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Tja, wer kennt Sie nicht die verfilmte Geschichte
über das Murmeltier, welches einem täglich grüßt ...
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Wo einem dass manchmal widerfährt, was man als eine
plötzliche Verschiebung der Zeit- und Bewusstseinsebenen
bezeichnen könnte. Ein Déjà-vue gleichsam.
Was meinen Student-Sohn dazu verleitete,
am Ostermontag, seinem IST-ZEIT-Erzeuger
„als österliches Geschenk" das Murmeltier-Ur-Buch
von Ken Grimwood, (Titel: Replay, die zweite Chance)
auf E-Bay final zu ersteigern …
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Ein Buch wie ich, leicht angegraut an den Ecken,
abgewetzter Wert „nur noch zwofuchzig" inklusive Porto.
Welches als Taschenbuch, im Laufe der nächsten Woche
bei Nachbar‘s oder in ner` Verpackstation aufschlägt.
Was die wenigsten wissen, ist die Tatsache,
dass ich es auch nicht wusste ... dass ... anscheinend
bereits 1987 Ken Grimwood einen bewegenden Roman
geschaffen hatte, der erfolgreich die schlimmsten
Zeitschleifen-Klischees umgeht, welche vor- und nach Ihm
bislang verfilmt wurden.
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Nun zum ursprünglichen Buch-Inhalt:
Der Protagonist Jeff Winston stirbt mit 43 Jahren an Herzversagen.
Er wird jäh herausgerissen aus einem Leben ohne Luxus,
ohne Kinder, mit Geldsorgen und einem Job, der sie grade mal
über Wasser hält.
Ein Körper, mit einem gesunden Herzen und ein Verstand,
der sich an die Zukunft erinnern kann.
Nachdem Jeff sich von seiner Verwirrung erholt hat, setzt er
alles daran, diese (seine) Zukunft zu ändern, reich zu werden,
mehr Glück in der Liebe zu finden.
Eine zweite Chance bekommt man schließlich nicht noch einmal, oder?
Er irrt sich, denn das Sterben und Erwachen geht weiter.
Alle 43 Jahre neu. Seine Leben verlaufen jedes Mal anders,
geleitet von Freude, Frustration, Trauer.
Er beschließt, sein Wissen über die Zukunft gewinnbringend zu nutzen,
andere Wege als beim ersten Mal einzuschlagen. Er versucht das Leben
für sich und die Welt besser zu machen.
Was wäre, wenn man im Voraus wüsste, dass katastrophale Ereignisse
eintreten werden? Wenn man sie verhindern könnte?
Doch Geld und Macht alleine sind offenbar nicht alles.
Denn Jeff erlebt nicht nur diesen einen Replay, und jedes Leben hält
eine andere Variante für ihn bereit, befreit ihn nicht aus dem Albtraum,
aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint:
Denn das Sterben und Wiedererwachen nimmt für Jeff kein Ende ...
* * * * * *
Nun, das sind „im Groben" die Buchdeckel-Fakten,
welche von der weitaus später verfilmten Komödie
mit Bill Murray und Andie McDowell diametral abweichen.
Also, bis der 400 Seiten starke Wälzer eintrudelt,
und ich‘s vermutlich „in einem Rutsch" durchlese …
Stell‘ ich Vorab-Vermutungen an, wie ES denn mir
„nicht nur" gedanklich erginge, so als „Wiederkehrer".
Wie wäre es, wenn Ich noch einmal leben könnte?
Und noch einmal? Und immer wieder ... noch mal zurück
gehen könnte auf LOS?
Begangene Fehler restlos auszubügeln,
wer wünscht sich das nicht gelegentlich?
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Speziell mir ereilt sich dieser Gedanke ständig,
in stetig gewandelter Familien-Form und im
gnadenlosen medialen Schaffensalltag.
Hatte bereits mehrfach angeregte Diskurse
mit meinen Kindern, wie Sie dies beurteilen,
Ihre derzeitige Multitask-Bulimie-Medienlandschaft,
welche bereits seit Jahren „aus dem Ruder" läuft.
