Alfred Koll

Zuvor hieß es noch WIR .. , nun heißt es: “Ich schaffe das.“

Worauf ich anspielen möchte, wird nachvollziehen können, wer die Sendung mit Anne Will, am 28.2.16 verfolgt hat, wo die Kanzlerin versuchte, eine Stunde lang, Rede und Antwort zu stehen, zu ihrer Flüchtlingspolitik.
Dass es weiterhin keine Obergrenze für sie gibt, das war ja schon klar und davon ließ sie sich bisher auch nicht abbringen. Was allerdings neu war und was wohl zur Beruhigung der Bevölkerung gedacht war, war ihr Eingeständnis, dass sie keinen Plan B hat.Damit wollte sie wahrscheinlich suggerieren, wie sicher sie sich war, dass alles gut würde.
Ich hingegen fand es passend zu der Verantwortungslosigkeit, wie bisher vorgegangen wurde. Kein Vernünftiger und verantwortungsbewusster Mensch kann sich, bei einem mehr als zweifelhaften Unternehmen, so sicher sein, dass nicht etwas schief gehen könnte und dafür sollte es – muss es – einen Plan B geben.

Ihr Auftritt war so, wie man ihn von ihr gewohnt ist, scheinbar bescheiden, aber sehr clever und geschickt den Fragen ausweichend, die ihr nicht passten.Um die Masse zu überzeugen gab sie sich betont mütterlich, fürsorglich - engagiert und sie ließ es an reichlichen Emotionen nicht fehlen, weil sie schon längst erkannt hat, dass sie die Mehrheit der Bevölkerung damit am leichtesten manipulieren kann.
Von den Zuschauern vor Ort gab es auch hin und wieder Applaus, wobei ich mir nicht sicher bin, wer applaudierte, denn verschiedentlich hatte ich den Eindruck, dass die Gesichter und ihr Ausdruck, mit dem Applaus nicht ganz authentisch waren und erst nach dem Applaus eingeblendet wurden. Ich weiß, dass es keine ungewöhnliche Praxis des TV ist, Applaus einzuspielen, oder aber die Gäste von Animateuren dazu aufgefordert werden.

Allein der Ausdruck: Flüchtlinge führt schon in eine ganz falsche Richtung. In Deutschland ist auf dem üblichen Weg noch kein wirklicher Flüchtling eingetroffen, denn der Grund ihrer Flucht wurde bereits durch das erste Aufnehmerland eliminiert. Es sei denn, man wollte diesen Ländern unterstellen, dass sie die Gründe fortgesetzt zu haben - sprich Gefahr für Leib und Leben - d.h. die weiter geleiteten Flüchtlinge sind entweder als Zuwanderer anzusehen oder als Umsiedler. Aber da man mit Umsiedlern und Zuwanderern nicht so auf die Tränendrüse drücken kann, wie man das mit Flüchtlingen kann, scheint die Bezeichnung besser in das Konzept der Flüchtlingspolitik zu passen. Aber vor allem in das Konzept der BKlerin und was sie für ein Konzept hat, darüber kann nur spekuliert werden.
So spekuliert z.B. Horst Seehofer, das der Kanzlerin eine Vision von einem anderen Deutschland vorschwebt. Der Meinung schließe ich mich an, weil die bisherige Vorgehensweise das bestätigt hat und sie selbst einmal äußerte, dass Deutschland in ein paar Jahren nicht wieder zu erkennen sei. Nur die Frage ist; was gefällt ihr an Deutschland nicht?
Die Masse der deutschen Gesellschaft ist doch genau so, worauf ihre Vorgänger hin gearbeitet haben. Brav, folgsam, Obrigkeitshörig und nicht zuletzt; linientreu, was die Wahlen betrifft.

