Norman Buschmann

Konstruktion der Frau

Neulich, auf einer ungeheur hoch-iq-ierten Studentenpartys, mitten in Deutschland. Eine kleine Gruppe angehender Akademiker unterhält sich über die Art und Weise, wie der weibliche Körper „konstruiert“ ist.

Student 1:

Ich denke, Gott war Designer im Bereich der Aerodynamik. Schaut euch doch beispielsweise mal die Windschnittigkeit und kurvenreiche Oberfläche von der dort an.“
Er deutete über seien fast leere Bierflasche hinweg auf eine junge Frau in einem luftigen Sommerkleidchen.

Student 2:

Da ist etwas dran. Aber ich denke noch etwas weiter und behaupte mal, er war Architekt. Bleiben wir bei deinem Objekt.“
Alle drehten sich völlig unauffällig um und sahen in die Richtung, die der erste ihnen gedeutet hatte.
„Seht ihr die kleinen Hände und Füße? Der verlauf der feinen Muskeln und Sehnen?“
Sie drehten sich wieder herum.
„Hat einer von euch eine Ahnung, was alles dazu gehört, eine derartige Konstruktion starrer und flexibler Materialien miteinander harmonisch zu kombinieren?“

Student 3:

„Richtig. Und das ist eindeutig der Hinweis auf das Genie eines Mathematikers.“
Alle schauen den dritten im Bunde an, denken angestrengt nach.
Es ist eindeutig das Werk eines Mathematikers. Um solche komplexen Funktionen exakt bestimmen zu können ist ausgeklügelte mathematische Theorie und Praxis erforderlich. Sonst klappt das nicht.“
Er nimmt einen langen und glucksenden Schluck aus seiner Flasche.

Student 4:

„Alles Humbug!“
Reichlich angetrunken und mit verklärtem Blick, der auf den Genuß bei weitem nicht ganz legaler Mittel zur Expandierung des Gehirnes hindeutet, unterbricht er die Diskussion des Trio.
„Gott war weder Designer noch Architekt. Und erst recht kein Mathegenie.“
Allen dreien legt sich ein Schatten über das Gesicht. Beginnend mit einen langgezogenen und reichlich tieffrequenten Rülpser führt er seine Erklärung weiter aus: „Wenn ihr mich fragt, der Bengel hat überhaupt nix studiert. Er war ein schnöder Heimwerker, son´ Tim Taler wie bei Tool-Time, ihr versteht schon? Naja, oder würdet ihr wirklich das Abwassersystem einer Frau in den Vergnügungspark legen?“

Tiefsinniges Schweigen ...


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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.06.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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