Aus dem Ruder deshalb, weil dies „als Parabel" angedeutet,
wie folgt ein Sinnbild unseres schnelllebigen Daseins darstellt,
wo „meiner-einer" an der Gesellschafts-Entwicklung zweifelt:
* * * * * *
Indem man FRÜHER (als Beispiel) einen Ruder-Achter
mit einem Steuermann plus Megaphon brauchte, damit
ein Medallien-Ruhm oder R(h)ein-GEWINN sich einstellt,
wenn „alle 9e" gemeinsam auf dem Siegerpodest stehen.
HEUTZUTAGE hat man „den Achter" auf fünf Ruderer
betriebs-reduziert und drei hochbezahlte BWL-Studierte
Netzwerk-Trockenruderer sagen abwechselnd „wo es langgeht".
Bei jetzt dreifacher Geschwindigkeit größeren Ruderblättern
und verkleinerter Kanallänge, sowie demnächst billigere
Zeitarbeits-Ruderer, die als nächster Gewinn geordert werden,
damit der Halbjahres-Umsatz sich erneut steigert.
Man hat zwar seither nichts mehr nennenswertes gewonnen,
dies ist aber irrelevant, da die 2 Mega-Fon Gewinnler und der
Vor-Trommler, sich die eingesparten Lohnkosten „als Boni" teilen.
Die arbeitsluseren analogen Ruder-Sklaven dem Staat
und dem Steuerzahler überverantworten, sowie das alte Boot
von wechselnden Hedge-Fonts-Steuerhinterziehern, mit Sitz
in Lichtenstein, „legal" hinter Tschechien generalüberholen lassen.
* * * * * *
Nun, diese Parabel lässt sich „nicht nur" auf meine erlernte
Medienlandschaft umsetzen, wo teilweise Erzeugnisse
erstellt werden, auf die DIE MENSCHHEIT nicht gewartet hat.
Die Frage, wie komme ich wieder ANALOG dahin,
wo viele glücklicher, freier waren, ohne permanente
globale Vernetzung, bei latenter Überwachung.
Wo der Tag „mehr kreative Struktur hatte",
ohne ständig „für alle Zeitdiebe" präsent zu sein.
Schicksal und Bestimmung - gibt es so was im alltäglichen Leben.
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Was wäre wenn? Ja was wäre, wenn Ich zwangsverträglich
ins Jahr 1975 in der Zeit zurückreiste und als 18-jähriger
mit dem Wissen der letzten Jahre erwache, welches im
Millennium 2000 wiederholt endet, nach 43 Jahren.
Was hätte das für Auswirkungen für mich?
Es ist nicht nur eine spannende utopische Geschichte,
sondern meiner Ansicht nach auch ein interessantes philosophisches
Denkschema über den Sinn des Lebens, die Suche nach dem Glück
und die Akzeptanz eigener Entscheidungen.
Mit jeder Reinkarnation werden meine Motive, Wünsche, Ziele, Ansichten
ein kleines bisschen oder auch radikal verändert. Welche teilweise
philosophischen Ansichten gewinne ich diesmal.
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Zurückgeworfen sein in eine frühere Zeit, in sein früheres Leben,
und dabei seine gesammelte Lebenserfahrung mitnehmen – das ist
ein reizvolles Thema. Schließlich zeichnet es den Menschen aus, sein Leben
vorausschauend planen und vergangene Ereignisse beurteilen zu können.
Wie viel Einfluss hat der Mensch auf sein Leben? Ist Liebe vorbestimmt
oder entspringt jede Begegnung einem zufälligen Zusammentreffen
kleinster Begebenheiten?
Unangenehm könnte durchaus sein, dass man sich in eine Zeit zurückversetzt sieht,
welche nur ungern ein zweites Mal durchlebt werden möchte.
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Wenn ich somit wieder 18 Lenze wäre, mit der Erfahrung von 40 Jahren,
so wäre meine derzeitige Frau gerade erst 11 und „meine Damalige"
zwar schon über 16, mit ihrem naiven Erste-Liebe-Charme,
der 10 Jahre später in einem Gefühls-Chaos endete, für mich.