Zuvor hat es noch keinen Kanzler gegeben, der Probleme mit der Mehrheit gehabt hätte, da muss doch die Frage erlaubt sein, was dieser Person vorschwebt und nicht gefällt an Deutschland, so wie es ist. Ich möchte ihr ja nicht unterstellen, dass sie das Modell der ehemaligen DDR im Hinterkopf hat, aber eines ist klar, bei den Privilegien, die ihr von dem Regime, zu ihrer Zeit, zugestanden wurden, hätte sie höchstwahrscheinlich daran gehindert, mit der Masse auf die Barrikaden zugehen und gemeinsam mit ihr zu rufen: Wir sind das Volk! Es ist gewiss auch kein Zufall, dass sie im Osten Deutschlands unbeliebter ist als im Westen. Aber was soll den Wessis denn schon passieren? Schließlich leben wir in einer Demokratie. Das alleine schon, sichert uns den Frieden und daran können die Paar Flüchtlinge (Zuwanderer) auch nichts ändern.
Aber das müssten sie doch eigentlich, wenn der Kanzlerin ein anderes Deutschland vorschwebt. Ergo, solange Deutschland noch nicht anders ist, liegt es daran, dass es noch nicht genug Flüchtlinge sind.

Und wenn sie jetzt anklingen läßt: Ich schaffe das, dann nicht, weil sie vom Größenwahn umzingelt ist, sondern weil ihr immer mehr der Wind der Gegner ins Gesicht bläst und sie immer noch der Meinung ist, dass sie quasi alles im Alleingang bewältigen kann. Wie es sich zur Zeit darstellt, hat sie noch genug Vasallen, die ihre Politik unterstützen.
So wie sie derzeit einmal äußerte, wenn verschiedenes nicht so stattfand, wie sie sich das vorstellte: „Dann ist Deutschland nicht mehr mein Land.“ So hat sie den Spruch mittlerweile auf Europa ausgedehnt. Das erinnert mich sehr stark an die Ambitionen im Kleinen,wie sie Obama im Großen hat - dem das zudem sehr gelegen käme, dann könnte er Europa, zur gegebenen Zeit, mit einem Handstreich einkassieren.

Aufwind hat die Einzelkämpferin möglicherweise durch eine neue Umfrage bekommen, wo sie in der Beliebtheitsskala wieder einen kleinen Schritt nach vorne gemacht hat. Nun weiß man ja nicht, wer alles befragt wurde, sollten dazu auch ein Teil ihrer geliebten Flüchtlinge gehört haben, dann ist das nicht verwunderlich und das Festhalten an ihrer Politik trüge schon die ersten Früchte und würde all jene Lügen strafen, die nicht ihrer Meinung sind.

Und was nimmt sich denn ihr Stellvertreter, dieser Gabriel überhaupt heraus. Der wagt sich doch tatsächlich auszuscheren und sie darauf hinzuweisen, in ihrem Eifer, nicht das eigene Volk zu vernachlässigen. Bestimmt geben ihr viele weniger Betroffene und Ahnungslose recht und bemitleiden sie vielleicht dafür, dass er ihr dermaßen in den Rücken fällt.
Die Arme Frau wird ja immer einsamer!
Wenn ich meine bescheidene Rente von monatlich 714 € zu Grunde lege und das nach 40 Arbeitsjahren, dann erübrigt sich für mich die Frage, ob Hr. Gabriel mit seiner Forderung - etwas mehr für das eigene Volk zu tun - im Recht ist. Natürlich hat er recht, aber scheinbar sind die meisten Bürger schon soweit manipuliert, dass ihnen das Wohl der Pseudoflüchtlinge mehr am Herzen liegt, als das Eigene. Dann dürfen wir weiter gespannt sein, wie alles weiter geht. Ein wenig rumort es zwar in der Koalition, aber sie werden es nicht übertreiben, sonst würde die Masse zu sehr aufgeschreckt und evtl. auch noch aufwachen und alles durchschauen was man ihr vorgaukelt und davon könnten sie beide nichts profitieren.
Man wird sehen, die nächsten Wahlen stehen bevor.
Es liegt mir ja auf der Zunge ein ehrliches Heil auf Deutschland auszurufen, aber selbst das ist zu gefährlich, denn es könnte bei so vielen gutmütigen und braven Bürgern, Assoziationen auslösen, die sie bemüßigen könnten, diesen Beitrag sperren zu lassen.
Anstelle dessen lasse ich es bei der Hoffnung: alles wird gut, denn die Bundeskanzlerin und Co. werden ihr Bestes geben, vor allem dann, wenn sie merken, dass sich die Flamme an der Lunte, die sie selbst angezündet haben, gefährlich nah einem unberechenbaren Feuerwerk nähert. Oder aber, sie haben für den Fall doch einen Plan B, der sie rechtzeitig in Sicherheit bringt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.03.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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