Die Geschichte der fünf Familien, - syrische Flüchtlinge aus einem Lager im Libanon, - die das Land Uruguay als Beitrag zur humanitären Hilfe im Dezember letzten Jahres aufgenommen hatte, ist eine Odyssee, die jede Vorstellung überschreitet.
Bei der Ankunft der fünf Familien in Montevideo war das Erstaunen der Uruguayer groß, denn jede Familie hatte zwischen acht und zwölf Kinder mitgebracht. Die Unterbringung dieser so zahlreichen Clans war schwierig. Schließlich wurden alle gemeinsam in einer stillgelegten Kaserne einquartiert.
Die ersten Probleme entstanden dadurch, dass die einzelnen Clans sich mit den anderen nicht vertragen wollten. Dazu kamen die Sprachschwierigkeiten und die fremde Kultur, in die sie hinein geworfen worden waren.
Eine junge Frau, Mutter von 10 Kindern, versuchte sich umzubringen und landete gegen ihren Willen in der uruguayischen Psychiatrie. Sie war als 13 Jährige zwangsverheiratet worden mit ihrem Cousin, von dem sie die Kinder hatte. Ihr Mann kam im Syrienkrieg ums Leben. Wenig später fand sie die große Liebe ihres Lebens, doch der Syrer musste zurück bleiben, als sie zuerst in ein Lager im Libanon und später dann nach Südamerika aufbrachen.
Dort bekam sie die Nachricht und Fotos zugeschickt : ihr Geliebter war von den Isis Leuten enthauptet worden. Ihr Leben hatte keinen Sinn mehr. Ihre Kinder konnten sich schnell an das neue Leben in der Fremde gewöhnen, sie lernten spanisch und gingen zur Schule, hatten neue Freunde und brauchten ihre Mutter kaum mehr.
Zwei der fünf in Uruguay aufgenommenen Großfamilien kommen überhaupt nicht mit dem so fremden Leben klar. Sie bitten jetzt darum, wieder zurück nach Syrien geschickt zu werden.
Vom Regen in die Traufe, nirgendwo zu Hause, heimatlos als Muslime in einem katholischen Land. Welches Schicksal werden sie erleiden? Und können sich die Zurückgebliebenen irgendwann integrieren?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.01.2015.
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