Harry Schloßmacher

Moderne Mär vom lieben "Atombomben-Wolf"


 
Es war einmal ein cleverer Wolf, der unbedingt Atombomben bauen wollte. Die Schafe in der Umgebung wurden dadurch noch unruhiger und wollten dies unbedingt verhindern.
Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Verhandlungs-Schafe herbei und hofierten dem Wolf viele, viele Jahre lang. Brachten ihm viele Geschenke mit (Wie die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland seinerzeit) und baten und flehten ihn an: Bitte, bitte, lieber Wolf, baue doch diese schrecklichen Atombomben nicht! Als dies aber garnicht half, begannen sie, ihn zu piksen.
 
Der böse Wolf aber wußte sofort, auch noch soviele Schafe konnten ihm nichts anhaben. Also gaukelte er ihnen jedesmal, wenn sie wieder kamen, was vor - damit er wieder seine Ruhe hatte. Und wurden sie besonders aufdringlich und glaubten ihm mal nicht, dann ließ er sie auch sein Revier erkunden. Aber nur die Stellen, die ihm genehm und unverdächtig waren. Dann waren die dummen Schafe wieder überglücklich, daß sie ihre Spezialisten schicken durften und feierten dies als Riesen-Erfolg. Der böse Wolf dachte aber nicht im geringsten daran, sein Fern-Ziel, eines Tages eigene Atombomben zu besitzen, aufzugeben.
 
Aber selbst den weltfremden Schafen wurde es irgendwann zu blöde, immer nur zu verhandeln, zu verhandeln, zu verhandeln... Auch hatten sie irgendwie erfahren, daß der clevere Wolf von ihren ganzen Aufwartungen und Angeboten garnichts hielt. Der "Atom-Wolf" soll nämlich fleißig an seiner Bombe weiterbauen, munkelte man unter den Schafen. Und dann dachten sie, müssen wir uns etwas ganz anderes einfallen lassen.
 
Sie wählten auch einen Wolf zum Anführer. Vor ihm hatte der Atombomben-Wolf dann schon deutlich mehr Respekt. Ein richtiger Wolf respektiert und fürchtet eben nur Wölfe! Hunderte Schafe können kommen, die jucken ihm nicht im geringsten. Das wissen naive Verhandlungs-Schafe aber anscheinend nicht. Irgendwie, dachte der schlaue Wolf sich, haben die sogar Ähnlichkeit mit den Hühnern, die immer wieder gegen dieselbe Wand laufen...unentwegt...ohne je entscheidende, effektive Fortschritte zu machen. Aber mir soll's mehr als Recht sein - ist ja deren Problem.
Und weil der neue Anführer-Wolf der Schafe (und dessen Freunde) drohten, ihn zu vernichten, wenn er nicht endlich pariert, hätte er fast sein Atombomben-Programm aufgegeben. Da aber machten die realitätsfernen Schafe erneut einen schwerwiegenden Fehler: Sie wurden wieder rückfällig und setzten den fast erfolgreichen Leit-Wolf wieder ab.
 
Unserem gewieften Wolf war da sofort klar, jetzt kommen wieder jahrelang die kindlichen Schafe an und in der Zeit kann ich in Ruhe an meiner Bombe weiterbauen. Und so war es dann auch ... erneut baten, flehten sie und wollten ihn zur Strafe auch etwas picksen. Mit den Methoden, die nachweislich viele, viele Jahre lang völlig ohne Erfolg waren, wollten sie ihn jetzt wieder beeindrucken. Sind die doof, dachte sich der Atom-Wolf noch und gaukelte ihnen wie früher immer dann etwas vor, wenn es ihm wieder zu bunt wurde.
 
Der schlaue Wolf wußte auch, daß sich die Schafe in eine Sackgasse manövriert hatten, aus der sie nur noch unorthodox rauskamen: Welcher Wolf ändert bei Schafen schon seine wichtigen Pläne? Und erst garnicht, wenn diese dann auch noch so minderbemittelt sind, ihm ihre Langzeit-Strategie vorschnell zu verraten: Egal, was du letztlich auch machst, Wolf, wir werden immer nur verhandeln, verhandeln, verhandeln. Wir sind nämlich völlig besessen davon und kennen leider auch nichts anderes. Wir werden dich auch ab und zu etwas picksen, aber habe keine Angst, wir werden unseren Wolf nicht mehr holen.
 