Will ich „jetzt-18" ein spät-pubertäres Mädchen im Schlepptau,
mit pseudo-christlichen Bildungs-Beamten-Eltern, deren Denkweise
mich damals schon langzeitlich nervten.
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Man(n) ist bestimmt versucht, in seinen ersten Leben, sich noch banale
Wünsche zu erfüllen. Je öfter er allerdings wiedergeboren wird,
umso mehr treten vermutlich „diese Dinge" in den Hintergrund.
Ist ES die neu erwachte Sexualität, die ich ausleben könnte,
aber spätestens nach 129 Jahren, in der dritten +? Wiederholung
„Sex an sich, als Ding und die Spätfolgen" peripher als
zunehmend lästig empfinde …
Soll ich mich überhaupt noch binden, wenn nach vielen Ehejahren
in den meisten beschränkten Horizont-Beziehungen „von Ihr"
über die richtige Aufhängung „einer Toilettenrolle" ein biblischer Streit
vom Zaun gebrochen wird; so als einzelnes Beispiel von vielen,
wo der sozialverträgliche Mann den nahen Tod, irgendwann „als Erlösung"
erachtet und desterwegen partout nicht zum Vorsorge-Arzt will.
* * * * * *
Somit sind „jedesmal neue 25 Jahre" eine göttliche Fügung des Schicksals,
über ein selbstbestimmtes Leben, dass einem irgendein „Matrix-Planer"
als marginale Fehlfunktion aufs ledierte Auge gedrückt hat,
quasi eine Zeitbeben-Anomalie im Weltgefüge-Strudel.
Weil einer wie ich mich „sich in der Zwischenzeit" letztendlich „doch"
für den analogen Beruf eines „nunmehr begehrten" Jazz-Berufsmusikers
entschieden hatte, mit dem angehäuften musikalischen und
mehrsprachlichem Wissen der kommender Dekaden, somit
meinen erweiterten Horizont weitaus befriedigender auskoste …
Als Kinder mit wechselnden Lebenspartnern in die Welt zu setzen,
deren Aufwachsen Ich letztendlich nicht erleben werde.
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Könnte somit, mit den Apple-Aktien, die Ich jedes Mal erwerbe,
z.B. im wärmeren Süd-Frankreich eine Jazz-Orchesterschule
ins Leben rufen, die seines Gleichen sucht, weil ich‘s jedes mal
erneut „kostenlos für alle Glaubensrichtungen" durchfinanziere.
Versuche ich permanent meinem Jazzmusik-Vater „das Rauchen"
abzugewöhnen, damit Er, wenn Ich knapp über 30 bin, nie-wieder
Qualvoll wegstirbt … weil Richard.S. den Krebs wissentlich ignorierte !?
Ich ABER IHN, als Slide-Trombone-Prinzipal über mein Ableben hinaus,
als musikalischen Stiftungs-Verwalter einsetzen möchte, AUCH DESHALB,
um UNSERE internationale gut-bestückte BIG BAND am Leben erhalten ...
… und-so-weiter … … und-so-weiter …
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Lohnt es sich die Mühen, Monate eines gelebten Lebens
noch einmal durchzustehen, alles schon zu wissen
und dabei trotzdem das Ziel zu kennen.
Es war meine eigene Vergangenheit. Was würde ich ändern?
Wäre überhaupt eine Veränderung möglich?
Wofür Unmengen von Geld anhäufen, wenn davon doch nichts bleibt.
Würde mich das viele Geld überhaupt glücklich machen?
Würden stete humanitäre Hilfsaktionen „das wiederkehrende Leid",
globalen erträglich lindern, wenn „immer wieder" 10% der Multireichen
die Rest-90% des Empire-Planeten ausbeutend annektieren …
Und was ist nun mit meinen Kindern, oder derzeitigen Frau.
Haben Sie niemals existiert oder lebt sie in einem parallelen
Zeitstrang, oder Multiuniversum weiter?
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Das perfekte Leben ist offensichtlich eine Illusion.
