Wilhelm Westerkamp

Blog: Über Gott und die Welt

Ich habe diese Welt nicht geschaffen, also ist sie nicht nach meinem Geschmack. Aber wen interessiert das schon? Sollte ich mich dieser Welt, mit ihren zahlreichen Unglücken, Kriegen und Naturkatastrophen, nicht bald anfreunden können, dann ist das mein alleiniges Problem und sollte auch niemanden etwas angehen. Natürlich gibt es auch schöne Episoden des Mensch seins,nur weiß man nie, wann diese sich am Tage einstellen, jene bezaubernden Gefühle, die im Nu auch wieder verschwinden, wie ein teures Parfüm, so als wäre es ein einziger Spuk gewesen. Doch mit Geistern lege ich mich besser nicht an, sind sie mir doch unheimlich und suspekt. Denn wer Gespenster sieht, der wird sicher sehr krank sein. Da ich jedoch meistens gesund bin, als krank, sehe ich auch kaum Gespenster und für diesen Umstand, bin ich natürlich sehr dankbar, was ich nicht immer von mir behaupten konnte. Doch mit den Jahren und ein paar grauen Haaren mehr, auf meinem Haupt, bin ich milder im Urteil über andere und auch über mich geworden. Weise, bin ich aber nicht geworden, doch mit Mitte Vierzig, kann dies wohl niemand von sich behaupten.
Es sei denn, man hatte lange Zeit an einer chronischen Krankheit zu leiden, die die menschliche Reife, dadurch immens beschleunigen kann, so das man von einer „bestimmten menschlichen Reife“ jenseits der Vierzig schon sprechen kann, auch wenn sie im eigentlichem Sinne, nicht als solche, zu bezeichnen wäre.
Ob „Freud und Leid“, als Antagonisten anzusehen sind und eben nicht eine harmonische Einheit bilden, werden sie deshalb nie zusammen finden; sie werden sich auch nicht die
Hand reichen, um sich möglicherweise einmal versöhnen zu können. Dennoch könnte man der Meinung sein, das „Freud und Leid“ wenigstens vom Wortlaut her, irgendwie zusammen gehören müssten, obwohl sie gegensätzliches ausdrücken, welches aber einen gemeinsamen Nenner zu haben scheinen, der jedoch nur dann gegeben ist, wenn man flüchtig über die beiden Worthülsen hinweg liest, ohne einen tieferen Sinn dabei ausfindig machen zu wollen.
So gesehen, stehen “ Freud und Leid“, doch enger zusammen als man denkt, auch wenn sie dabei im Widerspruch mit sich selbst stehen und deshalb nie Freunde werden können. Und frei nach Berthold Brecht, der einmal sagte: „ Schön wenn es so wäre ...“.  Denn es kommt eben manchmal anders als man denkt, so der Volksmund und warum sollte sich das Genie Berthold Brecht, an dieser Stelle, ausgerechnet geirrt haben?

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