Michael Reißig

Nach einem Vierteljahrhundert gelebter Deutscher Einheit

 

Kurz nach dem Vollzug der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 eroberte der Kultfilm „Go Trabbi go“ die Herzen der Fans in Ost und West gleichermaßen. Danach schwappte eine zuvor niemals für möglich gehaltene Ostalgiewelle auf das Territorium der einstigen DDR über, die mit dem Spielfilm „Goodbye Lenin“ für einen weiteren Publikumsmagneten sorgte. Und auch manche Kultband des Ostens erlebtte eine Renaissance, mit der die Musiker wohl selbst nicht mehr rechneten. Und auch DDR-Museen schossen wie Pilze aus den Böden des gefrusteten Landes, das die Menschen nach einer schnell abgeebbten Welle der Euphorie erneut entzweit hatte. Heute hingegen, erhebt sich für mich die Frage, weshalb in Deutschland zwar Ostmuseen in Hülle und Fülle vorhanden sind, man nach Westmuseen aber immer noch vergebens sucht. Oder waren etwa jene westlichen Politiker, denen die unsägliche Güte unseres Vaters im Himmel zu außerirdischen Fähigkeiten verholfen hatte, um dieses sagenumwobene Wirtschaftswunder der Bundesrepublik ins Rollen zu bringen, viel zu gerissen, um Skurrilitäten jeglicher Art vom Zaum zu brechen. Aber noch eine weitere wichtige Frage wartet auch heute noch vergebens auf eine passende Antwort: „Wann wird das geeinte Volk endlich jenen Kultfilm zu Gesicht bekommen, der mit dem eindringlichen Appell Go!... mal ein waschechtes deutsches Auto so richtig auf's Korn nimmt, damit ihre stolzen Besitzer auch mal über deren Software-Entwickler mit zahllosen Lachkaskaden herfallen könnten? Schließlich hat der Konzern, dessen Namen ich aus ethisch moralischen Gründen natürlich nicht nennen möchte, in helles Erstaunen versetzt. Doch auch das Schreiben eines Drehbuches braucht halt seine Zeit. Alt-Bundeskanzler Ludwig Ehrhard hatte schließlich seinem Wirtschaftswunder auch nicht an einem Tag zur vollen Blüte verholfen und gänzlich allein passierte dies schon gar nicht.
Gut möglich, dass die Initiatoren von „Go Trabbi go“ sich mittlerweile schon jenen geschichtsträchtigen Satz, die eine weltberühmte Physikerin mit ostdeutschen Wurzeln erst vor Kurzem mehrfach herunter gepredigt hat, sich auf ihre Fahnen geschrieben haben: „Wir schaffen das!“ Und die Galionsfigur, die mit fast schon heldenhaftem Mut die Strapazen dieser bebenden Pappe auf sich genommen hatte, wäre sogar imstande, dank seiner kaum noch zu toppenden sächsischen Zunge, die gesamte Chefetage dieses weltweit operierenden Konzernes in glockenhelles Gelächter versetzen. Ein Spielfilm, der endlich mal den Weg zum Vollzug der kulturellen Einheit Deutschlands ebnen könnte. Doch dies steht leider immer noch in den Sternen. „Wie lange dauert es noch, bis der Vorhang der Premiere sich öffnet?“, lautet jene Frage, nach deren Antwort nicht nur ich mich sehne! 



Keine Geschichte im eigentlichen Sinn, sondern ein
paar heitere Worte zum Lesen und Nachdenken in Bezug
auf 25 Jahre gelebter Deutscher Einheit
Michael Reißig, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.10.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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