Ob unser Vorgehen zum Erfolg führt, ist uns letztlich auch schnuppe. Hauptsache, es bleibt alles schön friedlich und wir machen in Dauer-Aktionismus und Menschenrechten. Und solltest du irgendwann deine Atombomben haben ... Pech gehabt ... was soll's? Für den Fall haben wir nun ganz und gar kein Konzept und Rezept. Das würde ja auch heißen, daß unser aufwendiges Friedenskonzept völlig versagt hätte, zumindest bei Wölfen nutzlos wäre. Und das wollen wir beim besten Willen nicht einsehen, geschweige akzeptieren! Die totale Erfolgslosigkeit würde sich ja bei den anderen Wölfen rundsprechen und dann bekämen wir auch dort nichts mehr geregelt.
 
... Dann bin ich ja aus dem Schneider, dachte unser böser Wolf. Diese Schafe sind ja noch viel harmloser als Papiertiger! Jetzt brauche ich mit Vorgaukeln, Gespräche führen und harmlose Experten reinlassen nur noch etwas Zeit zu schinden. Und sobald die Schafe antanzten, lachten er und seine Rudelfreunde sich halbtot:  "Ach, da kommen die Laschies schon wieder!"
... Und eines Tages konnte er laut und äußerst erfreut den Schafen zurufen: Ihr braucht nicht mehr zu kommen, ich habe die geliebten Atombomben endlich ! ! !
 
Die naiven Verhandlungs-Schafe waren nun mit ihrem Latein völlig am Ende und arbeitslos. Der starke Atom-Wolf wollte nämlich nur noch Krieg führen und brauchte jetzt nicht mehr mit dummen Schafen zu verhandeln.
Gebannt starrten auch die anderen "Atombombenwölfe" auf das gelungene Lehrstück "Wie ich mit Schafen Schlitten fahre". Sie wurden jetzt auch immer wilder bzw. frecher - wollten nur noch Atombomben bauen und freuten sich ungemein: Ist das doch herrlich, daß Schafe in der Welt  ( noch ! ! )  das Sagen haben ...
 
Vielgerühmte Diplomatie und ihr ach so hochgelobtes Kind  "Verhandlungen" müssen jetzt also zeigen, daß sie besser und effektiver sind als Gewaltanwendungen. Das ist jetzt der entscheidende Härtetest! Zuckerbrot haben sie bereits reichlich gegeben - aber wo bleibt die Peitsche ? ?
 
Gelingt es dem - insbesondere von Europäern so favourisierten - Zweigespann "Diplomatie + Verhandlungen" nämlich nicht, besagte Atomwaffen zu verhindern, so hätte nicht nur die Menschheit ein Riesenproblem. Diplomatie wäre dann - zumindest bei internationalen Konflikten mit "Wölfen" - völlig untauglich ! ! Was sich vorher unentwegt und großmäulig als politisches Allheilmittel anpreist, letztlich aber nichts erreicht und auf der ganzen Linie versagt, ist halt ein Flop und somit OUT !
 
Unter uns ;-)) gesagt/geschrieben :
Ich gehe sogar jede Wette ein, daß es "der Diplomatie" bzw. Diplomaten nicht gelingen wird, die Atom-Bewaffnung des Bösen Wolfs zu verhindern  ! ! !
 
Wie gesagt,  JEDE  Wette ...
Und was bekomme ich, wenn eines Tages die Wette von mir gewonnen wird ?  ;-))
 

Die Schafe und Pazifisten dieser Welt müssen endlich einsehen, daß sie quasi ausgedient haben. Sie sind höchstens noch in der Lage, Kleinklein-Politik in unbedeutenden und noch ruhigen Regionen der Erde zu betreiben - mehr so Hobby- oder Sonntags-Verhandlungen zu führen. Wo es um nicht viel geht und nur nette Harmonie/Keep smiling-Treffen angesagt sind.
 
