Nelly Braunstein

Ungewiss

Aufgeregt rieb sie sich ihre Hände an ihrem kurzen Rock trocken. Sie würde wohl nicht darum herum kommen es zu tun, aber genau dass trieb ihr noch mehr den Schweis auf die Stirn. Noch zwei Mädchen waren neben ihr und  warteten darauf, dass sie an die Reihe kamen. Aus dem angrenzenden Zimmer kamen unterdrückte Geräusche, welche keinen zweifel daran liessen was dort drinnen gerade geschah.
Sally sah nervös auf den bulligen Mann der vor der Tür Stand und starr gerade aus schaute, als würde er all das was um sie herum geschah, nicht mitbekommen. Wie lange er wohl schon für Marco arbeitete? Zu lange, vermutete sie, denn nur so konnte man all dem so abgestumpft gegenüber stehen.
Sie musste einen seufzer unterdrücken. Sie war wohl die einzige hier, die etwas dafür konnte, dass sie hier war. SIe hatte sich selbst in diese Lage gebracht, auch wenn sie nicht wusste, warum das so war.
Wieder wurde ein Mädchen in das Zimmer gewinkt und wieder war es nicht sie. Vieleicht wollte sie niemand und sie würde doch einfach so davon kommen. Schnell erstickte sie diesen Keim im Anflug und ermahnte sich, dass sich schnell jemand anderes finden würde, der auf sie wartete. Dann nickte Sven, der große massige Mann vor der Tür ihr zu und öffnente sie.
Sally atmete tief durch und lächelte ihn schief an. Warum sie das tat wusste sie auch nicht, aber es gab ihr das Gefühl von Normalität.
Der Raum den sie betrat, war stickig und etwas dämmrig. Der Geruch von Schweiß und Parfüm lag in der Luft und Sally war es, als ob man ihr plötzlich ein Kissen vor das Gesicht drückte. Wieder versuchte sie zu lächeln.
Marco sah etwas genervt aus und deutete ihr mit dem Kopf an zu ihm zu kommen. Sally gehorchte und stellte sich zu ihm. Dann öffnete sich eine andere Tür und ein kühler Luftzug kam mit einem großgewachsenem, sclanken und äußerst grimmig dreinschauenden Mann in den Raum. Selly überkam ein leichter Schauer als sie ihn sah, denn sein Gesicht glich einem Eisklotz. Er sah sich im Raum um, als wollte er genauso wenig hier sein wie Sally.
Sein Blick blieb an Marco hängen und er ging einige Schritte auf ihn zu. Marco sezte sein falsches Lächeln auf und schob Sally in die Richtung des Mannes. "Hallo David. Das beste kommt wohl immer zu schluss, nicht wahr?" er ließ dem Angesprochenen keine Zeit zu Antworten, sondern sprach einfach weiter: "Das hier ist Sally, ich denke sie passt zu dir und ihr werdet Spaß zusammen haben. Ich lass euch dann mal alleine." Mit den letzen Worten hatte er Sally direkt vor David geschoben, ihr einen Klaps auf den hintern gegeben und nun verschwand er aus dem Zimmer.
Sally starrte den Mann an, der ihr direkt gegenüberstand und von dem sie das Gefühl hatte,er hätte die Temperatur im Raum um einige Grad gesenkt. Genau wie sie, stand er einfach nur da und sah sie an, als wartete er, dass sie irgendetwas tat. Sally schluckte und versuchte sich zu sammeln. Was sollte sie doch gleich tun? Sie zwang sich zu einem Lächeln und hoffte, dass es wenigstens freundlich aussah.
Keine Reaktion. Davids Blick blieb unverändert.
Sie merkte wie sich kleine Schweißperlen auf ihrer Oberlippe bildeten. Sie hatte keine Angst vor David, ganz sicher nicht, aber vor Marco. Und wenn dieser David nicht zufrieden war, dann war Marco es auch nicht und dann konnte sie von vorne anfangen. Sie räusperte sich und versuchte eine säuselnde Stimme zu bekommen: "Was möchtest du das ich mit dir mache? Sollen wir gleich hier anfangen, oder möchtest du mit auf mein Zimemr kommen?" Sie würgte innnerlich bei ihren Worten, aber das Lächeln blieb.
David mussterte sie unverholen und rührte sich nicht, erst als sie ihre Hand zögernd nach ihm ausstreckte bewegte er sich und hielt sie fest. Erstaunt sah sie ihn an. Hatte sie etwa schon jetzt etwas falsch gemacht?
" Hör zu, ich weiß das alle glauben, das alles hier würde uns entspannen, aber ich kann es nicht leiden. Sag deinem Chef was du willst und setz es auf die Rechnung." Er hielt immernoch ihren Arm gefangen. "Ich weiß nicht, ob er mir das durchgehen lässt." gab sie offen zu.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.07.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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