Christopher Haas

In Gedanken

Ich liebe es. Ich liebe es, wenn warmes Wasser auf meinen Körper prasselt. Wenn ich in der Dusche sitze und einfach über alles nachdenken kann. Dabei läuft Musik im Radio. Ich höre nur halbwegs zu. Meine Gedanken schweifen ab. Ich fange an daran zu denken, sie heute zu sehen. An dem Geburtstag meines besten Freundes werde ich sie wieder sehen. Meine Gedanken schweifen immer mehr ab. Die Musik höre ich schon gar nicht mehr. Meine Gedanken werden immer intensiver. Ich denke nur noch an sie. An ihre wunderschönen Augen, in die ich mich jedes mal wieder neu verliebe. An ihre Lippen, die ich nur zu gerne an meine drücken würde. An ihre Stimme, der ich immer zuhören könnte. Plötzlich fange ich an wieder die Musik zu hören. Ich kann nicht mehr an sie denken. Jeder versuch nützt nichts. Dann sehe ich mich wieder in der Dusche. Ich merke wieder wie das warme Wasser auf meinen Rücken prasselt. Die Musik wird immer lauter, bis ich sie wieder normal höre. Ein Blick auf die Uhr. Eine halbe Stunde ist vergangen. Ich stehe auf und gehe aus der Dusche.

Erneut ein Blick auf die Uhr. Um 16 Uhr muss ich los. Noch 7 Stunden. In 7 Stunden werde ich sie wieder sehen. Ich schnappe mir mein Handtuch und trockne mich ab. Ziehe mir etwas an und geh in mein Zimmer. Mein PC ist an. Ich setze mich hin, setze die Kopfhörer auf und dreh die Musik auf. Erneut fange ich an in Gedanken zu schweben. Sie ist es, die ich wieder sehe. Sie schaut zu mir, dreht sich um und läuft vor mir weg. Ich versuche sie zu erreichen, komme jedoch nicht an sie ran. Ich rufe nach ihr. Sie reagiert nicht. Dann ist sie ganz weg. Ich wache auf. Schnell ein Blick auf die Uhr. Schon 15 Uhr. Ich bin eingeschlafen. Seit 5 Stunden schlafe ich in meinem Stuhl. Ich setze die Kopfhörer ab und geh zu meinem Schrank. Eine Hose und ein Hemd hole ich mir heraus. Ich ziehe mich an. Nochmal ein Blick auf die Uhr. Bereits halb 4. Ich beeile mich. Renne die Treppe runter ins Wohnzimmer. Suche meine Schuhe raus und ziehe sie an. Dann, ein kurzer Blick in den Spiegel. Ich richte meine Haare und zupfe mein Hemd zurecht. Wieder ein Blick auf die Uhr. Schon 10 vor 4. Jetzt aber schnell. Ich gehe aus dem Haus. Laufe in Richtung Bahnhof. Kaum dort angekommen kommt schon die Bahn. Ich gehe hinein und setze mich ans Fenster. Es ist kaum jemand in der Bahn. Die Bahn fährt los. Ich schaue raus. Wir fahren an Häusern vorbei. Ich beginne sie nur verschwommen zu sehen. Dann habe ich wieder sie vor Augen. Sie steht direkt vor mir. Ich strecke meinen Arm aus. Ich versuche sie zu berühren. Es geht nicht. Plötzlich ist nicht mehr nur sie da. Ein Junge steht neben ihr. Ich erkenne ihn nicht. Sie nimmt seine Hand. Zieht ihn zu sich. Ich versuche zwischen sie zu gehen, komme aber nicht voran. Wie festgewurzelt stehe ich da. Dann küsst sie ihn. Sie drehen sich um und laufen weg von mir. Ich sacke zusammen. Ich blicke nach oben. Eine Frau sitzt vor mir. Ich schaue mich um. Ich sitze wieder in der Bahn. Sie ist voller geworden. Ich richte mich auf. Schaue auf die Angezeigte Station. In 3 Stat! ionen mu ss ich aussteigen. Wieder ein Blick auf die Uhr. Schon kurz vor 5. Ich schaue wieder aus dem Fenster. Plötzlich die durchsage. Ich bin an meiner Station. Ich stehe auf und steige aus. Die Bahn fährt weg. Ich fange an zu laufen. Bald bin ich da. Ich sehe das Haus meines besten Freundes. Kurz darauf stehe ich vor der Tür. Ich drück auf die Klingel. Die Tür öffnet sich. Vor mir mein bester Freund. Ich begrüße ihn. Wir gehen rein. Viele andere Gäste sind schon da. Ich begrüße alle. Wieder ein Blick auf die Uhr. Schon halb 6. Ich setze mich auf einen freien Platz. Es klingelt. Mein bester Freund öffnet die Tür. Ihre Stimme ist zu hören. Sie kommen rein. Ich begrüße sie. Wir setzen uns alle hin. Sie sitzt gegenüber von mir. Ich schaue ihr in die Augen. Sie schaut mich an. Mein Blick sengt sich. Ich fange an mir Essen zu nehmen. Sie möchte auch etwas. Ich gebe ihr etwas. Sie lacht mich an. Ich lache zurück. Ich senke meinen Blick wieder. Wir fangen an zu essen. Alle reden. Ich unterhalte mich mit meinem besten Freund. Sie hört zu und beginnt mitzureden. Ich verstumme. Gucke sie an. Dann steh ich auf. Ich gehe zu meinen anderen besten Freunden. Ich beginne mit ihnen zu reden. Wir lachen. Ich blicke nach links. Dort sitzt sie. Sie redet mit meinem besten Freund. Ich versuche meinen Blick von ihr zu lösen. Es geht nicht. Sie schaut zurück und lächelt mich an. Ich lächle zurück. Sie steht auf und geht aus dem Raum. Ich gucke ihr nach. Mein bester Freund kommt zu uns. Wir reden. Wir fangen an zu lachen. Wir haben Spaß. Sie kommt wieder zurück, setzt sich neben mich. Ich gucke sie kurz an. Dann zu meinem besten Freund. Ich verstumme. Die anderen alle reden. Ich schaffe es nicht ein Wort zu sagen. Ich stehe auf.Gehe aus dem Raum. Ich merke dass sie mir nachschaut. Im Gang blicke ich wieder auf die Uhr. Es ist erst 6. Ich bleibe im Gang stehen. Schließe meine Augen. Ich sehe s! ie wiede r vor mir. Ich fange an zu lächeln. Dann spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich öffne die Augen und dreh mich um. Hinter mir eine Freundin. Sie lächelt mich an, ich lächle zurück.

