ihrer beiden Freunde aufgespießt waren. In ihren Gesichtern konnte man noch die Schmerzen und das Entsetzen erkennen.

Wir müssen hier weg, sucht alles brauchbare zusammen und lasst uns hier verschwinden“. Forderte Mike und sah seine Freunde dabei fest in die Augen.

Wie ferngesteuert packten sie alles was ihnen wichtig erschien zusammen. „ Vergesst die Karten und den Kompass nicht !“ erinnerte Mike sie.

Sie setzten sich noch einmal kurz zusammen und studierten die Karte. Carl zog noch das kleine schwarze Buch seines Uahnen heraus. „ Vielleicht kann uns die Karte ja weiterhelfen“ sagt er tonlos. Sie verglichen die Karten und kamen zu dem Entschluss, das sie nach Süden mussten.

Vieleicht sollten wir hier bleiben, ich meine die suchen doch schon bestimmt nach uns“ warf James ein. „ Du willst hier bleiben? Hier wo unsere Freunde von diesen Monstern getötet wurden?“ rief Hank. „ Wir sind , weiß wie weit, vom Kurs abgekommen, hier werden sie niemals nach uns suchen, hier werden wir nur sterben“.

Dann machten sie sich auf den Weg durch den dichten Dschungel immer Richtung Süden.

Aber sie wurden beobachtet. Die Kreaturen haben sich bei Tagesanbruch zurückverwandelt und folgten der Gruppe.

Seit stunden waren sie nun schon unterwegs,die Hitze war unerträglich geworden und sie wurden von Insekten geradezu überfallen.Immer wieder mussten sie die Richtung ändern weil unüberwindliche Hindernisse ihren Weg kreuzten.

Wir sollten hier rasten“ schlug Mike vor, „ es wird dunkel und ich glaube wir sind weit genug von den Monstern entfernt“.

Sie schlugen ihr Lager auf, machten Feuer und aßen von ihren Vorräten die aus Konserven bestand.

Ich schlage vor das wir jetzt versuchen zu schlafen. Einer hält Wache und wird nach zwei Stunden abgelöst. Ich mache die erste, lost aus wer mich ablöst ich werde ihn dann wecken „ entschied Mike.

Die anderen stimmten zu und legten sich schlafen. Mike lehnte sich an einen Baum und lauschte den Geräuschen des Dschungels.

Er sah auf seine Freunde, sie schliefen tief und fest, fast so wie damals in ihrer Hütte nachdem sie sich die tollsten Abenteuergeschichten erzählt hatten. Nur dies war kein Abenteuer sondern bitterer blutiger ernst. Ihm lief es eiskalt den Rücken herunter.

Auf einem mal war es still im Dschungel, kein Geräusch war zu hören. Mike fühlte sich plötzlich beobachtet und glaubte ihn starren gelbe Augen an. Er meinte sie zu sehen doch er schob es auf die Erschöpfung. Dann hörte er ganz leise ein ihm vertrautes und verhasstes Geräusch. Bumm Bumm Bumm...

Hank, James, Carl“ flüsterte er, „hört ihr das auch?“

Doch sie schliefen zu tief um ihn zu hören. Mike erhob sich um die anderen zu wecken, doch in diesem Moment umschlang eine Schlinge seinen Hals und er wurde in die grüne Hölle gezogen.

Er wollte schreien doch die Schlinge zog sich bei jedem Atemzug enger um seinen Hals bis er das Bewußtsein verlor.

Als er erwachte stand die Welt Kopf. Man hatte ihn kopfüber zwischen zwei Bäumen aufgehängt und die Haut in Fetzen geschnitten. Das Blut rann über sein Gesicht so das er kaum was sehen konnte. Doch das was er sah, ließ ihn wie wild an seinen Fesseln zerren. Vor ihm standen Kreaturen mit gelben Augen und riesigen Reißzähnen die direkt der Hölle entsprungen schienen.

Er hörte noch die Trommeln dann wurde er von den Bestien zerrissen. Er spürte noch die Zähne die sich in sein Fleisch bohrten und wie seine Arme aus seinem Körper gerissen wurden. Dann war auch er Tot.

Als der Tag anbrach wachten Hank und Carl fast gleichzeitig auf und sahen vor sich James mit starren Blick und offenen Mund stehen. Doch James sah nicht sie an sondern an ihnen vorbei. Diesen Blick hatten sie gestern schon einmal gesehen als James die Köpfe von George und Thomas entdeckte.

Auf alles gefasst drehte sie sich vorsichtig um. Direkt über ihnen, am Baum wo sie geschlafen hatten, war der Kopf von Mike aufgespießt. Die Eisennägel ragten aus seinen Augenhöhlen und in seinem Mund befand sich der zerstörte Kompass. Aus dem Hals tropfte noch Blut das langsam am Baumstamm herunter rann.

Hank sprang auf und schrie wie von Sinnen. Die anderen konnten ihn gerade noch festhalten doch er riss sich los und verschwand im Dickicht des Waldes. Noch lange hörten sie sein irres schreien bis es langsam verstummte.

Carl, wir müssen ihm nach, er ist wahnsinnig geworden und wird sich verlaufen“ schrie James. „ Sieh Dich um James, wir haben uns schon verlaufen. Wir können uns keine zehn Schritte von einander entfernen ohne uns selbst zu verlieren. Der Scheiß Wald ist so dicht und dunkel wie ein Bärenarsch.“ brüllte Carl zurück. „ Mit etwas Glück schaffte er es vielleicht“ fügte er kleinlaut hinzu.

