Peter Kröger

Neapel



 
Gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann die Schönheit Neapels, so Franco.
Einerseits die sogenannte äußere Schönheit, andererseits die innere, die sich auch dem geneigten Betrachter in aller Regel erst auf den zweiten Blick erschließt, denn gerade für das Erkennen der inneren Schönheit benötigen wir eine Bereitschaft des Empfindens, die wir immer wieder aufs Neue entwickeln müssen. Neapel, so Franco, ist eine Schönheit, zweifellos, wie keine andere aber der Ausdruck eines Verhältnisses, nämlich dem zwischen Außen und Innen, gewissermaßen einer Verschwebung zwischen den Welten, so Franco lachend zu mir. Diese Verschwebung ist Neapel, und Neapel ist die Verschwebung und der zweite Blick. Wenn ich in Neapel bin, werde ich ganz erster, dann ganz zweiter Blick, ein Beobachter äußerer und innerer Schönheit, sozusagen ein Verschwebungsprotokollant, ein Freund, ja, ein Empfinder. Du musst wissen, so Franco, Freund zu sein ist ein Glück, Neapel und ich sind Freunde, die vielen lauten und leisen Seiten der Stadt begegnen mir, wie man sagt, auf Schritt und Tritt, sie umfangen und umschließen mich. Jemand ist bei mir, so Franco, solange Neapel bei mir ist. Ich kann jederzeit fortgehen, Neapel verlassen, und ich verlasse Neapel, komme wieder, gehe erneut. Ein verirrtes Leben wird mich dahinraffen, irgendwann fällt der Vorhang, aber Neapel wird strahlen und seine Welten verschweben. Egal wo es geschehen mag, es geschieht in Neapel, so Franco. Glaube mir, ich laufe die Via Toledo entlang bis Plebiscito und träume. Von Neapels Schönheit träume ich und dem zweiten Blick.

 

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