Peter Spiegelbauer

Wundheilungsphasen

Fast jeder Mensch, den ich näher kenne, oder dem ich im Laufe meiner Reise begegnet bin, kennt die Zeitspanne in der man erlittene Wunden, welcher Art auch immer, einfach heilen lassen sollte. Bei allen Arten von Verletzungen gibt es eine Gemeinsamkeit. Sie sind alle heilbar! Kleinere verheilen schnell und hinterlassen keine sichtbaren oder fühlbaren Rückstände. Die Größeren verschwinden zwar auch, jedoch bleiben meist unangenehme sicht- oder fühlbare Andenken. Die Größten jedoch schließen sich und hinterlassen tiefe Narben, im Besten Fall. Im Schlechtesten Fall schließen sie sich nie und hören nicht auf uns zu schwächen.
 
Das Thema des Wunden zufügens und heilen lassen, ist so alt wie die Menschheit selbst, und dennoch... sind wir alle bis heute nicht in der Lage, jede Wunde angemessen zu versorgen oder gar zu heilen. Ich nehme an, dass es wohl daran liegt, dass Wunden so unterschiedlich sind wie die Menschen die sie zufügen, bzw. die sie zugefügt bekommen. Das mag vielleicht etwas deprimierend klingen, wenn man festhält, dass es eben kein Allheilmittel gegen jede Form von Wunden gibt. Aber ich gebe auch zu bedenken, dass die Mittel und Praktiken zur Heilung uns allen bekannt sind. Für körperliche Schäden, die in weiterer Folge oft auch psychische Beeinträchtigungen verursachen, gibt es den großen Bereich der Medizin. Bei den angesprochenen seelischen, emotionalen oder gar tiefenpsychologischen Wunden jedoch, ist es ratsam subtiler vorzugehen.
 
Allzugerne ignorieren wir die Verletzungen und daraus resultierenden Schmerzen, die uns zugefügt wurden. Doch es ist wichtig, sich auch mit den unangenehmen Aspekten des eigenen Lebens auseinanderzusetzen. Natürlich ist es angenehmer einfach wegzusehen und sich mit anderen Gedanken oder Tätigkeiten von bestehenden Problemen abzulenken. Tatsache ist aber, dass wir unsere Wunden und Probleme nur dann aus der Welt schaffen können, bzw. verhindern das sie erneut passieren, in dem wir sie für uns selbst, klar und verständlich formulieren.
 
Ich verstehe durchaus das es sich hierbei um langwierige Prozesse handelt, die man nicht einfach von heute auf morgen, oder in der Mittagspause, erledigt. Trotzdem will ich hiermit all jene ermuntern, die sich bis jetzt noch nie die Zeit genommen haben, um über die Strukturen, die ihr Leben lenken und regeln, nachzudenken. Es ist schwierig. Es ist schmerzhaft, und es wird euch mehrfach den Boden unter den Füssen wegziehen. Doch am Ende, lenkt ihr selbst euer Leben, anstatt das ihr von eurem Leben oder anderen Menschen gelenkt werdet. Lasst es nicht zu, dass man euch verletzt oder erniedrigt! Habt Kraft! Habt Mut! Sagt es laut:

ICH WILL LEBEN!
 

Es gibt viel zu verliern, du kannst nur gewinnen
Genug ist zu wenig, oder es wird so wie es war
Stillstand ist der Tod, geh' voran, bleibt alles anders
Der erste Stein fehlt in der Mauer, der Durchbruch ist nah
- Herbert Grönemeyer
Peter Spiegelbauer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.01.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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