Lässt sich das Leben austricksen? Muss man Schritt für Schritt
alles noch einmal exakt so durchleben wie beim ersten Mal
oder gibt es Abkürzungen zum Ziel?
Je öfter die Wiederholungen, was ich ja am Anfang nicht wahrnehme,
desto sinnloser erscheinen Sie, bis man an einem Punkt angelangt,
an dem einer, wie Ich eventuell aufgibt, sich treiben lässt.
Was geschieht wenn ich bereits irgendwann vor Ablauf
der festgesetzten Frist, einen geplanten „suizid begehe",
da ich absehbar, nicht mehr der Zeitschleife entkomme … !?
* * * * * *
Somit durchlebt man einen großen Teil seines Lebens
immer wieder. Merkt bald, dass in den verschiedenen Varianten,
in denen man sein Leben gestaltet, immer neue Fehler macht.
Aber jedes Wiedererwachen stellt eine neue Möglichkeit dar,
das Beste daraus zu machen. Doch anders bedeutet, wie so oft,
nicht immer auch besser.
Umso älter man wird, umso öfter stellt man sich die "Was-wäre-wenn"-Frage.
Was wäre, wenn ich mich in der Schule mehr angestrengt hätte?
Wenn ich studiert, einen anderen Beruf hätte? Wenn ich damals …?
Wenn, wenn, wenn...
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Zerbricht man nicht, fast an der Erkenntnis, dass keine der endlosen
wahrgenommen Chancen über einen Tod hinaus Bestand hat.
Wäre es nicht verlockend, wenn man dem Diktat des Kalenders entfliehen
und die Uhr noch einmal zurückdrehen könnte?
Was für ein bedrückender Gedanke, im zweiten Moment.
Hat ein „metaphysischer Planer" eine Weiche falsch gestellt,
und man ist plötzlich auf der falschen Seite aufgewacht.
Dies hier war ein falscher Tag, ein falsches Leben.
Kommt man ungefragt in die Lage, noch mal über jeden bereits
gemachten Schritt entscheiden zu können. Was passiert wohl,
wenn man das Schicksal selbst in die Hand nimmt, oder noch besser,
wenn „einem" das Schicksal „an die Hand" nimmt !?
* * * * * *
Doch die nächste Wiederholung wartet schon.
Alles hängt eben mit Allem zusammen.
Selbst wenn man die kleinste Änderung macht,
kann das schon große Auswirkungen haben und alles verändern.
Die Erkenntnis ist doch, das alles seine Ordnung hat,
selbst wenn es für uns Menschen wie Chaos vorkommt.
Nur weil wir grundlegenden Zusammenhänge nicht verstehen,
treffen wir jeden Moment Entscheidungen, die wie ein Puzzle-Stück
ein Bild ergeben. Entscheiden wir anders, so ist auch das Bild völlig anders.
* * * * * *
Biegt man nicht zwangsläufig irgendwann einmal falsch ab und verpasst so
die große Liebe um Sekunden? Denn wir sind Opfer unserer Sprache,
Gefangene im Alltagsgeschwätz, das ihre innere Leere und Einsamkeit dokumentiert
und die Banalität und Oberflächlichkeit unser Welt offenbart.
Wir können nicht mehr miteinander reden, weil alle nicht mehr denken können;
unsereins kann nicht mehr denken, weil wir nichts mehr bewegen können,
weil alle keine Leidenschaften mehr empfinden; können nicht mehr sein,
können irgend jemand, irgend etwas werden; da wir unsere eigene Identität
verloren haben, wir sie immer nur die anderen, wir sind vertauschbar.
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Dieser Gedanke war auch Leitmotiv in den philosophischen Schriften
des Psychoanalytikers und Philosophen Pierre Janet. "Alles, was einmal existiert hat",
glaubte er, "existiert immer noch fort an einem Ort, den wir nicht begreifen,
an den wir uns nicht begeben können."
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Die Zukunft war immer da, und desgleichen die Vergangenheit.
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Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Egbert Schmitt).
Der Beitrag wurde von Egbert Schmitt auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.03.2016.
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