Rebecca Hahn

In altera orbis – Die Rückkehr nach Haus (Teil 1)

Die ersten silbrigen Lichtstrahlen blitzen wie kleine Glühwürmchen in der Nacht, durch die Blätter des Waldes. Noch ganz geschwächt von der langen Reise und genauso verschlafen hüllte mich noch immer der Nebel, schützend und umschmeichelnd ein.

Das Ziel wart nicht mehr so weit weg das konnte ich so vertraut spüren. Ich roch die mir so vertrauten Düfte meiner Kindheit doch es lag noch ein anderer Duft in der Luft. Er biss mir in der Nase, es roch nach Zerstörung und war so still das es mir einen ängstlichen, kalten Schauer in Mark und Bein drückte.

 Etwas gelähmt von dem Duft und dieser erdrückenden Stille versuchte ich dennoch meinen Weg nach Hause fortzusetzen. So löschte ich das am Abend vorher entzündete Feuer und packte meine Sachen zusammen. Doch noch immer überkam mich das schmerzliche Gefühl das irgendetwas nicht stimmte.
Dennoch zog mein Name und das Wissen meiner Herkunft trotz sämtlichen Schmerz und trotz jeder Warnung die mir in Kindheitstagen zugetragen wieder hier her. Meine Heimat sie rief nach mir und so folgte ich nach so langer Zeit und trotz solcher Angst was mich erwartet Ihrem ruf zurück.

Ich lief weiter durch den so stark erscheinenden Wald, hörte das rauschen des Windes in den Blättern, schaute in den Himmel um zu suchen nach etwas vertrautem. Ich wusste mich trennten nur noch wenige Stunden von meiner Vergangenheit und wieder erinnerte ich mich an die Warnung die sie mir einst mitgaben.
 
Die Umgebung wurde mir von Zeit zu Zeit immer vertrauter, doch so  bemerkte ich auch das nichts mehr so wart wie früher. Ich lief immer weiter dem Anwesen meiner Kindheit entgegen und meine Schritte wurden immer schwerer als ich sah was hier einst geschah. Als ich mein Ziel erreichte, sank ich in die Knie und durch meinen Körper zog ein brennen, ein Schmerz wie ich Ihn noch nie zu spüren vermochte.

Hatten Sie alle Recht? War Ihre Warnung doch ernst gemeint? Alles was hier einst war, zog sich vor meinen Augen nur noch in Trümmern dahin. Eine tödliche Stille zog sich über die Welt und sie trieb mir Tränen in die Augen.

Wo wart die einst hier herrschende Fröhlichkeit hin? Wo wart mein Vater, dem ich doch immer folgen wollte, vor dem Sie mich einst warnten.
Einige Nächte lag ich hier, konnte mich vor Entsetzen und Trauer kein Stück bewegen. So rief ich seinen Namen, fragte warum. Und begann noch mehr zu glauben was sie mir damals sagten. Und wieder begann ich eine lange Reise, eine Flucht vor allem was einst war.
  
Ich rannte vor mir selber weg und suchte Schutz in der Anderswelt zwischen Träumen und Erinnerungen. Lies verbergen was ich einst war. Wechselte meinen Namen, denn so wollte ich wie meine Heimat nicht mehr, nicht mehr die sein die ich einst war.  Verschloss in mir mein kleines Herz, dass so laut nach seiner Heimat rief.

So legte ich mich in einen langen Schlaf, bettete mich in meinem Schmerz zu ruh. Suchte die Zuflucht in dem was durch meine Gene floss. Denn einst mein Vater mir doch sagte  „ Ein Traum wird dich holen, dich auserwähl´n.  Flieg mit Ihm dahin, lass Märchen dir erzähl´n! Und kann ich einmal nicht bei dir sein,
so schleich ich mich in deine Träume ein.“

So schlief ich ein mit den Worten meines Vaters. Die schon so lang ich in meinem Herzen verwahrte.



 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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