In diesen Moment hörten sie ein Geräusch, erst leise und dann immer lauter werdend.

Ein Hubschrauber Carl, das ist ein Hubschrauber. Sie haben uns gefunden“. Freute sich James. Und dann sahen sie ihn durch den Blätterwald. Carl und James winkten und riefen wie verrückt, doch so schnell er kam war er auch schon wieder verschwunden.

Sie haben uns nicht gesehen, verdammt sie haben uns einfach nicht gesehen“ flüsterte Carl und fing an zu weinen.

Sie packten schweigend ihre Sachen und zogen weiter in die Richtung wo sie Süden vermuteten. Stundenlang liefen sie schweigend durch den Dschungel, und beide hofften ein wenig auf James und beteten das er es schaffen würde.

Die Augen die sie verfolgten nahmen sie nicht wahr, auch nicht die Trommeln, die bei Einbruch der Dämmerung wieder anfingen ihr monotones Lied zu spielen.

An einem kleinen Fluss ließen sie sich nieder bereiteten sich auf die Nacht vor. „ Hörst Du die Trommeln?“ fragte James. „ Ja, schon seit Stunden sie geben nicht eher Ruhe bis sie auch uns haben“. Antwortete Carl. James nickte nur und legte sich schlafen. Carl blieb noch so lange wach bis er sicher war das James eingeschlafen war, dann legte er sich auch hin.

Ein Geräusch ließ ihn wieder hochfahren. Er blickte zu James der gerade wie von unsichtbarer Hand in den Dschungel gezogen wurde. Er sprang auf und hielt sich an den Beinen seines Freundes fest. Die Augen von James waren weit aufgerissen und um seinen Hals befand sich eine Schlinge die ihn unaufhaltsam weiter zog. Carls Kräfte ließen nach und er musste seinen Freund los lassen.

Carl verlor das Bewusstsein. Ein bestialischer Geruch ließ ihn wieder erwachen. Er lag auf dem Bauch und als er die Augen öffnete sah er zwei mit fürchterlichen Krallen bestückten Pfoten einen Monsters. Sein Blick ging weiter nach oben bis zur Fratze der Kreatur. Die gelben Augen brannten sich in seine, der Schleim aus seinem Maul tropfte auf ihn herunter. Carl schloss so gut es ging mit seinem Leben ab und erwartete den Tot. Doch das Monster zeigte nur mit seinen riesigen Pranken auf ihn und fing fürchterlich an zu lachen. Dann verschwand es. Carl schleppte sich wieder zum Flussufer und hörte die Trommeln schlagen. Bumm Bumm Bumm... Das Geräusch wurde nur von den schreien ihrer Opfer übertönt. Er glaubte zu wissen wer gerade geschrien hat. Es waren James und Hank. Hank hatte es nicht geschafft.

Carl fing an zu weinen, er weinte bis der Schlaf ihn übermannte.

Die Sonne weckte ihn wieder und er verspürte etwas feuchtes in seinem Schritt. „ Scheiße“, dachte er „ schon wieder eingepisst“.

Er öffnete die Augen, schaute an sich herunter und erstarrte. Auf seinem Schoß lagen die Köpfe von Hank und James, das Blut rann seine Beine entlang. Er sprang auf und rannte los, wohin war egal, er rannte nur noch immer den Fluss entlang. Auf einem Felsen am Flussufer brach er zusammen. Er brauchte nicht die Augen zu öffnen um zu Erkennen das es Nacht wurde. Er hörte die Nacht, denn die Trommeln kündigten sie an. Das war seine Nacht, seine letzte Nacht wusste Carl. Er bereitete sich aufs sterben vor und schloss die Augen.

Es wurde wieder hell und er lebte noch. Seine Eltern beugten über ihn und halfen ihn auf. „ Du hast uns so gefehlt „ freute sich seine Ma. „ Aber meine Freunde, sie sind alle Tot“ stammelte Carl. „ Ach was mein Junge“ sagte sein Vater „ sie sind doch alle hier und haben sich Sorgen um Dich gemacht“.

Tatsächlich, da waren sie. Mike, George, James, Hank, Thomas und Henry. Von Glück überwältigt schloss Carl für einen Moment die Augen.

Als er sie wieder öffnete starrte ihn eine blutverschmierte Fratze an. Er lag im Sand, die Arme und Beine an Pflöcken gefesselt. Carl hatte geträumt, einen schönen Traum mit schrecklichem Erwachen. Die Kreaturen waren real und sie umkreisten ihn.

Wieder und wieder wurden ihm Fleischstücke zum Klang der Trommeln herausgerissen. Bis die Trommeln verstummten und ein Schrei den Dschungel erzittern ließ.

Menschenfleisch!!!“

 

 

Zwei Jahre nach dem Verschwinden von 7 Jugendlichen fand man am Ufer eines Seitenarms des Rio Tefe einen menschlichen Kopf. Daneben lag ein Buch das einem gewissen Karl Müller zu gehören schien. Das alter des Schädels passte aber nicht zum alter des Buches. Auch die Notiz unter einer Skizze im Buch ist Rätselhaft. Dort wurden mit Kugelschreiber die Worte „ Urbem Secretorum“ nachträglich eingefügt. Das alles wird die Wissenschaft mit Sicherheit noch lange beschäftigen.

 

 

Ende

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.12.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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