Paul Rudolf Uhl

Bairische und süddeutsche Mundart



In den (grob vereinfacht) südlichen Gefilden Deutschlands bis hinunter nach Südtirol werden harte Mitlaute weicher ausgesprochen, insbesondere bei p, t und k, was auch eine Folge der sog. Althochdeutschen Lautverschiebung ist. Wer genaueres wissen möchte, den muss ich auf die gängigen Lexika verweisen…
Hier einige wenige Beispiele, in denen der Konsonant nach weich gerutscht ist:
 
draamhabbad  (traumbehalten, traumhaltig)
dushearad  und dorad  (taubhörend, schwerhörig)
damisch, doigad, dabbi, debbad  (thumm, dämlich)
dreggad  (dreckig)
damatschd, dawuzld (zerstört, zu Matsch gemacht, zerrieben)
drawe  (möglicherweise von trabend, trouble, eilig)
da Dowe (der Tobel)
Ogdowa  (Oktober)
Hobbala  (Hoppla)
Mabbn, Mabbal  (Mappe Mäppchen)
glopfn  (kloppen, klopfen)
 
Bei den Klößen verblieb allerdings teilweise das K und wurde zu Knödl, Kneedl, im fränkischen aber zu Gnedla und Glees
Im Werdenfels, in Tirol in Südtirol aber wird das „k“ jedoch wieder besonders guttural (kehlig) und hart gesprochen…
 
Ebenso wurde „p“ zu „pf“ umgewandelt, der norddeut-sche Appel wurde zu Apfel, südlicher auch „Abfe“.
Das urgermanische Unterkleid paiđō (Hemd, althoch-deutsch: pfeit) wurde bairisch zum Pfoad.
 
Im Schwäbischen gibt es für manche Gegenstände besondere Begriffe und eine seltene Grammatik:
Wenn d mer a Gugg gibsch, trag i Dir Kirsche helfe !
(Wenn Du mir eine Tüte gibst, helfe ich dir, die Kirschen zu tragen). A Giggle ist ein Tütchen…
 
                                                                            P.U. 16.12.15
 

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