Wir gehen zusammen wieder zu den anderen. Dort sitzt sie. Ich setze mich und schaue sie an. Sie schaut nicht zurück. Ich blicke auf den Boden. Fange an zu lächeln. Mein Blick geht wieder hoch. Ich fange an zu reden. Ich rede mit meinen Freunden. Sie reden mit mir. Ich schaue wieder auf die Uhr. Schon 12 Uhr. Ich fange an mich zu verabschieden. Ich Umarme meine Freunde. Dann sie. Ich gehe aus der Tür. Laufe zur Bahn. Dort angekommen blicke ich auf die Anzeige. Die Bahn kommt erst in 30 Minuten. Ich setze mich. Blicke ins Dunkle. Plötzlich wird es hell. Sie steht vor mir. Ich greife nach ihr, versuche sie zu mir zu ziehen. Es geht nicht. Es wird wieder Dunkel. Ich schaue mich um. Sitze noch immer an der Station. Es war wieder nur in meinen Gedanken. Ich schaue auf die andere Seite. Dort steht sie. Sie sieht mich. Lächelt mich an und winkt. Ich lächle und winke zurück. Dann kommt meine Bahn. Ich setze mich rein. Schaue aus dem Fenster zu ihr. Die Bahn fährt los. Sie verschwindet in der Dunkelheit. Ich sehe nichts mehr draußen. Die Bahn fährt immer weiter. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Ich blicke auf den Boden. Schließe meine Augen. Sie steht mir wieder gegenüber. Sie steht auf der anderen Seite des Bahnsteigs. Ich kann meine Augen nicht von ihr wenden. Sie schaut in meine Richtung. Ihr Blick gilt jedoch nicht mir. Ich schaue nach rechts. Dort steht jemand. Ich erkenne nicht wer es ist. Ihr Blick gilt ihm. Sie lächelt. Ich schaue zu ihr. Fange an zu ihr zu laufen. Ich laufe über die Schienen. Rufe nach ihr. Sie reagiert nicht. Ich höre ein Hupen. Ich blicke nach Rechts. Eine Bahn fährt auf mich zu. Ich versuche schnell über die Schienen zu laufen. Meine Beine bewegen sich nicht mehr. Ich schaue nach unten. Sie werden festgehalten. Ich blicke zur Bahn. Sie ist kurz vor mir. Mein Blick wandert zu ihr. Sie blickt zu mir. Ich strecke die Hand nach ihr aus. Sie ihre nach mir. Kurz bevor sich unsere Hände berühre! n trifft mich die Bahn. Ich wache auf. Schaue auf die momentane Station. Ich muss aussteigen. Ich laufe nach Hause. Meine Gedanken gelten nur ihr. Auf einmal stehe ich vor meiner Haustür. Ich hole meinen Schlüssel raus. Schließe die Tür auf. Gehe rein. Ziehe meine Schuhe aus und geh in mein Zimmer. Dort ziehe ich mich bis auf die Unterhose aus. Ich lege mich ins Bett. Meine Augen bleiben offen. Ich schaue an die Decke. Wieder beginne ich nur sie zu sehen. Ich versuche sie aus meinem Kopf zu schlagen. Es funktioniert nicht. Ich schließe meine Augen. Versuche zu schlafen. Es funktioniert nicht. Ich kann nur an sie denken. Bei allem was ich mache muss ich an sie denken. Es hört nicht auf. Meine Gedanken drehen sich nur um sie. Ich werde immer müder. Meine Augen fangen an sich zu schließen. Ich schlafe ein.