Wo aber in strategischen / militärischen / rohstoffmäßigen / etc., Brennpunkten der Welt äußerst unfreundliche, gefährliche Wölfe und auch Selbstmord-Attentäter (u.ä.) agieren, da bekommt Diplomatie kein Bein mehr auf die Erde !
Ob in Nord-Korea (Seit vielen Jahren dasselbe Verhandlungs-Trauerspiel und Boykott-Zirkus wie beim Iran ! ), im Jemen, in Somalia, Pakistan, Israel-Palästina, im Iran, etc., etc., -
nichts wird dort noch mit Verhandlungs-Künstlern erreicht. Die Zeit der früher noch erfolgreichen "Scheckbuch-Diplomatie" und der oft ideell wie materiell Billigen Worte (Effektive Militärhaltung und -Aktionen sind natürlich - zunächst zumindest ! - erheblich teurer), ist endgültig passé. Für Fanatisierte Religions-Kämpfer z.B sind Worte tatsächlich nur noch "Schall und Rauch", wie wir fast überall bemerken.

 

Irgendwann ist die Spielchen- und Zeitvertrödel-Zeit ohnehin vorbei:
Wenn nämlich alle Worte versagt haben  UND  die halbe Welt atombewaffnet ist !
 

Da wird nicht mehr gefragt: "Hat du Möhrchen?" ;-))  sondern "Hat du auch Atom-Waffen?" Wer sie dann hat, hat auch das Sagen. Machtlose Schafe und Pazifisten spielen so nur noch die Verbal-Clowns in der Welt-Manege. Dann haben sie was erreicht ... und ihre Länder steigen ab in die Zweit- und Drittklassigkeit. Sie werden halt nicht mehr für voll genommen.
"Willkommen im Club" heißt es jetzt nur noch für Nuklearwaffen-Besitzer und die bestimmen die Weltgeschicke. Dies alles hört man heute nicht gerne, aber wer vorbereitet sein will sollte sich besser darauf einstellen.
 
Wir leben halt global nicht im friedvollen Paradies oder Vergnügungs-Park, wie VIELE es meinen und es wohl ALLE gerne hätten ...

 

Und es sieht alles so aus, als wenn es leider nur in diese Richtung geht. Im Dezember 2009 zeigt unser Atombomben-Wolf nämlich zum hundertsten Male, was er von unfähigen "Nur-Friedens-Aposteln" und Maul-Affen hält: Er rüstet nicht nur nicht ab - er startet sogar voll durch ! !  10 Uran-Anreicherungsanlagen will er bauen, dann 20 ... übermorgen vielleicht 30 !?
 
Der Atom-Wehrwolf und seine Meute registrieren Schwächen des Gegners schnell und genau:
Die schaffen es ja nicht mal nach Monaten, so richtig zu pieksen und zwacken. Dann werden wir auch unser Atom-Ding jetzt voll und zügig durchziehen. Kicher...kicher...und diese Nur-Wort-Akrobaten lassen uns auch seelenruhig gewähren. Nur mit Murren + Knurren verhindern die aber bestimmt nicht unsere Atombewaffnung ... lach...lach...
 
DANN NICHTS WIE LOS, DIPLOMATEN !  SONST WIRD DIPLOMATIE/VERHANDELN WELTWEIT NOCH ZUR LACHNUMMER.
 
UND NICHT NUR EURE EHRE WIE EXISTENZBERECHTIGUNG STEHT AUF DEM SPIEL, SO EINE MINUTE VOR ZWÖLF.  WOMÖGLICH FOLGT SONST DER SEINERZEIT HOCHGEFÄHRLICHEN "CUBA-KRISE"  (60er-JAHRE, IM "VORGARTEN" DER USA)  JETZT EINE "VENEZUELA-BOLIVIEN-KRISE" ...
 
 
ALSO ACTION !
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Harry Schloßmacher).
Der Beitrag wurde von Harry Schloßmacher auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.04.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Harry Schloßmacher

  Harry Schloßmacher als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Erlebtes Leben: Mein Meerestraum von Fritz Rubin



Versunken in des Meeres Brandung / sitz’ ich am weiten Strand, / das Salz der Gischt auf meinen Lippen, / durch meine Finger rinnt der Sand.
Ich schließ’ die Augen, / geh’ ein in die Unendlichkeit, / es ist ein irres Sehnen / bis hin zur Ewigkeit.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Märchen" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Harry Schloßmacher

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

#ÖKO-FLUCH--Teil-1----Auch eine Fee läßt mal die Sau raus von Harry Schloßmacher (Sonstige)
Die Zwillingspuppen von Christa Astl (Märchen)
Endstation Fruitvale von Karl-Heinz Fricke (Autobiografisches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen