Wilhelm Westerkamp

Herbstsonne

Ich warte ungeduldig an der Ampel, denn sie zeigt auf Rot. Die herbstlich tiefstehende Sonne, blendet meine Augen, so als wäre ich in einen Traum versunken, aus dem es kein Entrinnen gibt. Aber aus einem „Traum“ gerissen zu werden, das hat wohl niemand so recht gerne, denn die Realität ist doch um einiges rauher und ungemütlicher. Als die Ampel schließlich auf Grün schaltet, überquere ich mit einem Lächeln die Straße, auf der mir viele Passanten etwas gehetzt entgegen kommen. Mir vermittelt sich mir der Eindruck, das die Menschen doch viele Sorgen plagen. So schaue ich doch meist in ernste Gesichter, auch von jungen Frauen mit ihren Kindern, die den Kinderwagen gestresst vor sich her fahren. Junge Mütter, so meine Beobachtung, wirken oft angespannt und launisch. So hat mit ihrem Kind jedoch, der Ernst des Lebens begonnen, den die enthusiastische Freude über ihr Kind, doch ein wenig trübt, wenn auch die Freude über ihren Nachwuchs überwiegen wird. Ich setze meinen Weg nun fort, bis ich die Schildergasse in Köln erreiche. Es ist gegen Mittag und die Schildergasse ist durch die herbstliche Sonne mit Menschen dicht bevölkert. Der Menschenstrom bewegt sich unbarmherzig stetig in eine Richtung und ständig stupst mich jemand von hinten an, so das es mir sehr ungemütlich in der Menschenmenge wird und ich keine Möglichkeit sehe, ihr zu entkommen. So mache ich gute Miene zum bösen Spiel und lass mich von ihr dezent durch die Schildergasse schieben, ohne ein Ende jener „Drängelei“ absehen zu können. Aber als ich das Gebäude des Kölner Kaufhofs erblicke, lichtet sich die Menschenmasse ein wenig. Auf dem großen Platz vor dem Kaufhof, kann ich endlich um mich blicken, ohne das mir jemand die Sicht versperrt. Die herbstliche Sonne hingegen, scheint kontinuierlich vom blauen Himmel, auch wenn ein kalter Windzug, dem herbstlichen Wetter, eine eisige Note beibringt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.10.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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