Iris Klinge
Wie das Leben so spielt
Zwei Geschichten, die mich berührt haben.
Am letzten Freitag wurde der hiesige Pastor ins Krankenhaus gerufen. Ein Notfall. Ein junges Paar, gerade einmal eine Woche auf Hochzeitsreise in Teneriffa wartete auf ihn. Phillip hatte plötzlich einen Schwächeanfall erlitten, und eine erste Diagnose lautete Verdacht auf Leukämie.
Am Sonnabend verschlechterte sich sein Zustand, und ein Rücktransport nach Deutschland wurde in Erwägung gezogen.
Gestern Morgen war Phillips Zustand schlimmer geworden, so dass keine Rückführung nach Deutschland möglich schien. Um 14 Uhr erhielt unser Pastor die Nachricht, dass der junge Mann verstorben war.
Im Gottesdienst um 17.30 Uhr betete unsere kleine evangelische Gemeinde für den Verstorbenen und für seine junge Frau, die nach gerade mal einer Woche Ehe nun Witwe geworden ist. Wir waren alle tief betroffen von dem jähen Tod dieses jungen Mannes.
Die zweite Geschichte ist weniger dramatisch, jedoch ziemlich skurril. Sie hat sich in Bangkok abgespielt und wurde in der Thai Zeitung dokumentiert.
Ein junges chinesisches Paar besuchte eine Edelsteinbörse und ließ sich einen 6 karätigen Diamanten im Wert von 300.000 Dollar zeigen. Nachdem die potentiellen Käufer verschwunden waren, stellten die Besitzer des Diamanten fest, dass der zurückgegebene Stein eine Fälschung war.
Das Paar wurde am Flughafen bei der Ausreise geschnappt und fest gehalten, denn per Videokameras waren sie auf der Börse gefilmt worden und die Verkäufer hatten sie eindeutig als Täter identifiert. Im Gepäck fand sich keine Spur des kostbaren Edelsteins, doch die Anschuldigungen waren so massiv, dass man beschloss, beide Personen einer Röntgenkontrolle zu unterziehen.
Tatsächlich fand sich der Diamant im Darm der jungen Frau wieder. Sie hatte bereits mit Abführmitteln versucht, den Stein los zu werden, doch vergeblich. So musste sie sich auf amtlichen Befehl einer Operation unterziehen, und wie die spannende Geschichte weitergeht, werden die Leser voraussichtlich erst morgen in der Thai Zeitung lesen können. Das Ende wird auf jeden Fall unangenehm für die beiden Chinesen sein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.09.2015.
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