 

 

Der nächste morgen bricht an. Man hört Vogelgezwitscher von draußen. Der Wind schlägt die Rollläden leicht gegen das Fenster.

 

 

Ich wache auf. Öffne meine Augen. Schaue an die Decke. Werfe die Bettdecke von meinem Körper. Gehe aus dem Bett. Setze mich an die Bettkante. Ein Blick auf die Uhr. 10 Uhr morgens. Ich nehme mein Handy in die Hand. Keine Nachrichten. Lege es wieder weg. Ich stehe auf. Gehe zu meinem Schrank. Hole mir meine Jogginghose raus und ziehe sie an. Erneut ein Blick auf mein Handy. Ich suche nach dem Chat mit ihr. Ich schaue mir das Bild von ihr an. Sie mit einem anderen Jungen. Ich senke meinen Blick. Lege das Handy weg. Ich gehe aus meinem Zimmer. Laufe die Treppe runter. Setze mich an den Frühstückstisch. Fange an zu Essen. Ich fühle mich alleine. Esse einfach, ohne ein Wort zu sagen. Ich starre vor mich hin. Denke nur an sie. Fertig mit dem Frühstück. Ich gehe wieder in mein Zimmer. Wieder ein Blick auf mein Handy. Eine Nachricht. Sie hat geschrieben. Ich lese es. Setze mich auf meine Bettkante. Werfe das Handy weg. Drücke mein Gesicht in mein Kissen. Keine gute Nachricht für mich. Sie ist mit jemandem zusammen. Sie hat sich für jemand anderen entschieden. Ich versuche es zu verdrängen. Mein Handy blinkt auf. Wieder eine Nachricht. Nicht von ihr. Freunde wollen heute Abend feiern gehen. Ich will mit. Es soll mich ablenken. Ich versuche mich den ganzen Tag abzulenken. Es funktioniert. Ich muss nicht mehr an sie denken. Das erste mal seit langem wieder. Wie eine Befreiung. Ich bin Glücklich.

Es ist Abend. Ich gehe los. Laufe wieder zur Bahn. Setze mich hinein. Fahre los. In der Stadt treffe ich meine Freunde. Es ist schön sie alle zu sehen. Eine mir unbekannte Person ist zwischen meinen Freunden. Ich stelle mich vor. Sie ist hübsch. Wir fangen an zu reden. Ich fange an sie zu mögen. Sie scheint mich auch zu mögen. Erst gehen wir alle was Essen. Dann in den Club. Wir Tanzen, Feiern und haben Spaß. Ich schaue auf die Uhr. Schon 3 Uhr Nachts. Wir gehen aus dem Club raus. Wollen nach Hause gehen. Die Bahn kommt. Ich tausche noch mit ihr Nummern aus. Dann verabschieden wir uns. Ein schöner Abend geht zu ende. Ich Fahre nach Hause. Lege mich in mein Bett. Blicke an die Decke. Mein Handy vibriert. Ich schaue drauf. Es ist sie. Sie von heute Abend. Ich fange an zu Schmunzeln. Wir fangen an zu schreiben. Ich werde immer glücklicher. Ich beginne sie zu vergessen. Sie von heute Abend gefällt mir immer mehr. Die Tage gehen vorbei. Ich halte sehr viel Kontakt zu ihr. Es wird immer schöner mit ihr. Wir beginnen uns zu verabreden. Ich verliebe mich in sie. Sie verliebt sich in mich. Ich habe nur noch sie im Kopf. Sie macht mich Glücklich.

Dann, ein lauter Knall. Ich schrecke auf. Plötzlich sehe ich mich wieder in der Dusche. Ich sitze noch immer hier. Ich bin eingeschlafen. Das alles ist nicht passiert. Das Wasser prasselt noch immer auf meinen Rücken. Ich stehe auf. Mache es aus. Ich gehe aus der Dusche raus. Schaue auf die Uhr. Es ist 24 Uhr. Ich ziehe mir meinen Schlafanzug an. Lege mich in mein Bett. Schließe die Augen. Ich fange an einzuschlafen. Der Gedanke „Das Leben könnte ohne Gedanken viel einfacher sein, es wäre jedoch langweiliger“ geht durch meinen Kopf. Ich schmunzle und Schlafe ein.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.01.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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